Mit dem Eintreffen der ersten serbischen 'Eierschwammerl' und Steinpilze wurde diese Woche die diesjährige Waldpilzsaison am Wiener Großmarkt eingeläutet. "Es handelt sich um ganz kleine Mengen aus Serbien die zu relativ hohen Preisen um 25-26 Euro/kg vermarktet werden", kommentiert Thomas Herzog (r) des gleichnamigen Großmarktbetriebes. "Sowohl die Gastronomie als auch der Handel fragen allerdings nach den ersten Pfifferlingen des Jahres."
Aufgrund der hohen Notierungen zum Saisonauftakt hält sich der derzeitige Absatz gemäß Herzog noch in Grenzen. Erfahrungsgemäß seien Kilopreise um 10-12 Euro erforderlich, um den Absatz entsprechend zu beschleunigen. Nichtsdestotrotz zeigt sich der Großmarkthändler mit der Qualität der ersten Verladungen recht zufrieden. "Wir sind im Vergleich zu anderen Jahren zwar relativ früh dran, dennoch ist die Qualität mit einem hohen Anteil an mittelfallender Ware recht gut", so Herzog des Weiteren.
Eierschwammerl & Steinpilze aus Serbien
Zunehmende Dürre in der Balkan-Region
Die Versorgungssicherheit im Bereich Waldpilze könne während der Saison unter Druck geraten, fährt er fort. "Es ist in den zurückliegenden Jahren mehrfach vorgekommen, dass wir zwischendurch auf dem Trockenen saßen. Die zunehmende Dürre in unserem Bezugsgebiet, dem Balkan, spielt dabei eine große Rolle. Laut aktuellen Angaben soll es in Bulgarien auch in diesem Jahr sehr trocken sein, während Serbien hingegen in den letzten Wochen etwas mehr Regen bekommen hat."
Währenddessen geht die Spargelsaison allmählich zu Ende. Herzog: "Wir beziehen das Gros aus Belgien und führen ergänzend kleinere Mengen aus heimischem Anbau. Die Kampagne kam dieses Jahr relativ früh in Schwung, mittlerweile wurden die Preise aber mehrfach angehoben, weshalb wir momentan eher eine Kaufzurückhaltung beobachten. Nicht zuletzt geraten nun andere Saisonprodukte, wie etwa die Waldpilze, vermehrt in den Handel."
Die Ukraine-Krise treffe den österreichischen Markt eher weniger, erwartet Herzog. "Ukrainische Waldpilze sind bei uns nicht so stark vertreten, weil die kleinerfallenden Balkan-Pilze beim Verbraucher beliebter sind. Der übergroße Teil unserer Ware wird die ganze Saison hindurch je nach Angebotslage und Qualität aus Serbien, Rumänien und Bulgarien bezogen. Die Vermarktung der Steinpilze konzentriert sich hingegen eher auf die zweite Saisonhälfte, ab September."
Schleppende Vermarktung am freien Markt
Auch am Wiener Großmarkt sehen sich die Händler mit den heutigen Herausforderungen, etwa Kaufzurückhaltung und starken Kosten- und Preissteigerungen konfrontiert. Herzog: "Gewisse Sparten, etwa der freie Markt, haben hart gelitten, in der Gastronomie sehen wir hingegen einen leichten Aufschwung. Die große Frage im laufenden Vermarktungsjahr wird natürlich sein, was im Herbst passiert und ob sich die Corona-Lage nochmal verschärfen wird."
Bilder: Herzog Großhandels GmbH
Weitere Informationen:
Thomas Herzog
Herzog Großhandels GmbH
Laxenburgerstraße 365
1230 Wien (Großmarkt)
tel: +43 1/616-20-74
Fax: +43 1/616 20743
Email: herzog-Office@speed.at
www.herzog-grosshandel.at