Die senegalesische Zuckermais-Saison kommt beim niederländischen Unternehmen Hermans Suikermaïs, gerade in Schwung, nur die Verfügbarkeit ist eine große Herausforderung. "Damit haben wir schon seit Dezember zu tun. Wir hatten Probleme mit der Keimung des Saatguts beim Anbau, und jetzt haben wir die Nachwirkungen davon. Glücklicherweise ist die Qualität gut, aber es gibt viel zu wenig Produkt", bemerkt Giel Hermans.
"Wir bewegen uns auf den Frühling zu, also steigt der Verbrauch jetzt an. Doch trotz der Tatsache, dass jetzt etwas mehr Mais angeliefert wird, hinken wir hinterher. Die Nachfrage ist in Ordnung, denn wie immer, wenn es einen Mangel gibt, will jeder Mais haben. Am vergangenen Wochenende war ich auf dem Markt in Lüttich, und dort herrschte eine regelrechte Plünderung. Die Preise sind aufgrund der Knappheit in Ordnung, auch wenn es nicht allzu viel Flexibilität gibt", so Giel weiter. Sein Blick richtet sich auf die marokkanische Saison, die ab Mitte April beginnen wird. "Dort sieht der Anbau glücklicherweise sehr gut aus."
Staunässe in Spanien
Das Gleiche kann man von der spanischen Ernte nicht sagen, wo in dieser und der vorigen Woche 150 Millimeter Regen fielen. "Wir bauen in der Region Andalusien, Sevilla, Jerez de la Frontera an, und das ist genau die Ecke, in der die Niederschläge niedergingen. Aus diesem Grund konnten wir zwei Blöcke nicht säen. Unsere Ernte in Ostspanien ist in besserer Verfassung, aber die großen Mengen kommen nicht von dort. Für uns ist das ein Grund, nach einer Woche spanischem Mais wieder nach Marokko zu wechseln. Zum Glück hatten wir dort noch freie Parzellen für die Aussaat, aber die müssen jetzt schnell in den Boden, damit wir im Juni Zuckermais haben und unseren Kunden Kontinuität garantieren können."
Junge Parzelle in Marokko
"Auch hier in den Niederlanden stehen wir bereits in den Startlöchern für die Aussaat. Glücklicherweise ist die Situation viel günstiger als im Vorjahr, und wir hoffen, innerhalb von zwei Wochen mit der Aussaat unter Folie beginnen zu können, sodass wir am 20. Juli wieder als Erste niederländischen Mais anbieten können", sagt Giel. "Leider ist es jetzt wieder viel kälter als vergangene Woche und die Bodentemperatur ist immer noch sehr niedrig, aber wenigstens können wir dieses Jahr auf die Felder gehen."
Eine Sorge, die Giel loswerden muss, ist die "Überzertifizierung", mit der der Sektor zu kämpfen hat. Mit Verweis auf eine Übersicht aller Zertifizierungen in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift AGF-Primeur sagt er: "Wir fühlen uns oft mehr wie eine Verwaltungsstelle als ein Zuckermaisunternehmen. Das muss sich wirklich ändern. Mittlerweile müssen wir acht verschiedene Zertifizierungen einhalten, um alle zufriedenzustellen. Wohlgemerkt, auch ich bin der Meinung, dass die Lebensmittelsicherheit immer an erster Stelle stehen sollte, aber ist es notwendig, dafür acht Zertifizierungen zu haben, die sich alle überschneiden? Das sollte doch wohl mit einem einzigen Zertifikat abgedeckt werden können."
"Für die 'Better For-Zertifizierung' vom niederländischen Supermarkt Albert Heijn werden wir immerhin noch bezahlt. Aber für eine Zertifizierung wie 'On the way to PlanetProof' zahlen wir als Unternehmen jährlich 12.500 EUR und bekommen dafür keinen Cent. Das sind Ausgaben, die wir uns als Erzeuger nicht leisten können. Deshalb bin ich sehr froh über die Gründung der VGO (Freilandgemüse-Organisation), die sich hoffentlich dagegen wehren kann. Wenn man will, dass die Regale auch in drei Jahren noch gefüllt sind, dann muss man auch Produzenten haben, die das wollen."
Weitere Informationen:
Giel Hermans
Hermans Suikermaïs
Donk 1a
5995 PL Kessel, Niederlande
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