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Kartoffelgroßhändler Matthias Stelzer über den bayerischen Kartoffelanbau:

"Erhöhte Stromkosten in der Kartoffellagerung werden bei den Pommesverträgen besser berücksichtigt"

Die Vermarktung der bayerischen Speiselagerkartoffeln verläuft momentan in ruhigen Bahnen, wie uns Kartoffelgroßhändler Matthias Stelzer mitteilt. "Kisten-Kühlhausware ist noch in ausreichenden Mengen vorhanden, insbesondere festkochende Speisekartoffeln. Obwohl die Lagerfähigkeit der diesjährigen Kartoffeln insgesamt nicht so gut war wie im letzten Jahr, sind die aktuellen Lagerqualitäten recht zufriedenstellend. Dementsprechend gehen wir davon aus, dass wir den Inlandsmarkt bis zum Start der neuen Kartoffelernte mit alterntiger Ware bedienen können."

Als regional agierender Kartoffelgroßhandel beliefert die Firma Stelzer unter anderem den Münchner Großmarkt. "Das Großmarktgeschäft läuft zurzeit gut, zumal die Kartoffel im Vergleich zum kompletten Gemüsesortiment immer noch sehr preisgünstig angeboten wird", so Stelzer, der ebenfalls auf den geringen Wettbewerb von Kartoffelimporten, etwa aus Zypern, hinweist. "Der eine oder andere Wochenmarkt- oder Facheinzelhändler greift schon auf die Speisefrühkartoffeln aus dem Mittelmeerraum zu, im Bereich der Gastronomie hingegen wird die Speiselagerkartoffel aus regionalem Anbau in der Regel vorgezogen."


Blick aufs Firmengelände im bayerischen Königsmoos

Traditionell steht die bayerische Lagerkartoffel während der zweiten Saisonhälfte auch im benachbarten Ausland hoch im Kurs. Unter anderem Italien zählt normalerweise zu den bedeutendsten Exportmärkten. Stelzer: "Die Italiener bedienen sich nun vorwiegend in Frankreich, weshalb die Geschäfte im Exportgeschehen momentan sehr verhalten sind."

Auch der bayerische Kartoffelsektor sieht sich in diesem Jahr mit gewaltigen Kostensteigerungen seitens der Erzeugung und Lagerung konfrontiert. "Angesichts der gestiegenen Kosten wäre ein Preisaufschlag für unsere Kühlhausware berechtigt, die momentanen Preisverhandlungen gestalten sich allerdings sehr schwierig und sind enttäuschend", schildert Stelzer des Weiteren.

Laut Stelzer könnten die jetzigen Preisstrukturen und Vertragskonditionen die Zukunft des bayerischen Speisekartoffelanbaus gefährden. "Obwohl wir noch keinen nennenswerten Rückgang der Anbaufläche sehen, wird der Anbau von Pommeskartoffeln für viele Bauern zunehmend attraktiv. Das hängt mit mehreren Faktoren zusammen, etwa der Arbeitsintensivität der Speisekartoffel, den hohen Anforderungen des LEH, den benötigten Zertifizierungen und den ertragreichen Pommeskartoffeln. Was auch eine wesentliche Rolle spielt, sind die guten Vertragskonditionen im Pommesbereich, die wiederum dazu führen, dass der Anbau besser kalkulierbar ist. Momentan stellen wir fest, dass die erhöhten Stromkosten in der Kartoffellagerung bei den Pommesverträgen besser berücksichtigt werden, als bei Speisekartoffeln für den Frischmarkt: Dieser zusätzliche Faktor trägt aus Sicht der Erzeuger noch mal maßgeblich zur Attraktivität der Pommeskartoffel bei."

Stelzer weist schließlich auch auf die sektorübergreifenden Entwicklungen in der Kartoffelbranche hin. "Im Vergleich zum norddeutschen Raum haben wir in Bayern eine kleinstrukturierte Landwirtschaft mit überwiegend mittelständischen Familienunternehmen. Die zunehmende Bürokratie sorgt bei vielen Landwirten für Kopfzerbrechen und Existenzängste. Erschwerend hinzu kommt die gesamte Logistikproblematik, sprich der Fahrermangel sowie die Transportkosten."

Weitere Informationen:
Inh. Matthias Stelzer
Siegfried Stelzer e.K. Kartoffelgroßhandel
Ehekirchener Str. 23
86669 Königsmoos
Tel. +49 8433/226 
stelzer.siegfried@t-online.de