Die Kartoffel ist weit mehr als ein beliebtes Grundnahrungsmittel in Deutschland. Sie verkörpert Ernährungssicherheit und Nachhaltigkeit. In herausfordernden Zeiten wie der Corona-Pandemie oder den Spannungen durch den Krieg in der Ukraine beweist der heimische Kartoffelhandel seine Beständigkeit. Dank kurzer Lieferwege zwischen Anbau und Verarbeitung können deutsche Konsumenten stets auf ihre köstlichen und vielseitig verwendbaren Kartoffeln zählen. Denn die kurzen Transportwege zwischen Anbau- und Verarbeitungsbetrieben ermöglichen eine hohe Flexibilität gegenüber unvorhersehbaren Marktereignissen.
"Die Kartoffel steht exemplarisch für Ernährungssicherheit aufgrund ihrer Widerstandsfähigkeit und langen Haltbarkeit. Ihre nachhaltige Produktion, kombiniert mit ihrem hohen Nährwert und der geringen Ressourcennutzung, macht sie zu einem der effizientesten Lebensmittel überhaupt. In Zeiten des Klimawandels bleibt ihre Bedeutung für die Welternährung auch in Zukunft unbestritten: Sie punktet hierbei mit einer geringen Abhängigkeit von Wasser, während sie hohe Nährstofferträge pro Hektar liefert.", betont Thomas Herkenrath (r), Präsident des Deutschen Kartoffelhandelsverbands e.V. (DKHV).
Vorausschauende Strategien für die Transformation der Landwirtschaft
Die regionalen Strukturen der Kartoffelwirtschaft und die damit verbundenen Vorteile für Ernährungssicherheit, Umwelt und Gesundheit werden in Deutschland vor allem von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) getragen. Investitionen in klimaresistente Kartoffelsorten, nachhaltige Anbauverfahren, effiziente Landtechnik oder innovative Logistiksysteme haben die Kartoffelwirtschaft in Deutschland krisenfest gemacht. Entscheidend für die weitere Zukunftsfähigkeit der deutschen Kartoffelwirtschaft bleibt ihre Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich. Steigende politische Vorgaben drohen den deutschen Kartoffelanbau und -handel jedoch zu überfordern. Dazu gehören ausufernde nationale und internationale Regularien und wachsende Anforderungen des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) ohne realistische Alternativen.
„Damit die Kartoffelwirtschaft auch in Zukunft ihren Beitrag zur Ernährungssicherheit und einer nachhaltigen Ernährung für alle leisten kann, muss die Politik jetzt handeln.“, kommentiert DKHV-Präsident Thomas Herkenrath.
Gefragt seien vorausschauende Strategien für die Transformation der Landwirtschaft und keine weitere Verschärfung der Regularien. „Derzeit können wir die Ernährungssicherheit mit heimischen Speisekartoffeln garantieren, aber wie lange noch? Aufgrund der steigenden rechtlichen nationalen und internationalen Vorgaben und der zunehmend überzogenen Anforderungen des Lebensmitteleinzelhandels besteht in der Branche die Sorge, dass die Versorgung mit Speisekartoffeln aus der Region nur kurz- bis mittelfristig gesichert werden kann. Die Reduktion der Anbaufläche für Speisekartoffeln muss gestoppt werden. Zudem braucht es weniger bürokratische Hürden und eine zielgerichtete Förderung von Forschung und Technologie. Dann lohne es sich für die klein- und mittelständisch strukturierte Kartoffelwirtschaft weiterhin, in nachhaltige, digitale und effiziente Anbau- und Verarbeitungsmethoden zu investieren“, fügt Herkenrath hinzu.
Weitere Informationen:
www.dkhv.org