In der KW 23 ging die deutsche Aprikosenernte mit der Frühsorte Tsunami vonstatten. "Wir starten zwar etwas später als im Vorjahr in die neue Ernte, sind jedoch im Vergleich zum normalen Verlauf immer noch einige Tage früher dran. Der Fruchtbehang ist durchweg gut, sodass wir mit recht positiven Aussichten in die Saison starten", berichtet Ulrich Zott, Obsterzeuger und Inhaber des gleichnamigen Obstbaubetriebs in Ustersbach, westlich von Augsburg.
Die ersten Aprikosen der Saison seien in der Regel etwas kleinfallender. Zu den Hauptsorten zählt die marktübliche Orangered, die voraussichtlich ab Ende KW 24/Anfang KW 25 erhältlich sei. "Die Orangered ist zwar bei unseren Kunden sehr beliebt, da sie geschmacklich unschlagbar ist, der Anbau ist jedoch sehr kompliziert. Dies ist vor allem den extremen Ertragsschwankungen geschuldet", so Zott, der seine Früchte überwiegend über den eigenen Abhof-Verkauf vermarktet. Am beliebtesten sei die mittelfallende Ware mit einem Durchmesser um 5-6cm.
Während seiner Ausbildung Ende den neunziger Jahren kam Zott erstmals mit der Aprikose in Berührung. Anfang der 2000-er Jahre testete er zahlreiche Sorten, bevor er 2009 den Sprung in den kommerziellen Anbau wagte. Seither wächst und gedeiht die Südfrucht auf rund drei Hektar. "Das hiesige Mikroklima ist für den Aprikosenanbau schlichtweg zu kalt und zu nass. Die Kälte ist jedoch nicht so sehr das Problem, denn im Winter halten die Bäume auch Minustemperaturen aus. Kritischer wird es hingegen bei extremen Wetterschwankungen wie zum Beispiel im Jahr 2011, als die Temperaturen im Januar von +10 auf -20 sanken", erinnert sich Zott. Dies führte letztlich zu großen Schäden an den Bäumen, sodass nahezu die komplette Anlage neu bestückt werden musste.
Um die höheren Lohn- und Energiekosten einigermaßen auszugleichen, wurden die Preise im Vergleich zum Vorjahr leicht angehoben.
Verlängerung des Erntefensters
Der familiengeführte Obsthof setzt auf ein breit gefächertes Produktspektrum, bestehend aus Steinfrüchten wie Süß- und Sauerkirschen, Zwetschgen, Nektarinen und Pfirsichen, Him- und Heidelbeeren, Kernobst wie Birnen und verschiedensten Äpfeln sowie Walnüsse und Christbäumen. "Unsere Heidelbeerplantage wird zurzeit ausgebaut und mit früheren Sorten bestückt, sodass wir früher in die Saison starten können. Bei den Aprikosen testen wir nun einige Spätsorten, da wir mittelfristig eine Verlängerung des Erntefensters bis Anfang-Mitte September anstreben." Bislang wird die Kampagne in der Regel Anfang-August beendet.
Die Aprikosen werden überwiegend in 1kg Holzschliffschalen oder 5kg-Kartonsteigen verpackt. Bei Himbeeren sind hingegen kleinere Gebinde um 250Gramm gängig.
Weitere Informationen:
Ulrich Zott
Obsthof Zott GbR
Heuweg 1
86514 Ustersbach
Hofladen:
Hauptstraße 32
86514 Ustersbach
Tel.: +49 (0) 8236 15 18
[email protected]
www.zott-obsthof.de