Beim Zwiebelexport läuft es derzeit nicht gerade rosig. "Wir sind einfach zu teuer", bemerkt Tjerk Nagel von Konaxx Onions aus dem friesischen Sint Jacobiparochie. "In den Zwiebelhandel hat sich eine ungesunde Stimmung eingeschlichen, unter der wir das ganze Jahr über gelitten haben. Das hat dazu geführt, dass wir als Branche blind geworden sind."
"Das derzeitige Preisniveau ist einfach nicht realistisch. Meiner Meinung nach sollten die realen Preise zwischen 20 und 25 Cent liegen, dann werden sich die Türen wieder öffnen. Aber derzeit ist der Markt ungesund, und das braucht Zeit, um zu heilen. Dabei ist die Qualität der Zwiebeln auf breiter Front wirklich nur mäßig. Die unberechenbare Wachstumsperiode hat den Zwiebeln keinen Gefallen getan. Alle können gerade Zwiebeln, die schnell weg müssen - in Verbindung mit Qualität und Keimung - zwischen 28 und 30 Cent kaufen."
"Im vergangenen Jahr war das hohe Preisniveau allerdings real und dann ging es uns als Zwiebelsektor auch noch gut. Das haben wir auch länger durchgehalten, als die meisten für möglich gehalten hätten. Aber so ein teures Jahr hat man nur einmal alle fünf Jahre, wenn man es über die Jahre betrachtet. Jetzt aber regiert die Gier und alle starren blind auf diese 50 Cent. Ich prophezeie daher spannende Wochen für den Zwiebelhandel. Wer keine Marktposition hat, wird es schwer haben, gute Zwiebeln zu bekommen, und wer sie wohl hat, wird sehr teure Zwiebeln haben. Das sind aufregende Zeiten, egal wie man das dreht oder wendet", sagte der Exporteur.
"Außerdem müssen wir uns mit der Tatsache auseinandersetzen, dass in der Vorsaison viele Zwiebeln über die Grenze nach Belgien und Deutschland gebracht wurden, die dann mit der niederländischen Ernte verrechnet wurden, und wir bekommen jetzt die Rechnung dafür präsentiert. Zudem werden in der kommenden Zeit viele Importzwiebeln angeliefert, da alle auf den teuren Zwiebelmarkt reagiert haben. Damit ist das Rennen für diese Saison gelaufen, denke ich. Es gibt viel mehr Zwiebeln, als alle denken und als wir absetzen können."
"Das führt dazu, dass der Export stagniert, abgesehen von den Stammkunden, aber die allein machen keinen Markt aus. Ich denke, das Problem ist, dass wir uns zu sehr auf das Rosinenpicken konzentrieren, anstatt strukturell eine gesunde Position aufzubauen. Auf diese Weise können die Erzeuger und Händler eine schöne Rendite erzielen, wenn wir gute Zwiebeln haben.
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Tjerk Nagel
Konaxx Onions
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