"Die 'Pommes-Industrie' bekommt auch Magenschmerzen von dieser Situation. Für sie sind es unsichere Zeiten, da nicht klar is, ob und wie die Kartoffeln aus der Erde kommen. Aber für den Export und den inländischen Markt ist die Unsicherheit ein Faktor. Die Kartoffeln werden nun zu einem relativ hohen Preis verhandelt. Die Frage is, ob nun alle Preise steigen werden. Durch den hohen Preis sind die Volumen merklich niedriger und der Export ist meiner Meinung nach sogar sehr mäßig. Letztes Jahr haben wir um diese Zeit sogar noch viele Kartoffeln nach Ost-Europa exportiert, die haben aber nun selbst einen guten Ertrag. Es sind nun keine Kunden mehr sondern Konkurrenten."
Auch Kees Schouten von Kartoffelhandel Altena aus Wijk und Aalburg/ Niederlande, nennt die Situation anstrengend. "Die Landwirte werden gezwungen 30/40 mm Wasser aufs Land rieseln zu lassen, um roden zu können. Aber nicht jeder hat die Installation oder diese Gelegenheit. Bei uns ist Beregnung im Allgemeinen möglich, unterhalb der großen Flüsse in den Niederlanden, ist ernten fast nicht möglich."
"In unserem Gebiet ist die Hälfte noch in der Erde und das ist eine ganze Menge. Wenn die Kartoffeln bewässert wurden, ist die Qualität im Allgemeinen ganz gut. Die Ernte von Landwirten, die nicht bewässern konnten, ist bunt und blau. Landwirte müssen acht geben und sowohl beim Roden als auch beim Einlagern vorsichtig sein. In so einer Periode kann man gut den 'Weizen von der Spreu' trennen", den ordentllichen Landwirt erkennt man sofort. Der Kartoffelproduzent fürchtet, dass es nicht mehr aufhört zu regnen, wenn es erst einmal anfängt. "Jährlich fallen immer etwa gleich viele Millimeter Regen, von daher wird das Risiko nur größer. Ich mache mir ernsthafte Sorgen."