Die laufende niederländische Exportsaison geht in die 37. Woche und bleibt um 13 Prozent hinter der vorherigen Saison zurück. Aber es gibt auch einen großen Erfolg: 2023 ist der Exportumsatz um unglaubliche 49 Prozent gestiegen und hat damit die Schallmauer von einer Milliarde Euro durchbrochen. Trotzdem geht der Zähler der exportierten Menge im Vergleich zu den Vorjahren vorsichtiger vor und liegt derzeit bei über 850.000 Tonnen.
Eine weitere Saison der Extreme
Die Niederlande erlebten eine außergewöhnlich unregelmäßige Vegetationsperiode, die landesweit durch erhebliche Schwankungen bei den Erntemengen gekennzeichnet war. In einigen Regionen gab es fast 40 aufeinander folgende Tage ohne Regen, das ist eine rekordverdächtige Trockenheit für das Land. Der Juli hingegen brachte lang anhaltende und heftige Regenfälle mit all ihren Folgen mit sich. Es war eine Saison der Dürre und des Niederschlagsüberschusses, was zu Ertragsproblemen, geringeren Durchschnittsgrößen und einem Mangel an großen Zwiebeln führte, insbesondere in den südlichen Gebieten.
Wachsende Reichweite in Afrika
Ähnliche Trends sind in afrikanischen Ländern wie Mauretanien, Mali, Äquatorialguinea und Gambia zu beobachten. Auch an den Kais der Seychellen, dem kleinsten afrikanischen Land, das aus 115 Inseln besteht, sowie an den Häfen des anderen afrikanischen Archipels, Mauritius, im Indischen Ozean, werden beträchtliche Mengen niederländischer Zwiebeln angeliefert. Niederländische Zwiebeln finden ihren Weg in die verschiedensten Ecken der Welt. Brasilien ist wieder gefragt, und auch nach Osteuropa wie Aserbaidschan, Kroatien, Montenegro und in die Tschechische Republik werden immer mehr niederländische Zwiebeln verschifft.
Die Gesamtanbaufläche für niederländische Saatzwiebeln erreichte 29.300 Hektar, was einen Zuwachs von 6,7 Prozent oder 2.000 Hektar im Vergleich zu 2022 bedeutet. Nach einem 9-prozentigen Rückgang der Anbaufläche im Vorjahr wurde damit wieder das Niveau von 2021 erreicht. Auf gelbe Zwiebeln entfielen 87 Prozent der Anbaufläche (gegenüber 82 Prozent im Jahr 2022), die restlichen 13 Prozent entfielen auf rote Zwiebeln.
Nach den endgültigen Zahlen des niederländischen Zentralamts für Statistik (CBS) wird der Bruttoertrag pro Hektar für gelbe Zwiebeln im Jahr 2023 auf 46,2 Tonnen geschätzt, fast 2 Prozent mehr als 2022. Darüber hinaus wurde die gesamte Anbaufläche auf über 25.000 Hektar ausgeweitet, was einem Anstieg von fast 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dies führte zur Ernte von fast 1,2 Millionen Tonnen gelber Saatzwiebeln, was einer Steigerung von fast 15 Prozent entspricht. Etwa 1,1 Millionen Tonnen der geernteten gelben Zwiebeln stehen für den Exportmarkt zur Verfügung.
Mit einem Ertrag von 42,3 Tonnen pro Hektar ist auch die Produktion von roten Zwiebeln im Vergleich zur vorherigen Saison um 5,8 Prozent gestiegen. Allerdings wurden in den Niederlanden auf fast 4.000 Hektar rote Zwiebeln angebaut, was einem Rückgang von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Gesamternte von roten Saatzwiebeln in der Saison 2023 belief sich auf 157.000 Tonnen, was einen Rückgang von über 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet.
Weitere Informationen:
Holland Onion Association
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