Nach den Weihnachtsfeiertagen verläuft die Vermarktung am Großmarkt München relativ ruhig. "Insgesamt blicken wir auf ein zufriedenstellendes Weihnachtsgeschäft zurück. Spezielle Tomatensorten wie San Marzano oder Honig-Tomaten finden auch nach den Feiertagen guten Anklang, wobei es keine Riesenmengen sind, die abfließen. Überraschenderweise gab es in der Vorweihnachtszeit auch eine hohe Nachfrage nach sämtlichen Blattsalaten, ob Lollo-, Eichblatt- oder Mischsalaten, die wir ausschließlich aus Frankreich beziehen. Wir konnten diesen hohen Bedarf auch entsprechend erfüllen, wobei die Mengen nach dem Jahreswechsel etwas knapper geworden ist. Einen Notstand sehe ich allerdings noch nicht", schildert Daniel Schury, Geschäftsführer der FRANZ SCHMITT GMBH & Co. KG mit Sitz am Großmarkt München.
Daniel Schury, Geschäftsführer des Münchner Traditionsunternehmens Franz Schmitt, beim Großmarktbesuch von FreshPlaza.de im Jahr 2023.
Ein weiterer Mengendreher im Bereich Gemüse seien Schlangengurken, die zurzeit zu relativ erschwinglichen Preisen offeriert werden, fährt Schury fort. "Noch ist Ware überall reichlich vorhanden. In Belgien sowie den Niederlanden hat die Ernte der beleuchteten Ware bereits begonnen, während die spanische Saison langsam zu Ende geht. Die Qualität lässt schon bei der einen oder anderen spanischen Partie ein wenig nach und viele Erzeuger pflanzen keinen neuen Satz mehr, da sie Angst haben, die Ware nicht mehr loszuwerden. Erfahrungsgemäß wird die spanische Ware dann im Februar respektive März sukzessive knapper. Dies ist aber auch stark abhängig vom Einkaufsverhalten des LEH. Es gibt welche, die sehr Spanien-affin sind, aber auch welche, die sofort auf Ware aus Holland oder Belgien umsteigen". Die FRANZ SCHMITT GMBH & Co. KG bietet über den Sommer überwiegend deutsche Gurken und ergänzende Importware aus Belgien an.
Ebenfalls aus Spanien stammen Gemüsepaprika in sämtlichen Farben. Schury: "Gelbe Paprika sind über einen längeren Zeitraum knapp und hochpreisig gewesen. Gleiches gilt momentan für orange Paprika. Preisgünstigere Alternativen gibt es nicht so wirklich, Marokko ist inzwischen gänzlich vom Markt verschwunden." Grüne und rote Gemüsepaprika seien hingegen in stabilen Mengen und zu moderaten Preisen erhältlich. Abgerundet wird das Fruchtgemüse-Sortiment durch spanische Auberginen und Zucchini. Bei letzterem Artikel sei die Angebotslage in den letzten zwei Wochen auch relativ knapp gewesen. "Generell sehen wir aber keine anhaltenden Engpässe, wie zum Beispiel beim Blumenkohl schon seit Wochen der Fall ist. Denn französische Ware ist immer noch schwierig und zu hohen Preisen zu beziehen, während sich die Angebotslage in Spanien sowie Italien wieder einigermaßen entspannt hat."
Marktschwankungen und Neubaupläne
Nicht nur die Angebotssituation sei Schury zufolge schwankender geworden, sondern auch die Vermarktungslage in gewissen Segmenten, wie etwa in der Gastronomie. "Die Mehrwertsteuer in der Gastronomie ist neulich wieder von 7 auf 19 Prozent erhöht. Dies trifft uns in München vor allem indirekt, da wir vor allem als Umschlagshändler agieren und die Gastronomie nicht direkt beliefern." Ein weiteres, allgegenwärtiges Gesprächsthema seien die Verhandlungen rundum den Neubau am Großmarktareal. Kurz vor Weihnachten wurden die Pläne der Büschl-Gruppe für die neue Großmarkthalle einstimmig abgelehnt. "Es ist und bleibt eine Frage der Funktionalität und Umsetzbarkeit. Wer ist tatsächlich bereit mitzugehen und die erforderlichen Investitionen zu tätigen?", fragt sich Schury. "Ansonsten sehe ich vor allem die Verkehrsbelästigung und die Weiterführung des Nachtbetriebs während der Bauphase äußerst kritisch. Insofern bedarf der Bauplan meines Erachtens sicherlich noch Finetuning."
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