Trotz des unbeständigen Wetters, logistischer Hindernisse und finanziellen Drucks bleibt der Ananas-Anbau im Norden Costa Ricas stabil und das Produkt auf dem internationalen Markt weiterhin beliebt.
"Die Nachfrage ist in diesem Jahr enorm, sogar doppelt so hoch wie in unseren Verträgen festgelegt", sagt Alfredo Volio, Direktor von Upala Agrícola, einem der größten Ananasexporteure des Landes. "Wenn wir heute 250 Container zur Verfügung hätten, könnten wir sie problemlos verkaufen. Aber Ananas lässt sich nicht hetzen; was wir jetzt ernten, wurde vor einem Jahr gepflanzt."
Die starken Regenfälle in der Region haben die Ernte dank langjähriger Erfahrung und intelligenter Anbaumethoden nicht zum Erliegen gebracht. "Ananas verträgt stehendes Wasser schlecht, da es sonst schnell zu Schimmelproblemen kommt", sagt Luis Alberto Vásquez, Kommunikationsmanager des Unternehmens. "Aber mit guter Drainage und tief aufgelockertem Boden fließt überschüssiges Wasser gut ab. Die Ananaspflanze selbst ist stark und widerstandsfähig. Solange das Wasser nicht steht, ist alles in Ordnung."
Upala Agrícola verschifft wöchentlich etwa 100 bis 120 Container, vor allem in die Vereinigten Staaten (65 Prozent) und nach Europa (35 Prozent). "Costa Rica ist nach wie vor Marktführer. In den USA liefern wir etwa 85 Prozent aller Ananas. Mexiko liegt an zweiter Stelle, erreicht aber noch nicht einmal 5 Prozent", so Vásquez.
Die Sorte MD2 ist nach wie vor die mit Abstand beliebteste. "Sie punktet mit ihrem süßen Geschmack, ihrer schönen Farbe, ihrer festen Struktur und ihrer guten Haltbarkeit", erklärt Volio. "Es gibt auch neue Sorten, wie die rosa Ananas, aber diese ist vorerst noch zu teuer und zu exklusiv für den Großhandel."
Weltweit steigt der Obstkonsum, was der Branche zugutekommt. "Immer mehr Menschen entscheiden sich für einen gesunden Lebensstil. Ananas wirkt harntreibend und ist reich an Vitamin C und Mineralstoffen. Viele Menschen essen lieber ein Stück Obst als eine Vitaminpille", so Volio.
Dennoch ist nicht alles eitel Sonnenschein. "Der Wechselkurs arbeitet gegen uns", sagt er. "Der costa-ricanische Colón ist so stark geworden, dass unsere Einnahmen in Dollar weniger wert sind. Früher bekamen wir für 1 USD noch etwa 700 Colón. Jetzt sind es nur noch 500. Wir müssen also mehr ernten, um das Gleiche zu verdienen."
Hinzu kommen strukturelle Probleme. "Eine Fahrt vom Feld zum Hafen dauert manchmal acht Stunden. Die Straßen sind schmal, die Brücken alt und Streiks legen manchmal den gesamten Verkehr lahm. Die schlechte Infrastruktur bleibt ein großes Hindernis", warnt Volio.
Laut Vásquez liegt die Zukunft in der Zusammenarbeit: "Es geht nicht nur um den Verkauf. Wir müssen gemeinsam in soziale, ökologische und finanzielle Projekte investieren. Nachhaltigkeit darf nicht nur Aufgabe der Erzeuger sein."
Weitere Informationen:
Alfredo Volio und Luis Alberto Vásquez
Upala Agrícola
Upala, Costa Rica
Tel.: +506 2480 0100
[email protected]
www.upalagricola.com