Die Präsenz der Speisefrühkartoffeln weitete sich zwar aus, die Offerten konnten aber infolge ihrer hohen Preise nur einen eingeschränkten Zuspruch generieren. Einheimische Offerten dominierten währenddessen das Geschehen und konnten qualitativ durchgängig überzeugen. Importe aus Frankreich, den Niederlanden und Italien hatten laut BLE nur einen ergänzenden Charakter. Das Interesse konnte ohne Anstrengungen gestillt werden bei meist konstanten Preisen.
Die Nachfrage nach Bio-Kartoffeln war im Oktober den zweiten Monat in Folge kleiner als im Vorjahresmonat. Die Auswertung der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) der Daten des Haushaltspanels der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) weist für den zehnten Monat des Jahres ein Minus von 18,7 Prozent aus.
Rheinland-Pfalz:
Am Kartoffelmarkt zeichnet sich eine Belebung der Nachfrage im Vorfeld der Feiertage ab. Das Preisniveau ist auch im Einzelhandel hoch, nur im Rahmen vereinzelter Aktionen werden günstigere Preise eingeräumt. Das Angebot ist ausreichend bemessen. Trotz Vorsortierung bleiben die Sortierabgänge bei den Abpackbetrieben hoch. Überregional wird von zahlreichen Beständen berichtet, die nicht mehr gerodet werden konnten. Die europäische Erntemenge könnte dadurch um ca. 10 % reduziert sein.
Schleswig-Holstein:
Die Kartoffelnachfrage hat sich durch das Weihnachtsgeschäft spürbar belebt. Im Großhandel zeigt sich ein belebtes Geschäft. Es wird kaum noch Ware aus provisorischen Lägern angeboten. Der Markt wird mit Lagerware versorgt. Entsprechend wurde die untere Preisspanne etwas angehoben. Überregional kommt jedoch noch Ware aus nicht frostsicheren Lagerplätzen in den Handel. Die Verladungen und der Transport haben sich nach dem Ende der Frostperiode wieder etwas vereinfacht. Trotz der Probleme bei der Ernte der Restmengen an Industrieware und der hohen Absortierungen der Lagerware werden vorerst eher unveränderte Kurse im Kartoffelgroßhandel erwartet.
Niedersachsen:
Die bevorstehenden Feiertage haben den Absatz der Speisekartoffeln angekurbelt. Die Nachfrage war rege und konnte noch gedeckt werden, so der BVNON.
NRW:
Bei der Planung des Anbaus 2024 steht das Thema Pflanzgutverfügbarkeit im Fokus. Es wird eine geringere Verfügbarkeit in allen Verwertungsrichtungen geben. Am Industriemarkt bleiben die speziell in Belgien und den Niederlanden noch zu rodenden Kartoffeln das relevante Thema.
Hessen:
Im Land Hessen gab es im Vergleich zur Vorwoche keinerlei Preisanpassungen. Insgesamt liegen die Preise weiterhin signifikant über Vorjahresniveau.
Brandenburg:
Insgesamt waren Brandenburger Landwirte mit der Kartoffelernte laut mehrerer Verbände recht zufrieden - aber regional gab es große Unterschiede. "Die Qualität der Ernten war in fast ganz Deutschland in diesem Jahr schlecht. Erst gab es extreme Trockenheit, dann einen nassen Sommer, dann einen sehr warmen August und September. In der Zeit haben viele Anbauer ihre Kartoffeln in der Erde liegen lassen. Und von da ging es direkt wieder in eine Nässephase über", sagt Landwirt Stefan Hoy gegenüber rbb. Er erzählt, dass er durch Starkregen Ende Juni selber einen Teil der Ernte verloren hat. "Innerhalb von 24 Stunden sind 30 Prozent der Kartoffelfelder abgesoffen. Ansonsten wäre die Ernte leicht überdurchschnittlich ausgefallen", sagt der 39-Jährige.