Der marokkanische Beerenobstsektor ist in den vergangenen Jahren explosionsartig gewachsen. Das Land hat sich mittlerweile als Lieferant von Himbeeren, Heidelbeeren und Erdbeeren fest etabliert. Unternehmen wie iBerry spielen dabei eine Schlüsselrolle. Bereits vor mehr als zehn Jahren beschloss das Unternehmen, sich auf dieses vielversprechende Segment zu spezialisieren. Vor allem die Nachfrage nach Heidelbeeren ist seitdem stark gestiegen. Auch für iBerry sind Heidelbeeren mittlerweile das wichtigste Produkt und machen rund 70 Prozent des Umsatzes aus.
"iBerry wurde 2013 von sechs Erzeugern und Anbautechnikern gegründet", erzählt Mouhssine Ismaili, Geschäftsführer des Unternehmens. "Wir hatten zuvor über 20 Jahre lang für ein spanisches Unternehmen gearbeitet, das in Marokko tätig war. Als dieses von einem multinationalen Konzern übernommen wurde und sich alles änderte, beschlossen wir, uns selbstständig zu machen. Wir wollten nicht nur anbauen, sondern auch selbst vermarkten."
"Anfangs arbeiteten wir mit einem britischen Unternehmen zusammen, das unser exklusiver Vertriebspartner in Europa und Großbritannien war. Aber nach sieben Jahren haben wir uns selbstständig gemacht und verkaufen nun in ganz Europa", erklärt Ismaili.
Seiner Meinung nach hat es einen großen Unterschied gemacht, dass europäische Supermärkte zunehmend direkt mit Erzeugern zusammenarbeiten wollen. "Dadurch verschwinden Glieder aus der Kette, die Erzeuger erhalten einen besseren Preis und die Margen bleiben fair verteilt. Das hat uns geholfen, Stammlieferant für große Supermarktketten in Großbritannien und Europa zu werden."
iBerry hat ein eigenes Verkaufsteam in Großbritannien. In Ländern wie den Niederlanden, Deutschland, Belgien und der Schweiz arbeitet das Unternehmen mit Vertriebspartnern zusammen, zu denen es langjährige Beziehungen pflegt, die auf Vertrauen und Offenheit basieren. "Wir haben auch starke Kooperationen im Bereich der Sortenentwicklung."
So hat iBerry in Marokko die Exklusivrechte an Sorten aus Züchtungsprogrammen europäischer Partner, darunter die Erdbeersorte Arwen von Berries del Oeste aus Spanien. "Auf der Suche nach einer Sorte, die sowohl für den Export als auch für den lokalen Verkauf und die Verarbeitung (z. B. Tiefkühlung) geeignet ist, sind wir auf Arwen gestoßen", sagt Ismaili.
Die Anbaugebiete von iBerry liegen verstreut in Larache, Agadir und Moulay Bousselham. Dort verfügt das Unternehmen auch über ein großes Versuchsgelände, auf dem neue Sorten und Anbautechniken getestet werden. "Das Klima ist ideal für Beerenobst, mit einer langen Erntezeit und einer günstigen Lage gegenüber Europa", erklärt Ismaili. "Bei Erdbeeren konzentrieren wir uns vor allem auf eine frühe Ernte und hohe Qualität."
Dank des Anbaus in Töpfen beginnt der Export von iBerry bereits um den 15. Dezember. Der Absatz läuft bis Ende März. Danach, wenn Spanien mit großen Mengen und niedrigen Preisen auf den Markt kommt, stellt das Unternehmen auf den lokalen Absatz und den Tiefkühlmarkt um. "Auch lokal gibt es eine große Nachfrage nach Erdbeeren", sagt er.
"Die Kunst besteht darin, Sorten zu finden, die für alle Märkte geeignet sind", erklärt Ismaili. "Sie müssen lange haltbar sein, einen hohen Brix-Wert haben, gut schmecken und intensiv rot sein – Letzteres ist wichtig für den Tiefkühlmarkt. Es ist schwierig, all diese Eigenschaften in einer Sorte zu finden. Aber mit Arwen ist uns das gelungen. Sie eignet sich sowohl frisch als auch tiefgekühlt hervorragend."
In dieser Saison gab es in Marokko im März und April viel Regen. "Arwen hat sich außerdem als sehr resistent gegen Schimmel erwiesen. Das hat uns geholfen, uns erneut positiv von anderen abzuheben", sagt Ismaili abschließend.
Weitere Informationen:
Mouhssine Ismaili
iBerry
[email protected]
https://iberry.farm/