Mit der Vermarktung erster Treibhausware Ende März kam die niederländische Erdbeerkampagne dieses Jahr relativ früh in Schwung. "Dennoch hat es im Laufe der Jahre eine allmähliche Verfrühung der Saison gegeben", so Jeroen Hendrix von Hendrix-Seelen aus Venlo. "Generell sehen wir zu Beginn der Saison eine hohe Nachfrage und Preisgestaltung sowie erfreuliche Mengen und Qualitäten. Letzteres ist sicherlich der frühlingshaften Witterung zu verdanken. Insofern können wir uns bislang gar nicht beklagen."
Hendrix widmet sich bereits seit vielen Jahren hauptsächlich der Belieferung der deutschen Großmärkte. Die niederländische Treibhauserdbeere sei dabei weiterhin einer der wichtigsten Saisonartikel. "Der deutsche Großhandel steigt in der Regel baldmöglichst auf niederländische Ware um. Die momentanen, recht attraktiven Preise haben dies maßgeblich beschleunigt. Angesichts der gestiegenen Energie- und Lohnkosten ist es umso wichtiger, dass wir auskömmliche Durchschnittspreise für unser Produkt erhalten, was momentan auch der Fall ist."
Niederländische Gewächshausware steht traditionell in direktem Wettbewerb mit Erdbeeren südeuropäischen Ursprungs. Doch in den vergangenen Jahren habe auch der deutsche Gewächshausanbau stark zugelegt, bestätigt Hendrix. "Der Gesamtbedarf in Deutschland ist aber dermaßen hoch, sodass beide Produkte weiterhin ihre Daseinsberechtigung haben. Außerdem gehen die deutschen Erdbeeren vorwiegend in Richtung LEH, während wir uns weiterhin auf den Großhandel konzentrieren. Der Vorteil einer breiten Produktauswahl ist eben auch, dass für jeden was dabei ist. Südeuropäische Importware sind vergleichsweise etwas großkalibriger und findet oftmals in der Verarbeitung zum Speiseeis und dergleichen Verwendung, während sich niederländische Treibhauserdbeeren bestens für den Direktverzehr eignen." Treibhauserdbeeren niederländischen Ursprungs sind in verschiedensten Verpackungen erhältlich, u. a. in Papp- und Plastikschalen. Im Tageshandel seien weiterhin die 10×500g EPS-Steigen üblich.
Verkäufer Steve Hagens und Geschäftsführer Jeroen Hendrix. Im Zuge der Fusion im vergangenen Jahr steht Jeroen Hendrix am Ruder der Hendrix-Seelen. Am 15. Mai besteht die Vorgängerfirma P.Seelen offiziell 100 Jahre.
Breites und ausgewogenes Sortiment
Auch innerhalb der Kategorie Treibhausware gibt es ein breites Sortenspektrum, erläutert Hendrix, der mit einem festen Erzeugerstamm in der Provinz Limburg kooperiert. "Im frühen Segment sind die Sonsation und Fandango, etwas später gefolgt von Elsanta, weiterhin die Taktgeber. Obwohl es sich bei der Elsanta um eine altbewährte Sorte handelt, steht sie weiterhin für ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Fandango behauptet sich hingegen als etwas höherpreisige Geschmackserdbeere. Somit können wir beide Segmente des Marktes entsprechend bedienen. Unser Lieferantenstamm ist zweitgeteilt: Es gibt einerseits reine Gewächshausbetriebe, die später in der Saison auf Durchträger oder Remontierer wie Favori umsteigen. Andererseits gibt es auch Erzeuger, die weiterhin zweigleisig fahren und ab Ende Mai-Anfang Juni nahtlos mit Tunnel- oder Freilanderdbeeren weitermachen. Letztere Gruppe startet in der Regel ab September in die Herbsternte im Treibhaus, die je nach Sorte und Witterung bis in den November oder Dezember hinein anhält."
Dank der Fusion mit P.Seelen (FreshPlaza.de berichtete) verfügt Hendrix nun über ein stark erweitertes Erzeugernetzwerk in Sachen Treibhauserdbeeren. "Dies hat maßgeblich zur Steigerung des Gesamtvolumens und der Schlagkraft beigetragen. Generell bleibt die regionale Anbaufläche für Gewächshauserdbeeren zwar stabil: Dank der breiten Sortenvielfalt sind wir jedoch weniger abhängig von Absatzspitzen, sondern der Absatz ist nun über die gesamte Saison hinweg betrachtet wesentlich gleichmäßiger geworden. In der Hinsicht sehe ich zweifelsohne weiteres Wachstumspotenzial für regionale Treibhauserdbeeren", schlussfolgert Hendrix.
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