Warum hat der violette Spitzkohl noch keinen festen Platz in Supermärkten und Gemüseläden? Coen Swager von TB&S und Tarno Schilder von Paul Leegwater verstehen nicht ganz, warum dies nicht der Fall ist. Diese relativ neue Kohlsorte bringt Farbe ins Obst- und Gemüseregal und ist vielseitig, einfach zu verwenden und schnell zuzubereiten.
Violetti - so wird der violette Spitzkohl genannt. In den Niederlanden wird er von TB&S ausschließlich biologisch und konventionell angebaut. "Wir haben diese Sorte vor ein paar Jahren eingeführt", beginnt Coen. "Es ist eine Kreuzung zwischen einem normalen Spitzkohl und einem Rotkohl. Er erhält seine Farbe vom Rotkohl und seinen milden Geschmack vom Spitzkohl. Also das Beste aus beiden Welten."
TB&S ist auf Spitzkohl spezialisiert. Neben der violetten Sorte baut der Familienbetrieb auch Standard-Spitzkohl und Wirsing an und vermarktet ihn. Sie verfügen über insgesamt 600 Hektar in den Niederlanden und Portugal, von denen sie täglich frischen Spitzkohl und anderes Freilandgemüse nach ganz Europa liefern. "Wir bieten auch ganzjährig Bio-Spitzkohl und Lila-Bio-Spitzkohl an", sagt Coen.
Lila Spitzkohl bringt Farbe in die Obst- und Gemüseregale, ist vielseitig und lässt sich schnell und einfach zubereiten.
Steigendes Interesse der Verarbeiter
Skandinavien ist ein besonders wichtiger Absatzmarkt für den (Bio-)Spitzkohl von TB&S. "Dänemark zum Beispiel hat nur ein Drittel der Einwohnerzahl der Niederlande, kauft aber im Winter mehr Kohl als die Niederlande. Die Skandinavier lieben ihren Kohl und fügen ihn dank seiner Knackigkeit gerne zu Salaten zu. Die kleineren Kohlköpfe von 500-800 g werden fast alle pro Stück verkauft, die größeren gehen an die Verarbeiter. Der trendige lila Spitzkohl wird auch in Gemüsemischungen verwendet, vor allem wegen seiner Farbe, und das Interesse der verarbeitenden Industrie steigt. TB&S reagiert darauf, indem sie etwas größere Violettis anbauen, um den Verarbeitern mehr Kilos anbieten zu können.
In den Niederlanden ist der Verbrauch von Spitzkohl seit Jahren stabil. Laut Coen sind die Supermärkte bestrebt, ihr Sortiment zu erweitern. Deshalb setzt er große Hoffnungen in den biologischen und konventionellen lila Spitzkohl. "Violetti zeichnet sich vor allem durch seine Farbe aus, aber auch seine Vielseitigkeit und die einfache Zubereitung machen dieses Gemüse zu etwas Besonderem. Spitzkohl eignet sich hervorragend zum Rohverzehr in Salaten oder als Vorspeise, kann aber auch gedünstet, gekocht, gebraten, gegrillt oder in einem Schmortopf verwendet werden. Die Zubereitung eines ganzen Kohls ist ziemlich mühsam. Der lila Bio-Spitzkohl passt also perfekt zu den aktuellen Trends. Die junge Generation wünscht sich nachhaltiges, gesundes Essen, das am liebsten im Handumdrehen zubereitet ist. Mit Violetti kann man ganz einfach etwas Leckeres und Einzigartiges servieren", erklärt Coen.
Immer mehr Verarbeiter interessieren sich für diese neue Kohlsorte, die nach dem Schneiden nicht 'blutet'.
Vielseitig, aufgefrischt und das ganze Jahr über erhältlich
Auch Tarno Schilder von Paul Leegwater versteht nicht, warum Einzelhändler und Gemüsehändler nicht mehr Interesse an lila Spitzkohl zeigen. Das ebenfalls in den Niederlanden ansässige Handelsunternehmen war schon immer ein großer Kohlfan und unterstützt TB&S bei der Vermarktung des Spitzkohls. "Bio- und konventioneller lila Spitzkohl sollte eigentlich neben dem normalen Spitzkohl Standard sein. Man kann dieses Produkt nicht mit normalem Spitzkohl oder sogar mit normalem Rotkohl vergleichen. Violetti lässt sich schnell und einfach auf viele Arten zubereiten und 'blutet' nach dem Schneiden nicht. Deshalb eignet sich der lila Spitzkohl so gut für die Verarbeitung in Gemüsepaketen und Mischungen. Es wäre schön, wenn noch viel mehr Einzelhändler dieses neue Gemüse aufgreifen würden", sagt er.
Tarno verweist auf einen belgischen Supermarkt, der im letzten Sommer drei Kohlsorten von TB&S angeboten hat: Spitzkohl, lila Spitzkohl und Wirsing. "Alles in einer Kiste. Das ist eine wunderbare Möglichkeit, neue Obst- und Gemüseprodukte einzuführen, ohne Regalfläche zu opfern", stimmt Coen zu. "Und mit seiner Vielseitigkeit kommt Violetti dem immer wichtiger werdenden Bedürfnis der Verbraucher nach gesunden, lokalen Lebensmitteln entgegen", fügt Tarno hinzu.
"Wenn es eine Inflation gibt, neigen die Käufer vielleicht dazu, unverarbeitete Produkte zu kaufen, die oft günstiger sind als die verarbeiteten Produkte. Diese Produkte sind auch das ganze Jahr über erhältlich, was für Supermärkte oft ein Vorteil ist. Bio-Supermärkte haben schon immer ein etwas anderes Sortiment angeboten, das etwas stärker auf neue und besondere Produkte ausgerichtet ist als das der Standard-Supermärkte. In dieser Hinsicht passt der Bio-Spitzkohl perfekt dazwischen", sagt Tarno.
Gute neue Ernte erwartet
Der erste niederländische lila Spitzkohl ist ab Mitte Juni erhältlich, während die eingelagerten Produkte bis Ende März geliefert werden können. Lila Spitzkohl aus Portugal und Spanien wird folgen und bis Mitte Juni verfügbar sein. "Und so schließt sich der Kreis wieder. Sowohl Bio- als auch konventioneller Spitzkohl ist ganzjährig verfügbar. Bio ist nach wie vor ein echtes Wachstumsprodukt, bei dem Jahr für Jahr mehr angebaut wird. Die Erwartungen an die neue Ernte sind bisher gut, auch in Portugal. Dort hat es zwar ziemlich viel geregnet, aber das beeinträchtigt das Produkt nicht. Wir sehen der neuen Ernte mit Spannung entgegen", so Coen abschließend.
Weitere Informationen:
TB&S
Vronermeerweg 1
Tel.: +31 (0)6 53 49 84 60
info@spitskool.com
coen@spitskool.com
www.spitskool.com
www.violetti.nl
Tarno Schilder
Paul Leegwater
De Mossel 21
1723 HZ Noord-Scharwoude
Tel.: +31 226 362 200
tarno@paulleegwater.com
www.paulleegwater.com