Im Sommer 2018 hatte der EU-Markt Schwierigkeiten, den hohen Anstieg an gelieferten Avocadovolumina zu absorbieren. Tatsächlich war dies der Beginn einer neuen Ära für die Avocadopreise der EU. Obwohl der Markt noch ein Wachstumspotential hat, werden die Marktunregelmäßigkeiten häufiger.
EU-Avocadopreise 2018 breit gestreut
In den letzten paar Jahren hat sich der EU-Avocadomark an steigende Preise gewöhnt, aber 2018 war dieser Trend vorbei. Die Preisschwankungen 2018 zählten zu den bemerkenswertesten der Dekade. Das Jahr begann mit einem relativ hohen Preisniveau, gefolgt von einem steilen Rückgang, der zu niedrigen Preisen während des Sommers führte. Der dramatische Fall wurde hauptsächlich durch einen starken Anstieg des Angebots (55%) aus Peru und Südafrika ausgelöst, die zwei Hauptlieferanten der EU im Sommer.
Der kürzliche Abfall der Preise ist ein ernstzunehmendes Zeichen, dass der EU-Avocadomarkt sich ändert. Das Avocado-Angebot in der EU wird weiter steigen, vermutlich unregelmäßig. Zeitweise wird das zu Inkongruenzen führen, genau wie letzten Sommer.
Die Akteure der Industrie können den Einfluss dieser Inkongruenzen mit intensiveren und koordinierteren Produktwerbungen während des Angebotshöchststands limitieren. Außerdem kann eine Zusammenarbeit in der Lieferkette helfen, die Preisvolatilität und das Überangebot zu managen. Langfristige Preisabsprachen zwischen den Akteuren können die Preisvolatilität und Unsicherheiten bei der Lieferung reduzieren. Und mit rechtzeitigem und präzisem Vorhersage- und Informationsaustausch können Lieferkettenpartner die Höchststände antizipieren.
Höchststände durch Peru und andere
Die Angebotshöchststände werden unter anderem von Peru ausgelöst. Peru ist einer der am schnellsten wachsenden Avocado-Exporteure global und erweitert immer noch seine bepflanzten Flächen. In nur fünf Jahren haben sich die peruanischen Avocado-Exporte fast verdreifacht. Andere etablierte Produzenten wie Mexiko und Südafrika verstärken ihre Produktion genau wie künftige Produzenten wie Kenia, Kolumbien, Brasilien und Marokko.
Die Expansion in diese lukrative Industrie wird von großen Erzeugern und Investoren befeuert, weshalb das Wachstum in ungleichmäßigen, manchmal großen Sprüngen erfolgt. Das Research Center FruiTrop sagt vorher, dass die globale Hass-Avocadoproduktion durchschnittlich um 230.000 Tonnen pro Jahr in den nächsten fünf Jahren anwachsen wird. Verglichen mit der globalen Produktion von circa 6 Millionen Tonnen pro Jahr ist das ein geringes Volumen. Aber diese 230.000 Tonnen repräsentieren zusätzliche 14% an globalen Exporten, die von den Importmärkten absorbiert werden müssen.
Quelle: rabobank.com