Vor zwei Jahren wurde die 1992 gegründete Lykos GmbH einem Inhaberwechsel sowie einer grundlegenden Neustrukturierung unterzogen. Die Kernkompetenz des Großhandelsunternehmens mit Sitz am Berliner Großmarkt liegt dennoch nach wie vor in der termingerechten Belieferung der Gastronomie und im Direktimport von Früchten, Weinen, Ölen und vielem mehr aus Griechenland. Besonders griechische Spargel- und Zitrusimporte finden dabei sehr guten Anklang, verrät uns Geschäftsführer Stephan Lotz.
Bei den griechischen Orangen habe es dieses Jahr bereits den einen oder anderen Engpass gegeben. "Normalerweise ist der Januar ein starker Verkaufsmonat für unsere Orangen, die Versorgungslage ist momentan allerdings besonders schwierig", so Lotz, der vorwiegend Navel sowie Valencia-Saftorangen aus griechischem Anbau bezieht. "Zwischen Oktober bis Anfang August können wir normalerweise auf griechische Orangen zurückgreifen, wobei wir durchaus auch Ware aus Spanien sowie Südafrika beschaffen. Auch Orri-Clementinen aus Israel werden zurzeit in großen Mengen gehandelt, da ist es bei den kleinfruchtigen Zitrusfrüchten aus Griechenland leider recht schwierig, die Volumina zu bündeln, weshalb die Ware vor allem einen ergänzenden Charakter haben."
Stephan Lotz zeigt griechische Saftorangen
Neben Orangen importiert und vertreibt die Lykos GmbH derzeit auch Kiwis griechischer Herkunft. Lotz: "Ähnlich wie bei vielen anderen Früchten werden griechische Orangen und Kiwis zurzeit eher hochpreisig gehandelt, wobei die Orangen verglichen mit ägyptischer Ware leicht günstiger angeboten werden können. Griechische Kiwis - die in der Regel zwischen Oktober bis in den März hinein erhältlich sind - stehen in direktem Wettbewerb mit Italien. Auch wir greifen ergänzend zu den griechischen Importen auf italienische Ware zurück."
Griechischer Spargel ab KW 10 erhältlich
Saisonales Steckenpferd im Portfolio der Lykos GmbH ist der griechische Spargel, der bald wieder in vollem Umfang auf den Markt stoße. "Wir werden voraussichtlich in der KW 10 die erste Ware anbieten können. In der Regel gilt, dass wir zwangsläufig etwa drei bis vier Wochen vor dem deutschen Saisonauftakt in die Saison starten müssen, sonst würde sich der logistische Mehraufwand nicht lohnen. Berlin liegt nämlich inmitten des riesigen Spargelanbaugebietes Brandenburg, in dem viel Spargel unter Folien angebaut wird. Dies führt wiederum dazu, dass wir im Zeitraum zwischen KW 10 und 14 sehr viel Volumen bewegen müssen. Denn der Spargelmarkt etabliert sich zunehmend als sehr dünnmargiges Geschäft."
Nichtsdestotrotz blickt Lotz auf zwei erfolgreichen Spargelkampagnen zurück. "Wir haben in den letzten beiden Jahren erfreuliche Qualitäten aus griechischem Anbau bekommen. Wir legen im Direktimport auch besonders viel Wert auf Qualität: Was uns auch hilft, ist, dass wir mit griechischem Spargel am Großmarkt ein Alleinstellungsmerkmal haben, obwohl auch Ungarn mittlerweile im frühen Bereich sehr stark vertreten ist."
Erhöhte Nebenkosten und Personalmangel
Auch die Lykos GmbH sieht sich mit den derzeitigen sowie längerfristigen Herausforderungen in der Lebensmittelbranche konfrontiert. "Die Nebenkosten sind erheblich angestiegen, obwohl die neue Kühlanlage in der Großmarkthalle die Strom- und Kühlkosten einigermaßen eingedämmt hat. Aus längerfristiger Perspektive macht uns vor allem der Personalmangel zunehmend zu schaffen. Erstens da unsere nächtlichen Arbeitszeiten für viele jungen Menschen unattraktiv sind, zweitens aber auch, da es schwierig ist, überhaupt geeignete Kandidaten für die anspruchsvollen Tätigkeiten eines modernen Großhandelsunternehmens zu finden. Denn wir benötigen Leute, die möglichst mehrsprachig sind und Ahnung von IT und allem drumrum haben."
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Stephan Lotz 
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