Melden Sie sich für unseren täglichen Newsletter an um immer auf dem neusten Stand zu bleiben!

Anmelden Ich bin bereits angemeldet

Sie haben eine Software (Adblocker) installiert, der unsere Werbung blockiert.

Da wir die Nachrichten kostenlos zur Verfügung stellen, sind wir auf die Einnahmen aus unseren Werbebannern angewiesen. Bitte deaktivieren Sie daher Ihren Adblocker und laden Sie die Seite neu, um diese Seite weiter zu nutzen.

Klicken Sie hier für eine Anleitung zum Deaktivieren Ihres Adblockers.

Sign up for our daily Newsletter and stay up to date with all the latest news!

Abonnieren I am already a subscriber
Dr. Sebastian Weinheimer über die ersten Ernteergebnisse der Sortenversuche im Grünspargel:

"Alle Grünspargelsorten liegen im mittleren Ertrag unter 1.400 Kilo pro Hektar"

Am 24. Januar fand der Pfälzer Spargeltag 2025 beim DLR Rheinpfalz statt. Dr. Sebastian Weinheimer von der DLR Rheinpfalz sprach über die ersten Ernteergebnisse ihrer Sortenversuche im Grünspargel am Lehr- und Versuchsbetrieb Queckbrunnerhof.

Liste der verwendeten hellgrünen Sorten mit Angabe der Pflanzen pro Laufmeter

Nach der Vorbereitung im Jahr 2021 wurden 2022 auf Nachbauflächen per Hand vier unterschiedliche Blöcke gepflanzt. "Wir haben zunächst einen Block gepflanzt, mit hellgrünen, sprich (fast) anthocyanfreien Sorten." Dafür wurden typische Vertreter (Xenolim, Bacchus, Steiniva und Primaverde), aber auch Nummernsorten (9-4, K3483) mit aufgenommen, die interessant sein könnten. "Wir haben nicht nur Sorten mit fünf Pflanzen pro Laufmeter gepflanzt, sondern auch zwei Sorten (Xenolim und Bacchus) mit sieben Pflanzen pro Laufmeter."

Liste der verwendeten dunkelgrünen Sorten mit Angabe der Pflanzen pro Laufmeter

Der zweite Block bestand aus dunkelgrünen Sorten (Ramires, Prius, Gijnlim, Cygnus, Vitalim, Rakete, Raffaelo), die hinsichtlich Qualität genau betrachtet wurden. "Wir haben in den Block auf nachdrücklichen Wunsch auch ein paar internationale Sorten aufgenommen (WB212 F1 und WB260 F1 von den Walker Brothers aus den USA)." Der dritte Block widmete sich den violettfarbenen Sorten (Erasmus, Violetta und Purple Passion), die hauptsächlich für die Direktvermarktung interessant seien. Im vierten Block wurde ein kleiner Auszug Kronen-Pflanzen (Xenolim, Bacchus und Erasmus) verwendet, mit fünf oder sieben Pflanzen pro Laufmeter.

Liste der verwendeten violettfarbenen Sorten mit Angabe der Pflanzen pro Laufmeter

"Wir haben das dann alles unbedeckt durchkultiviert und 2024 die erste Ernte durchgeführt", fährt Weinheimer fort. Diese sei relativ spät gewesen, als es schon die ersten Triebe gab. "Es war sehr, sehr nass bei uns auf dem Acker, da konnte man nicht unbedingt schnell drauf." Am 02. April 2024 seien die ersten vorwitzigen Triebe geschnitten worden, vom 05. April bis Ende April hätten sie im zweitägigen Rhythmus geerntet und bis zum 13. Mai dann im eintägigen Rhythmus.

Liste der verwendeten Kronen-Pflanzen mit Angabe der Pflanzen pro Laufmeter

Xenolim als Standard mit 1.400 kg
Für die Auswertung der Erträge setzte Weinheimer den Durchschnittswert der Xenolim im Erdpresstopf mit fünf Pflanzen pro Meter als Standard an. Dieser liege bei knapp 1.400 kg/ha. "Xenolim 1 und 2 sind gleich gepflanzte Varianten, wo wir uns die Streuung anschauen wollten und die sind relativ ähnlich. Wenn man sich dann die Xenolim 7 anschaut - sieben Pflanzen pro Laufmeter -, sind zumindest im letzten Jahr bei der ersten Ernte keine Unterschiede zu fünf Pflanzen aufgetreten."

"Bei allen Sorten, mit Ausnahme der Bacchus, liegt der Mittelwert auf einer Ebene. Das sind so 1.400 bis 1.500 kg/ha." Bei den Pflanzungsvarianten mit fünf und sieben Pflanzen pro Laufmeter scheine die Bacchus 5 deutlich abzufallen. "Das kann natürlich ein Versuchsfehler sein; das müssen wir uns in Zukunft anschauen. Was aber auffällig ist, ist, dass die Streuung bei der Bacchus relativ gering ist, deswegen ist die Frage, was da unter Umständen passiert sein kann."

"Es ist auffällig, dass alle Grünspargelsorten im mittleren Ertrag unter diesen 1.400 Kilo liegen", betonte Weinheimer und ging zu den Ertragsergebnissen der dunkelgrünen Sorten über. "Die Dunkelgrünen haben einjährig, im ersten Stechjahr, einen geringeren Ertrag gezeigt als die Anthocyanfreien." Gleichzeitig seien die amerikanischen Sorten nicht herausgefallen. "Das war ein bisschen die Befürchtung, dass die mit unserem Klima nicht klarkommen. Das müssen wir weiter beobachten." Ein Jahr sei schließlich kein Jahr.

Bei den dunkelgrünen Sorten fiel allerdings etwas anderes auf. Weinheimer: "Bei den Dunkelgrünen waren deutlich mehr Triebe gekrümmt und Ludger (Aldenhoff, Anm. d. Red.) hat auch deutlich mehr Spargelfliegen gefunden." Laut Weinheimer seien Spargelfliegen ein Thema, das in Zukunft durch das Wegfallen von Insektiziden relevant werden könnte.

Violette Sorten neigen zum Umfallen
Im violettfarbenen Block zeigte sich nicht nur ein geringerer Ertrag: "Was eklatant auffällig war und auch für den Anbau schwierig ist, ist, dass alle violetten Sorten zum Umfallen neigten." Auch bei den Kronen-Pflanzen sei es bei Erasmus nötig gewesen, die Stängel mit Holzstücken und Schnüren hochzubinden. "Im Anbau sind die Violetten nicht ganz trivial. Da muss man schauen, wie man damit umgeht."

"Bei den Kronen-Pflanzen ist es natürlich nicht verwunderlich, dass die Erträge deutlich höher sind. Wenn wir uns Xenolim im Vergleich anschauen, haben wir einen Unterschied von teilweise 600 Kilo", so Weinheimer. Die Anordnung von sieben Pflanzen oder fünf Pflanzen pro Laufmeter würde bei den Kronen auch keinen Unterschied machen. "Die Bacchus-Kronen-Pflanzen zeigten im Gegensatz zu den Erdpresstopfpflanzen hier deutlich höhere Erträge", fügte er hinzu.

Nach dem Versuch ist vor dem Versuch
Wie geht es jetzt weiter nach den Versuchen im Jahr 2024? "Wir messen weiter die Temperatur. Die Daten werden ins Internet gestellt. Wir testen weiter neue Folien und wir werden eine Neuanlage Bleichspargel anlegen. Die alte Anlage mit unterschiedlichen Reihenabständen haben wir umgebrochen und probieren jetzt, ob es Effekte gibt, wenn man die neuen Reihen auf die alten oder zwischen die alten Reihen legt." Ludger Aldenhoff werde an der Düngung arbeiten. "Er ist der Zauberer; wir sind die Dame, die auf dem Tisch liegt", scherzte Weinheimer. Außerdem seien Pflanzenschutz und der Nachbauversuch weitere Schwerpunkte.

Rechts: Dr. Sebastian Weinheimer während seines Vortrags beim Pfälzer Spargeltag

Grafiken: Dr. Sebastian Weinheimer

Weitere Informationen:
Dr. Sebastian Weinheimer
DLR Rheinpfalz
Queckbrunnerhof
67105 Schifferstadt
Zentrale:
Tel: 06235-9263-70
[email protected]
www.dlr.rlp.de