"Zum Start in die Frühkartoffelsaison konnte der Südwesten zeigen, dass wir frühzeitig Ware liefern können. Die verladene Ware weist zudem eine sehr gute Qualität auf", teilt uns der Vorstand der Erzeugergemeinschaft 'Pfälzer Grumbeere' mit. Vor dem Hintergrund, dass auf dem europäischen Kartoffelmarkt derzeit händeringend Ware gesucht wird, wie Christoph Hambloch, Geschäftsführer der Bundesvereinigung Erzeugergemeinschaften Kartoffeln, zuletzt berichtete, übernehme die Pfalz jetzt eine wichtige Rolle für die Frischeversorgung.
Der Erntevorsprung, den die "Pfälzer Grumbeere" traditionell gegenüber anderen heimischen Anbauregionen hat, sei hart erarbeitet worden. In der Pfalz blicke man jedoch auf durchwachsene Witterungsbedingungen in der ersten Hälfte des Jahres zurück. "Zum Beginn der Frühkartoffelsaison war es noch recht windig. Es folgten mehrere frostige Nächte mit vier bis fünf Grad. Außerdem sind die Folienbestände schnell ausgelaufen. In den letzten Wochen hatten wir ständig trockenen Wind, weshalb die Felder auch häufiger beregnen mussten. Es gab aber gute Bodenbedingungen."
Von links: Johannes Zehfuß, Vorstandsmitglied der EZG "Pfälzer Grumbeere", Geschäftsführer der Bundesvereinigung Erzeugergemeinschaften Kartoffeln Christoph Hambloch, Hartmut Magin, Vorsitzender der EZG "Pfälzer Grumbeere" und EZG-Vorstandsmitglied Markus Frank
Pfälzer Erntestart an Fronleichnam
Um Fronleichnam, ca. am 8. Juni, fingen die ersten Mitgliedsbetriebe der EZG "Pfälzer Grumbeere" mit der Ernte an. Großmärkte wurden sukzessive beliefert, während Ballungszentren frühzeitig versorgt werden konnten. Anfang Juni hielten die ersten Mengen dann auch Einzug in die Packbetriebe. "Angesichts der Lieferschwierigkeiten im Ausland steht die Pfalz als erste Frühkartoffel-Anbauregion bereit. Die Lieferwege waren zuweilen verstopft. Spanien hatte Lieferschwierigkeiten aufgrund der extremen Wetterschwankungen. Da sie zwischenzeitlich eine Woche lang nicht ernten konnten, liefen bei uns die ersten Mengen frühzeitig in die Packbetriebe. Ägypten hatten ähnliche Probleme. Entweder kamen die Schiffe nicht rechtzeitig an oder aber es kamen plötzlich mehrere Lieferungen auf einmal." Mehr als 50 Prozent der Ware wird LEH-Geschäfte außerhalb der Pfalz vermarktet.
Gestiegene Produktionskosten
Im letzten Jahr stiegen die Produktionskosten bereits um 30 Prozent an. Wie uns der Vorstand mitteilte, seien die Kosten in diesem Jahr sogar noch höher. Denn während man für die Saison 2022 noch Nährstoffe wie etwa Kalium und Phosphor vorzeitig kaufen und lagern konnte, haben sich mit der Energiekrise die energieintensive Produktion des Stickstoffs erhöht, weshalb die Preise teils um das Vierfache angestiegen seien. Hinzu kamen auf einige Betriebe auch erhöhte Lagerkosten sowie der Mindestlohn hinzu. "Wir hatten im letzten Jahr drei Preiserhöhungen von jeweils fünf Prozent, weshalb man für einen Traktor plötzlich von einem auf das andere Jahr 20.000 Euro mehr zahlen musste." Ferner sorgten sich die Betriebe nicht nur um die Preise, sondern vielmehr auch um die Verfügbarkeiten der Düngemittel. Ein Unsicherheitsfaktor liege auch bei der Verfügbarkeit von Mitarbeitern.
Weitere Informationen:Pfälzer Grumbeere
Pfälzische Früh-, Speise- und Veredlungskartoffel-Erzeugergemeinschaft w. V.
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