Es wird noch eine Weile dauern, bis größere Mengen belgischen Spargels eintreffen. In letzter Zeit häufen sich die Meldungen über die Ankunft des neuen Spargels, aber auf dem Feld rechnet der Anbauer Leo Henckens nicht damit, dass er vor Mitte April wirklich anfangen kann. "Es ist schade, dass Ostern dieses Jahr so früh ist, denn deshalb sind die Restaurants auch etwas zurückhaltender mit Spargel auf der Osterkarte", sagt Henckens, der einen Spargel- und Yacon-Bauernhof in Kinrooi, Belgien, betreibt.
"Im Moment tut sich nicht viel", so der Landwirt weiter. "Letzte Woche wollten wir mit dem Ziehen der Stangen beginnen, aber eigentlich war es noch ein bisschen zu nass. Seitdem ist es durch den Regen nur noch schlimmer geworden. Wenn es etwa drei bis vier Tage trocken bleibt, können wir anfangen. Panik ist aber auf keinen Fall angesagt. Wir haben zwar Märzschauer und die Aprillaunen stehen noch aus, aber wir haben sowohl schon einmal am 27. März und auch einmal am 27. April angefangen. Ich rechne jetzt damit, dass wir um den 20. April herum mit der neuen Ernte loslegen können. Aber legen Sie mich nicht darauf fest, denn wenn die Temperatur plötzlich auf 20 Grad steigt, könnten wir schon in zehn Tagen beginnen. Im Freiland, wo man vom Wetter abhängig ist, weiß man das nie."
Qualitativ erwartet Henckens dieses Jahr wenig Probleme. "Die Wurzeln haben letzten Winter gut ausgesehen, also erwarte ich, dass sie völlig in Ordnung sind. Wenn nichts Verrücktes passiert, habe ich keine Anzeichen dafür, dass es ein schlechtes Jahr werden wird. Ich erwarte eine 'normale' Saison." Obwohl schon einiges darüber geschrieben wurde, sieht der Erzeuger noch keine große Nachfrage nach dem "weißen Gold". "Ab und zu kommt zwar ein Anruf, ob wir schon welche haben, da sie im Handel gesichtet wurden, aber nur sporadisch, denn die wirklichen Liebhaber wissen, dass sie erst ab Mitte April in großer Zahl herauskommen werden."
Dennoch steht der Spargel bei vielen Liebhabern und Restaurants auf der Osterkarte. "Nur leider kommt Ostern für den Freilandspargel einfach zu früh. Dass Ostern in diesem Jahr so früh fällt, ist schade, weil es von der Gastronomie oft beworben wird. Wir sehen aber, dass die Restaurants vorsichtiger geworden sind. Vor einigen Jahren wurde der Spargel schon lange im Voraus auf die Speisekarte gesetzt, aber wenn der Spargel aus Freilandanbau bis dahin nicht da ist, hat man ein großes Problem. Es wurde auf beheizten Anbau umgestellt, allerdings zahlt man dafür natürlich auch den entsprechenden Preis. Ich glaube, man hat daraus gelernt, denn jetzt, wo Ostern früh fällt, es man vorsichtiger mit dem Anpreisen geworden. Bei uns gibt es sowieso noch keinen Spargel, also müssen sie noch eine Weile warten."
Henckens organisiert zusammen mit seiner Frau Carine auch in diesem Jahr wieder "Spargel auf dem Feld". "Wir haben letztes Jahr damit angefangen und können es sicher als Erfolg bezeichnen. Deshalb werden wir auch in diesem Jahr am letzten Maiwochenende und am ersten Juniwochenende ein Spargelessen auf unserem Spargelfeld organisieren. Sie sehen, wie die Sonne über dem Feld untergeht, und natürlich steht das 5-Gänge-Menü ganz im Zeichen des Spargels", so Henckens abschließend.
Weitere Informationen:
Leo Henckens
Hoeve 't Bommesaarke
Kessenicherweg 27
3640 Kinrooi, Belgien
+32 494 87 17 91
carinesnijkers@telenet.be
www.aspergeskinrooi.be