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Nicola ist die „Kartoffel des Jahres“ 2016

Die Nicola Kartoffel wurde 1973 offiziell in die Bundessortenliste aufgenommen. Gezüchtet wurde Nicola Ende der 60er Jahre von Dr. Hans – Jürgen Fitschen (Saatzucht Soltau Bergen eG,
später Europlant Pflanzenzucht). Nicola ist eine mittelfrühe, festkochende Sorte und langoval.
Sie ist weit über ihre Ursprungsregion der Lüneburger Heide hinaus beliebt.

Steckbrief „Nicola“
Nicola ist eine Kreuzung aus den Sorten „Clivia“ und einer Kartoffel-Wildform. Sie ist festkochend, außerdem gelbfleischig, was bis heute ein gesuchtes Merkmal bei Kartoffeln ist. Und sogar beim Kochen behält sie ihre attraktive gelbe Farbe. Nicola schmeckt mild und hat eine sehr feine Konsistenz. Sie gilt als Allrounderin in der Küche und bleibt auch als Pellkartoffel oder Bratkartoffel schön in Form.

Den Landwirt interessiert, dass Nicola eine unkomplizierte Sorte ist. Auch bei schwierigen Wachstumsbedingungen erreicht sie relativ zuverlässige Erntemengen und gute Qualitäten.
Im Ökolandbau wird Nicola wegen ihrer Robustheit und wegen ihres guten Geschmacks gerne angebaut, auch heute noch, rund 45 Jahre nach ihrer Züchtung.



Nicolas Geschichte
Schon kurz nach ihrer Zulassung 1973 zeigten niederländische Kartoffelbauern Interesse
an Nicola und bauten sie an. Heute noch ist Nicola in Holland beliebt. Sie wird dort auf einer Fläche von rund 3.500 Hektar angebaut. Die Kartoffel gelangte dann im Laufe der Jahre aus den Niederlanden nach Südeuropa und von dort auch nach Nordafrika. In Ägypten gibt es heute einige größere Nicola-Bestände.

Nach 30 Jahren ist 2003 der Sortenschutz für Nicola ausgelaufen. Das bedeutet, dass ihr Besitzer, die Europlant Pflanzenzucht, keine Lizenzrechte mehr an ihr hält. Jeder Landwirt kann Nicola heute ohne Lizenzgebühren anbauen. Ein Kreis von „Vermehrern“, darunter die Hälfte Ökolandwirte, sorgt dafür, dass Nicola als Sorte erhalten bleibt. Derzeit wird sie in Deutschland auf etwa 500 Hektar angebaut. Nicola hat sich damit im Vergleich zu anderen alten Kartoffelsorten relativ gut behaupten können.

Wer hat gewählt?
Die „Kartoffel des Jahres“ wird gewählt von Vertretern des Arbeitskreises „Kartoffel des
Jahres“. Dem Arbeitskreis gehören zehn Organisationen, Vereine und Unternehmen an.
  1. Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), Georg Janßen, Geschäftsführer
  2. Bioland e.V., Jan Plagge, Präsident
  3. Biolandhof Ellenberg, Karsten Ellenberg, Landwirt und Kartoffelzüchter
  4. Freilichtmuseum am Kiekeberg, Prof. Dr. Rolf Wiese, Museumsleiter
  5. Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen GmbH (KÖN), Carolin Grieshop, Geschäftsführerin
  6. Slow Food, Walter Kress, Conviviumsleitung Heilbronner Land
  7. "Tartufflis erlesene Kartoffeln“, Peter Glandien, Kartoffelhändler
  8. Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen in Brandenburg (VERN), Rudolf Vögel
  9. Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt (VEN), Dr. Heidi Lorey
  10. www.blaue-kartoffeln.de, Wilfried Stegmann, landwirtschaftlicher Berater

Kriterien für die Wahl
Zur Wahl „Kartoffel des Jahres“ stehen Kartoffelsorten, die ohne Gebühren nachgebaut werden können, weil sie älter als 30 Jahre sind. Das sind Hunderte überwiegend regionale Sorten. In die Vorauswahl kommen sechs Sorten. Die Vertreter des Arbeitskreises „Kartoffel des Jahres“ stimmen dann über die „Kartoffel des Jahres“ ab. Ein Kriterium für die Wahl ist, dass die Sorte schon etwas geleistet haben muss. Das kann eine besondere Resistenz gegenüber Schädlingen sein oder ein besonders charakteristischer Geschmack oder – wie bei Nicola – eine besondere Anbauwürdigkeit.

Warum die Auszeichnung?
Ziel ist es, mit der Auszeichnung aufmerksam zu machen auf die Kartoffelvielfalt jenseits der
Massensorten. Verbraucher kennen aus dem Handel nur ein schmales Sortiment von höchstens
zehn Sorten, dabei gibt es in Deutschland rund 150 zugelassene Speisekartoffelsorten. Und jede schmeckt anders. Die Auszeichnung will eine Gegenbewegung anstoßenund auf Kartoffelsorten aufmerksam machen, die es wert sind, wegen ihrer besonderen Eigenschaften erhalten zu werden. Alte Kartoffelsorten sind ein Kulturgut, das vor dem Verlust geschützt werden muss.

Geschichte der „Kartoffel des Jahres“.
Die Idee zur Wahl der „Kartoffel des Jahres“ stammt aus der Zeit, als die Kartoffelsorte „Linda“ bundesweit auf die negativen Folgen der Zulassungsbestimmungen aufmerksam machte.
Ende 2004 hatte der damalige Sorteninhaber der „Linda“ die Zulassung entzogen. Nach einer großen Kampagne des Freundeskreises „Rettet Linda“ wurde die Sorte 2010 dann wieder zugelassen.

„Kartoffel des Jahres“ seit 2006
11 Jahre Kartoffel des Jahres

Sorte aus der Begründung für die Wahl
2006 Blauer Schwede „Kartoffeln müssen nicht immer nur gelb sein.“
2007 Linda „Weil sie gerettet werden muss...“
2008 Bamberger Hörnchen „In Feinschmeckerkreisen verehrte Sorte...“
2009 Adretta „Bedeutende DDR-Sorte, die die Wende überlebt hat...“
2010 Sieglinde „Von 1945 bis 1970 der Star am Kartoffelhimmel...“
2011 Ora„Mehlig kochende DDR-Sorte, perfekt für Püree...“
2012 Bintje„80 Jahre alte Schönheit aus Holland...“
2013 Rosa Tannenzapfen„Intensiver Geschmack und schöne Farbe...“
2014Granola„Guter Geschmack und ungemein vielseitig verwendbar...“
2015 Heideniere„Wiederentdeckte Sorte mit herausragendem Geschmack..

Mehr Informationen:
Wilfried Stegmann
Sprecher des Arbeitskreises „Kartoffel des Jahres“
Tel. +49-(0)173-2492
w.stegmann@blaue-kartoffeln.de

Quelle: vern.de
Erscheinungsdatum: