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Endgültige Schließung des Kölner Großmarktes naht

"Es wird einige Insolvenzen geben"

In gut zwei Monaten schließt der Kölner Großmarkt – noch aber läuft der Verkauf wie gewohnt. Umgezogen sind bislang die wenigsten der zuletzt rund 80 verbliebenen Händler. Einige haben alternative Standorte gefunden, die sie jetzt unter Zeitdruck herrichten. Andere stehen schlichtweg vor dem Aus. „Es wird einige Insolvenzen geben", sagt Michael Rieke, Sprecher der Interessengemeinschaft (IG) Großmarkt. Im Jahr 2022 dürfte der Gesamtumsatz auf dem Großmarkt bei rund 150 Millionen Euro gelegen haben, schätzt Norbert Heep, der der IG Großmarkt vorsitzt, mit einer Umschlagsmenge von 80.000 Tonnen Obst und Gemüse. Genaue Zahlen gibt es nicht, auch nicht, wie viele Menschen direkt von der Schließung betroffen sind. Es dürften mehrere Hundert sein.

© Hugo Huijbers | FreshPlaza.de
Die Protagonisten des Kölner Großmarktes. Im Uhrzeigersinn: Nevzat Taskiran, Mitgeschäftsführer des neuen ABA Frischecentrums, IG-Sprecher Michael Rieke und Norbert Heep, IG-Vorsitzender und Geschäftsführer der Fa. Früchte Heep.

Für sein Unternehmen Früchte Heep ist er nach intensiven Gesprächen mit verschiedenen Flächenbesitzern und Investoren jetzt beim Blumengroßmarkt in Niehl nach einem Alternativstandort fündig geworden. 1.200 Quadratmeter seien frei gewesen. Heep hätte zwar auch mehr Platz gebrauchen können, kann aber seine 25 Mitarbeiter behalten, „das war eine Bedingung für mich", sagte er. Umziehen will er zwei Wochen vor dem Weihnachtsgeschäft.

Eine der wenigen Gewerbeflächen im Kölner Stadtgebiet, die den Ansprüchen vom Handel mit frischen Waren gerecht werden, liegt in Gremberghoven. Dort mieten nun 14 Händler eine neue Halle mit 8.500 Quadratmetern vom Spezialisten für Gewerbestandortentwicklung Dibag. Nevzat Taskiran, Geschäftsführer der Fruchthandelsgesellschaft Birkenheyer und einer der Chefs vom neuen „ABA Frischecentrum", hofft, zumindest im Kleineren weiter von einem Cluster unterschiedlicher Händler profitieren zu können. Geplanter Umzug: nach Weihnachten. Wer auf dem Großmarkt seinen Bereich baulich verändert hat, muss für den Rückbau, den die Stadt übernimmt, Geld zahlen. Für Taskiran sind das nach eigenen Angaben 178.000 EUR. „Die tun weh", sagt er, habe sich aber seit Jahren darauf vorbereitet.

Weitere Informationen:
https://www.koelner-grossmarkt.de/themen/koelner-grossmarkt/
http://www.birkenheyer.com/
https://www.frucht.de/

Erscheinungsdatum:

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