Der Frühkartoffelsektor konnte von der angelaufenen Spargelsaison profitieren; aufgrund der eher begrenzten Verfügbarkeiten sowohl aus Zypern als auch aus Süditalien, blieben die Notierungen hierfür fest, örtlich ließen sich laut BLE auch kleine Anhebungen durchsetzen. Im Bereich der Lagerkartoffeln konnten gute Qualitäten zu meist gleichgebliebenen Kursen umgeschlagen werden, vereinzelt gab es auch hier leichte Preiskorrekturen nach oben. Insgesamt war das Angebot sehr gut auf die durch die angelaufene Spargelsaison erfreuliche Nachfrage abgestimmt.
"Die Bodenfeuchte ist viel zu gering. Momentan ist es für alles, was die Landwirtschaft macht, zu trocken", sagt Olaf Feuerborn (63), Chef des Kartoffelverbands UNIKA, zu BILD. Die Bodenfeuchte im Mai ist entscheidend für das Wachstum der Kartoffel, die Nährstoffe benötigt. "Sollte der Mai so trocken sein wie der März und April, wirkt sich das negativ auf die Kartoffelernte aus", sagt Feuerborn. "Eine geringe Ernte hätte dann auch Auswirkungen auf die Kartoffelpreise."
Rheinland-Pfalz:
Am Kartoffelmarkt hat sich die Nachfrage gestärkt, Direktvermarkter wie Packbetriebe berichten vor den Feiertagen von guten Umsätzen. Die Frühkartoffeln haben bisher noch nicht den erhofften Absatz gefunden. Das deutsche Angebot ist weiterhin ausreichend vorhanden und wird stabil bewertet, während die Veredlungskartoffeln fortgesetzt schwächer notieren. Ausbleibende Niederschläge werden für das Frühsortiment, wo möglich, mit Beregnungen ausgeglichen.
NRW:
Am Speisekartoffelmarkt werden in dieser Woche zusätzliche Nachfrageimpulse durch das Ostergeschäft erwartet. Die Verunsicherung am Industriekartoffelmarkt bleibt bestehen. Die Kassanotierungen stehen weiter unter Druck. Die Auspflanzungen kommen weiterhin zügig voran.
Schleswig-Holstein:
Die Lage auf dem Speisekartoffelmarkt ist weitestgehend unverändert. Das Angebot ist trotz erhöhter Absortierungen bedarfsdeckend. Von einer Belebung der Nachfrage ist allerdings auch noch nichts zu spüren, hier beruhen die Hoffnungen nach einer Steigerung der Nachfrage auf Werbeaktionen des Lebensmitteleinzelhandels. Spielraum für Preisaufschläge wird aktuell allerdings nicht gesehen, da der Markt aktuell erheblich durch die ägyptischen Frühkartoffeln, den sogenannten Spargelkartoffeln, erheblich belastet wird. Im Bereich der Industriekartoffeln ist aufgrund des hohen Angebots mit weiter fallenden Preisen zu rechnen. Auf den Kartoffeläckern hierzulande laufen die Auspflanzungen auf Hochtouren und sind aufgrund der optimalen Bedingungen schon sehr weit fortgeschritten. Allerdings wird auch hier die Trockenheit zunehmend problematisch, sodass die Regenfälle vom Wochenende erleichtert aufgenommen wurden, allerdings bei Weitem noch nicht ausreichen.