Mit dem nahenden Sommer beginnt auf dem Ingwermarkt traditionell eine ruhigere Zeit. Dennoch hat der Markt in den vergangenen Wochen einen spürbaren Preisanstieg verzeichnet. "Ingwer bleibt immer ein unberechenbarer Markt. Obwohl die Nachfrage nicht allzu groß ist, steigen die Preise weiter an. Jetzt kommen wir auch von einem niedrigen Preisniveau zu Beginn dieses Jahres, das vielen Spekulanten, die viel Ingwer aufgekauft haben, Auftrieb gegeben hat", sagte Vertriebsleiter Gerry Li von Vision International in Poeldijk in den Niederlanden.
© Vision International
Das ursprünglich chinesische Unternehmen ist nun schon seit 14 Jahren auf dem niederländischen Markt tätig. "In all diesen Jahren hat sich der Ingwerimport immer mehr konzentriert", sagt Gerry Li. Neben chinesischem Ingwer importiert das Unternehmen auch ganzjährig Ingwer aus Thailand und Peru und bietet seinen Kunden in der zweiten Jahreshälfte auch brasilianischen Ingwer an. "Damit streuen wir unsere Risiken und die Kunden haben die Wahl", sagt Gerry.
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Links: Ingwer im Flowpack, rechts: Bio-Ingwer aus Peru
Wachstum in der verarbeitenden Industrie
"In den ersten Jahren, in denen wir in den Niederlanden aktiv waren, verzeichneten wir einen enormen Anstieg des Ingwerimports. Obwohl der europäische Ingwerimport im Jahr 2021 seinen Höhepunkt erreichte und der Markt seitdem stabil geblieben ist, verzeichnen wir als Unternehmen immer noch ein Wachstum im Import", bemerkt Gerry. "Wir sehen immer noch ein Wachstum in Märkten wie Osteuropa, Spanien und Italien. Aber ansonsten stabilisieren sich die Verkäufe an Supermärkte und Großhändlern. In der verarbeitenden Industrie gibt es jedoch nach wie vor ein Wachstum zu verzeichnen."
"Wir sind ein echter Ingwerspezialist und können in allen möglichen Verpackungen liefern, von Flowpacks mit 100 und 200 Gramm bis zu 5-kg-Kisten, Behältern und Kippwagen", sagt Gerry. Fast 50 Prozent des Ingwerangebots von Vision International ist jetzt biologisch. "Der Preisunterschied zwischen herkömmlicher und biologischer Ware ist nicht mehr so groß wie früher", sagt er.
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Thailändischer Ingwer
Gerry nennt den Klimawandel und geopolitische Entwicklungen als die größten Herausforderungen. "Gleichzeitig ist das auch eine Chance für uns als Ingwerspezialisten." Er glaubt nicht, dass neue Anbauprojekte für Ingwer in Nordwesteuropa zu einer Konkurrenz auf dem Markt führen werden. "Technisch ist es sicherlich möglich, aber der Einstandspreis ist viel zu hoch. Dann muss man anfangen, frischen Ingwer zu Preisen zwischen 15 und 20 EUR/kg zu verkaufen. Es wird sicherlich Raum für kleinere lokale Initiativen geben, aber sie werden durch die Gesamtmenge an Ingwer in den Schatten gestellt."
"Die langen Transitzeiten machen es notwendig, genügend Ingwer auf Lager zu haben. Von China aus sind die Container heutzutage 40 bis 45 Tage unterwegs. Die Transitzeit aus Thailand beträgt derzeit ebenfalls 40 Tage. Die Zölle aus China waren Anfang des Jahres relativ stabil, bis die US-Importzölle angekündigt wurden. Daraufhin stiegen die Containertarife innerhalb einer Woche von 1.800 USD (1.550 EUR) auf 3.200 USD (2.760 EUR). Die Frachtraten von Peru nach Europa sind mit insgesamt rund 6.000 USD (5.180 EUR) gigantisch."
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Auf der rechten Seite: Kurkuma
Neben chinesischem Ingwer versucht Vision Fresh auch mit Pomelos und Nashi-Birnen auf dem europäischen Markt Fuß zu fassen. "Das ist kein leichtes Unterfangen. Die Produkte sind teuer und die Inflation ist nicht gerade hilfreich. Wichtig für uns ist, dass wir langfristig denken und nicht vom Spotmarkt abhängig sein wollen. Unser Ingwerabsatz ist zu 70 Prozent vorprogrammiert, und das möchten wir auch so beibehalten."
Weitere Informationen:
Gerry Li
Vision Fresh
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2685 DH Poeldijk, Niederlande
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