Die anhaltende Kälte im Mittelmeerraum hat auch die Vegetation in den süditalienischen Steinobstanbaugebieten - Apulien und Sizilien - erheblich ausgebremst. "Wir sind bei sämtlichen Steinfrüchten etwa 14 Tage hinter dem normalen Zeitplan", sagt Peter Haas, Geschäftsführer des gleichnamigen Unternehmens und Italien-Spezialist am Wiener Großgrünmarkt. "Im vergangenen Jahr haben wir um die Jahreszeit bereits palettenweise Steinfrüchte gehandelt, derzeit nur kolliweise."
Die knappe Versorgungslage spiegelt sich ebenfalls in der Preislage wieder, fährt er fort. "Die Preise sind den Umständen entsprechend immens hoch, egal ob Marillen, Pfirsiche oder Kirschen. Letzterer Artikel wird momentan zu Kilopreisen um 25 Euro angeboten. Persönlich kann ich mich nicht an ein derartiges Preisniveau zum Saisonauftakt erinnern." Nichtsdestotrotz zeigt sich der Fruchtkaufmann vorsichtig optimistisch. "Wir stehen erst am Anfang der Saison, erst Mitte Mai können wir genauere Auskünfte zur Mengenverfügbarkeit und Preislage treffen."
In den vergangenen Jahren sei die Nachfrage nach italienischen Steinfrüchten Haas zufolge recht stabil gewesen. "Plattpfirsiche haben leicht zugelegt, ferner steht vor allem die Marille in Österreich nach wie vor hoch im Kurs. Obwohl wir das Gros unserer Obstpalette aus Italien beziehen, bieten wir nun zur Überbrückung spanische Marillen an, die qualitativ sehr gut abschneiden." Später im Jahr - ab Mitte/Ende Juli treffen ebenfalls ungarische sowie heimische Marillen auf den Markt. "Bis tief in den Juni hinein können wir bei den italienischen Marillen noch aus dem Vollen schöpfen. Man muss auch dazu sagen, dass wir bei den italienischen Marillen vor allem im Premium-Bereich kaum Konkurrenz spüren."
Während die Steinobstsaison relativ spät in Schwung kommt, nähert sich die italienische Erdbeerernte ihrem Höhepunkt. Haas: "Von der Qualität und Menge her sind wir sehr zufrieden. Wir beobachten sogar eine leichte Überversorgung, was sich aber bislang nicht auf das Preisniveau auswirkt. Im Gegenteil: Das Erdbeergeschäft macht im Moment viel Spaß."
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Peter Haas
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