Der Weltmarkt für Avocados und Heidelbeeren boomt seit einiger Zeit. Gesunde Ernährung bleibt beliebt, wovon diese Produkte profitieren. Trotz Berichten über enorme Ertragssteigerungen bleibt das tatsächliche Wachstum eher bescheiden. In den USA sind die Preise gestiegen, während der europäische Markt stabil bleibt.
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Peru befindet sich derzeit mitten in der Avocado-Saison. Die Viru Group, ein großer Exporteur von Obst und Gemüse, blickt mit Zuversicht, aber auch mit Vorsicht auf den Markt. "In diesem Jahr erwarten wir einen Umsatz von 525 Millionen Euro", sagt Yoselyn Malamud, eine der Führungskräfte. Das Unternehmen arbeitet mit drei Säulen: Frischprodukte, Tiefkühlprodukte und Konserven. Die Avocado ist das Aushängeschild der Frischproduktsparte. Viru baut die Avocados auf 2.500 Hektar eigenem Land in Trujillo und Paramonga an und exportiert vor allem in die USA und nach Europa.
Dennoch gibt es auf dem Weltmarkt viele Spekulationen. "Es war von einem Volumenanstieg von 37 Prozent aus Peru die Rede, aber das ist unrealistisch. Wir rechnen höchstens mit einem Wachstum von 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Und das war schon ein schwaches Jahr", erklärt Malamud. "Der Anstieg kommt vor allem aus Bergregionen, wo Avocados zu anderen Zeiten des Jahres geerntet werden. Die Prognosen Perus sind meist zu optimistisch."
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Die Vereinigten Staaten werden als Absatzmarkt immer wichtiger. "Kalifornien hat früher mit der Ernte begonnen, Mexiko hat weniger Angebot. Dadurch entsteht Platz auf dem Markt. Die Preise in den USA liegen derzeit zwischen 33 und 38 EUR pro Karton à 11,4 kg. Das ist deutlich höher als im Vorjahr", sagt Malamud. "Die Lieferungen nach Europa bleiben ähnlich wie im Vorjahr, vor allem in der Zeit von Juni bis September."
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Viru setzt stark auf Risikostreuung. Durch die Verteilung des Absatzes auf mehrere Märkte und die Eröffnung von Niederlassungen in Europa und den USA will sich das Unternehmen gegen Klimarisiken, logistische Engpässe und Währungsschwankungen wappnen. "Wir verfügen über einen Direktvertrieb in Europa und haben vor zwei Jahren Superior Foods in den USA übernommen. Dadurch haben wir Zugang zu Kunden und Lieferanten in verschiedenen Ländern", so Malamud.
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Die Logistik bleibt eine Herausforderung. "Die Frachtkosten sind nach wie vor hoch: zwischen 6.300 und 6.800 Dollar pro Container. Vergangenes Jahr haben wir noch rund 4.500 bis 5.000 Dollar bezahlt. Es gibt genügend Container, aber die Preise sind nicht gesunken."
Neben frischen Produkten ist auch die Tiefkühlproduktlinie eine Stärke von Viru. Das Unternehmen ist Marktführer im Export von unter anderem Mangos, Erdbeeren, Avocados und Heidelbeeren. "Gemessen am Volumen ist Tiefkühlkost unser größter Geschäftsbereich", erklärt Malamud. Darüber hinaus setzt das Unternehmen auf Sorteninnovation, um Geschmack und Qualität zu gewährleisten. "Der Verbrauch von Avocados und Heidelbeeren steigt jedes Jahr. Deshalb investieren wir in neue Sorten, die besser schmecken, eine gute Textur haben und rentabel sind."
Abschließend betont Malamud die Bedeutung langfristiger Kundenbeziehungen. "Wir arbeiten bereits seit 20 bis 25 Jahren mit vielen Supermarktketten zusammen. Da in den USA derzeit ein Importzoll von 10 Prozent gilt, teilen wir die zusätzlichen Kosten mit unseren Kunden. Wir suchen immer gemeinsam nach Lösungen."
Weitere Informationen:
Yoselyn Malamud (CEO)
Viru Group
ymalamud@virugroup.com
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