In der Pfalz hat die heimische Knoblauchernte längst begonnen: Bereits seit dem 15. Mai – gut eine Woche früher als üblich – wird beim Lampertheimer Erzeugerbetrieb Pantiru GbR fleißig geerntet. Die einst exotische Knolle wird mittlerweile auch in Deutschland in relativ großem Stil angebaut. In Lampertheim konnte die Anbaufläche innerhalb von drei Jahren sogar vervierfacht werden, berichtet Inhaberin Konstanze Pantiru.
Ciprian Pantiru im Knoblauchfeld.
Angefangen hat der Erzeugerbetrieb 2016 auf 6 ha – nachdem der Knoblauch bereits einige Jahre nebenbei im elterlichen Gemüsebaubetrieb produziert wurde. Mittlerweile beläuft sich das Gesamtareal auf 24 ha, und man sehe immer noch Möglichkeiten zur Produktionserweiterung. „Wir beliefern sowohl Großhandelskunden sowie auch den LEH. Der deutsche Knoblauchanbau ist zwar noch nicht so groß wie zum Beispiel in den Niederlanden, die Mengen und der Bedarf werden aber jedes Jahr sukzessive mehr“, weiß Frau Pantiru. Importierter Knoblauch sei aber nach wie vor günstiger, gibt sie zu. „Durch die Handarbeit und den regionalen Anbau haben wir für den deutschen Handel jedoch schon einen Mehrwert.“
Knoblauch als Grünzwiebel, bereits geputzt und in Kisten gelagert.
Witterung & Regionalität
Die klimatischen Bedingungen im Grenzgebiet zwischen der Pfalz und Hessen seien darüber hinaus optimal für den Knoblauchanbau. Die Familie Pantiru vertritt die spanische Firma Planasa in Deutschland und verkauft exklusiv die vier konventionellen Knoblauchsorten Gardos, Gardacho, Garcua, und Garpek, welche sich durch eine hohe Viren-Resistenz und optimales Wachstum auf deutschen Böden auszeichnen. "Wir liegen in einer Region Hessens, die wenig Niederschläge jährlich auszuweisen hat, und relativ heiße Sommer verzeichnet. Wir gehören zu den wärmsten Regionen Deutschlands. Leider ist nicht jedes Jahr gleich und zu hohe Niederschläge während der Erntezeit können Ertragsausfälle mit sich bringen. Deshalb sind nicht alle Regionen Deutschlands für den Knoblauchanbau geeignet", erläutert Frau Pantiru.
Die frühe Sorte Garpek wird momentan abgeerntet, später kommen die andere Sorten dann hinzu. Pantiru: "Letztes Jahr haben wir unseren frischen Knoblauch bis Ende August liefern können. Wir hoffen die Kampagne dieses Jahr bis in den September hinein zu verlängern. Der aktuelle Absatz ist gut, aber ich weiß nicht ob die Nachfrage noch steigt, denn noch nicht alle Geschäfte haben regionalen Knoblauch in ihrem Sortiment.“
Leichte Verspätung des Wachstums
Es handelt sich derzeit also noch um einen Nischenmarkt, bestätigt die engagierte Produzentin. Um mehr Menge absetzen zu können, müsse man manchmal einen Nachlass geben. "Vor allem die Sorten Garcua und Gardacho eignen sich zum Anbau für den frischen Knoblauch. Da sie weiß sind und große Kaliber erzielen. Jetzt gerade ist es sehr heiß und wir müssen gucken, dass der Knoblauch noch etwas Wasser erhält. Der Mai war relativ kalt gewesen und dadurch ist der Knoblauch langsamer gewachsen. So werden viele Sorten dieses Jahr etwas später geerntet", heißt es abschließend.
Rumänische Saisonarbeitskräfte beim händischen Aufbereiten des frischen Knoblauchs
Weitere Informationen:
Pantiru Knoblauchkulturen GbR & Saatguthandel
GF: Ciprian und Konstanze Pantiru
In den Gärten 5
68623 Lampertheim
Tel: +49 (0)6206 1556140
Ciprian Pantiru: 0173 1065833
Konstanze Pantiru: 0174 4678858
E-Mail: pantiru.ciprian@t-online.de
www.pantiru-knoblauchkulturen.de