Die Gariguette, eine frühe Erdbeersorte, die traditionell den Startschuss für die französische Saison gibt, hat inzwischen ihren ersten Erntehöhepunkt erreicht. Vivien Bouthier und Guillaume Baraille von France Food blicken auf einen vielversprechenden Saisonstart zurück.
7.000 Tonnen französische Erdbeeren erwartet
Für diese Saison plant der Erdbeer- und Beerenspezialist ein Erntevolumen von 7.000 Tonnen französischer Erdbeeren am Standort Aiguillon. "95 Prozent unserer Produktion findet in einem Umkreis von 15 km um den Standort statt. Die restlichen 5 Prozent kommen aus dem Tarn et Garonne, das höchstens eine Autostunde vom Standort entfernt ist", erklärt Vivien Bouthier. Derzeit befindet sich die Gariguette in der Mitte der Saison. "Die erste Produktionsspitze ist vorbei. Die Mengen gehen vorübergehend zurück, werden aber im Mai für eine zweite Welle wieder ansteigen."
"Wir sind gut vorbereitet in die Saison gestartet, was zu einer höheren Fruchtbildung als im Vorjahr geführt hat", sagt Bouthier. "Die Wetterbedingungen waren günstig: Ein bewölkter Herbst sorgte dafür, dass die Pflanzen früher in die Ruhephase gingen, der Winter war kalt – günstig für Erdbeeren – und der Frühling mild. All dies zusammen hat zu einer schönen, gleichmäßigen Ernte mit guten Mengen und ausgezeichneter Qualität geführt."
Gutes Erntepotenzial für runde Erdbeeren
Während es also bereits möglich ist, auf eine positive Gariguette-Saison zu blicken, ist es noch zu früh, um zu sagen, ob die runden Sorten demselben Trend folgen werden. "Der Start dieses Segments hat sich etwas verzögert", so Bouthier. "Die Mengen nehmen langsam zu, aber ob die Saison genauso gut ausfällt wie für die Gariguette, ist noch völlig offen. Viel hängt davon ab, wann die Erntehöhepunkte liegen. Das Wetter ist unbeständig, denn warme, sonnige Tage wechseln sich mit Kälte und Trübheit ab. Vorläufig profitieren die runden Sorten noch vom günstigen Wetter der letzten Monate, aber alles wird davon abhängen, wie schnell sich die Sonne wirklich zeigt."
Weniger Konkurrenz aus Spanien
Wie bei der Produktion scheinen auch beim Handel alle Lichter auf Grün zu stehen. "Die Erdbeere profitiert immer von einer großen Begeisterung zu Beginn der Saison. Sie ist die erste Frucht, die die französische Obstsaison eröffnet, und hat daher einen besonderen Platz in den Herzen der Franzosen", berichtet Guillaume Baraille. "Was eine solche Saison manchmal schwierig macht, ist die ausländische Konkurrenz. Aber dieses Jahr blieb Spanien sowohl in Bezug auf die Menge als auch auf die Qualität zurück. Die französische Erdbeere wurde daher umso besser aufgenommen. Der Absatz läuft reibungslos und die Nachfrage war sofort gut. Um Ostern herum konnten wir sogar einen Anstieg der Verkäufe verzeichnen. Die gesamte Saison verläuft bisher logisch und konsistent."
Fairer Preis entscheidend für die Branche
Auch die Preisentwicklung gibt Anlass zur Hoffnung.Baraille bezeichnet die Preise als „ausgewogen" und weist darauf hin, dass Handel und Einzelhandel seit der Coronakrise mehr Augenmerk auf die tatsächlichen Anbaukosten legen. "Es gab 2023 eine radikale Änderung bei der Angleichung des Verkaufspreises an die Produktionskosten. Eine Änderung, die für die Aufrechterhaltung des französischen Erdbeersektors unerlässlich war und der Notwendigkeit für Bezahlung entsprach. Die Bauernproteste in Paris zu einem strategischen Zeitpunkt hinsichtlich der politischen Entscheidungsfindung haben ebenfalls zu dieser angemessenen Aufwertung der französischen Erdbeere beigetragen, angesichts eines drastischen Anstiegs der Energiepreise und der Produktionskosten."
Obwohl sich diese Preistendenzen heute fortsetzen, möchten Vivien Bouthier und Guillaume Baraille darauf hinweisen, dass man sehr wachsam bleiben muss. "Diese Preise müssen beibehalten werden, weil sie für die Stabilität und das Wachstum des französischen Erdbeersektors notwendig sind. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass Erdbeeren heute nicht mehr so produziert werden, wie es früher der Fall war. Die heutige Produktion erfordert hohe Investitionen, die sehr energieintensiv sind. Als Vermarkter ist es unsere Aufgabe, den Fortbestand der französischen Erdbeerbranche zu sichern und das richtige Gleichgewicht für Erzeuger und Händler zu finden. Diese Einstellung ist der Grund für unser starkes Wachstum, mit einer Tonnage, die sich in drei Jahren verdoppelt hat, ohne dass wir Erzeuger verloren haben."
Kommunikation spielt eine Schlüsselrolle
Die Aufwertung der französischen Erdbeere erscheint auch für die Verbraucher gerecht, da es seither keinen Konsumverlust gegeben hat. "Die Kommunikation ist ebenfalls ein wichtiger Parameter für den Erfolg einer Saison. Im vergangenen Jahr beispielsweise, als ein Zusammenbruch des Marktes befürchtet wurde, weil die Produktionsspitze von Gariguette zum falschen Zeitpunkt kam, hat der Erzeugerverband sehr gute Arbeit geleistet, indem er im Vorfeld eine umfangreiche Kommunikation betrieben hat. Die meisten Einzelhandelsketten spielten mit, indem sie die französische Herkunft in den Vordergrund stellten, und die Verbraucher waren zur Stelle, um die ihnen so wichtige französische Erdbeere zu verteidigen. Das hat letztlich zu einem würdigen Abschluss der Saison geführt."
Weitere Informationen:
Elise Philippot
France Food
Tel.:+33 (0)1 56 34 00 03