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Insolvenzen und Betriebsaufgaben im Jahr 2020:

Diese Betriebe verabschiedeten sich aus der Branche

Jedes Jahr gibt es mehrere Pleiten im Obst- und Gemüsesektor. Doch in diesem coronabedingten Ausnahmejahr bangen viele vor allem mittelständische Unternehmen um ihre Existenz. Obwohl die befürchtete Pleitewelle bisher ausblieb, fielen die ersten Betriebe der Pandemie bereits zum Opfer.

Spreetal: Pleite nach Rückzug eines Investors
Kurz vor unseren jährlichen Weihnachtsferien berichteten wir bereits über die Pleite des sächsischen Gemüsebaubetriebes Spreetaler Früchte GmbH. Nach Angaben des Insolvenzverwalters war ursprünglich eine neue Gewächshausanlage von bis zu 18 Mio. Euro geplant. Nach dem Rückzug eines Obst- und Gemüsekonzerns als Investor, wurde der komplette Betrieb des 2016 gegründeten Unternehmens aufgegeben. 


Der Firmenstandort der Soritz GmbH in Graz.

Grazer Gemüsegroßhandel nach 30 Jahren insolvent
Im Februar wurde die Insolvenz der steirischen Firma Soritz GmbH bekannt gegeben. Der 1989 gegründete Gemüse-Großhandel bezog dessen Gemüse-Erzeugnisse von ca. 120 steirischen Anbaubetrieben und feierte im Jahr 2019 noch das 30-jährige Firmenjubiläum. 

Ehemaliger Spargel-König endet im Knast
Jahrelang galt der Bornheimer Spargel-Erzeuger Claus Ritter (r) als Vorzeige-Landwirt für viele Kollegen. Mit dem Anbau sowie der Vermarktung von Spargel und Erdbeeren wurde er zum Millionär. Doch im Sommer diesen Jahres kam es zur Insolvenz des ehemaligen Spargel-Imperiums. Medienberichte zufolge hat Ritter mehrere Millionen geliehen um sein Luxushobby - eine Leidenschaft für teure Oldtimer - weiterhin finanzieren zu können. Anfang Dezember wurde nach dem Ex-Spargelkönig auch seine Frau Sabine wegen Insolvenzstraftaten verhaftet. Bei einer Razzia im Ritters Ferienhaus in Dernau wurden daraufhin insgesamt acht Objekte durchsucht.

Der Bornheimer Spargelhof ist nicht der Einzige der dieses Jahr in finanziellen Nöten kam. Auch der Thüringer Spargelhof Kutzleben hat Ende April Insolvenz angemeldet. Ob ein Neustart des Betriebes möglich wäre, ist allerdings unklar. 

Urgestein des Essener Großmarktes verabschiedet sich
Heutzutage geben viele Händler mangels Nachfolgelösung den Betrieb auf. Auch der Essener Großhändler Wilfried Schenk suchte vergeblich nach einem Nachfolger: Schenk - der in den 90-er Jahren auch einige Jahre Präsident des örtlichen Fußballvereins Rot-Weiß Essen war - entschloss sich im Frühjahr im Alter von 75 schlussendlich den Betrieb aufzugeben. Unter dem Firmennamen Obst und Gemüse Frischepartner GmbH gehörte er mit zu den Alteingesessenen am Essener Handelsgelände. Beim Großmarktbesuch von FreshPlaza.de im Jahr 2017 wollte er sich noch nicht verabschieden. "Ich mache weiter, so lange Gott mich arbeiten lässt", hieß es damals.


Wilfried Schenk beim Großmarktbesuch von Freshplaza in 2017

Pleite für Anbauprojekt mit Bio-Ingwer
730 Genossinnen und Genossen investierten in nachhaltige tropische Land- und Forstwirtschaft in Costa Rica. Fünf Millionen Euro betrug das Geschäftsguthaben der Mitglieder der PuroVerde eG per Ende 2018. Mit Bio-Ingwer sollte anfänglich Geld verdient werden, bevor dann tropische Früchte, Gemüse und Edelhölzer folgen. Doch dazu kam es nicht. Im Juni diesen Jahres wurde die zwangsläufige Insolvenz beantragt.


Der Großmarktstand der Firma Weiss Fruchtimport am Berliner Fruchthof. / Bild: Weiss Fruchtimport

Erste Betriebe fallen Corona-Virus zum Opfer
Trotz erheblicher Umsatzverluste hat die übergroße Mehrheit der Handelsfirmen die erste Corona-Welle im Frühjahr überstehen können. Durch den heutigen, zweiten Lockdown droht für viele Händler - etwa an den örtlichen Frischezentren - nun dennoch das Aus. Anfang November schließ die Firma Weiss Fruchtimport GmbH am Berliner Großmarkt endgültig ihre Tore. Das Unternehmen wurde in vierter Generation geführt und war bereits seit über 50 Jahren am Berliner Fruchthof vertreten. Auch die Kollegen der Firma Lykos haben inzwischen Insolvenz angemeldet.