Parallel zu den bereits erhältlichen italienischen Feigen treffen nun auch die ersten türkischen Chargen langsam aber sicher auf den Markt. Doch die Hauptmenge erwartet man erst ab Ende August/Anfang September, sobald die italienische Ware aus dem Angebot verschwindet, schildert Hüseyin Gürbüz, spezialisierter Importeur am Münchner Großmarkt und Geschäftsführer der Efendi Fruchthandel GmbH.
Bereits seit etlichen Wochen bietet Gürbüz seinen Großhandelskunden einen Auszug an italienischen Feigen an. "Die italienische Saison begann zwar relativ früh, aufgrund der Hitze sind die Qualitäten bisher aber teilweise katastrophal gewesen. Momentan verkaufen wir hauptsächlich schwarze Feigen aus Apulien (rechts im Bild), wo es aber am Wochenende ordentlich gehagelt hat, sowie die ersten türkischen Feigen. Aus Griechenland kommt momentan kaum Ware." Auf die begehrten schwarzen Feigen aus der türkischen Anbauregion Bursa müsse man dem Fachgroßhändler zufolge voraussichtlich bis zum Monatsende warten.
Schwache Absatzsituation
Ähnlich wie in vielen anderen Anbaugebieten im Mittelmeerraum habe die Hitze auch dem türkischen Obstbau extrem zugesetzt, fährt Gürbüz fort. "Letztes Jahr hatten wir schon ein mieses Feigenjahr mit einem unterdurchschnittlichen Bestand. Dieses Jahr waren die Vorzeichen nicht zuletzt aufgrund der andauernden Hitzewelle ebenfalls besonders schlecht. Doch nach aktuellsten Angaben unserer Produzenten schaut der Feigenbestand zurzeit relativ gut aus."
Gürbüz weist zudem auf die schwache Absatzsituation hin. "Viele sind nach zwei Pandemiejahren wieder in den Urlaub gefahren, was sich wiederum auf den Mengenumschlag am Großmarkt auswirkt. Das hat sich nicht nur bei den Feigen, sondern auch bei vielen anderen Früchten spürbar auf die Abverkäufe ausgewirkt."
Hochsaison ab Ende September
Entscheidend sei gemäß Gürbüz, wie sich die Vermarktungssituation bis zum Start der klassischen Hauptsaison - Anfang September - entwickelt. "Bis dahin verschwindet das europäische Steinobst, etwa Nektarinen, Pfirsiche und Kirschen, mehrheitlich vom Markt, was dem Absatz sowie auch den Feigen-Notierungen in der Regel zugutekommt. Darüber hinaus geht die Versorgung mit italienischen Feigen in etwa drei Wochen ebenfalls zur Neige, weshalb die türkische Ware ab September nur noch in direktem Wettbewerb mit Spanien steht. Letztere Herkunft spielt im deutschen Großhandel allerdings eher eine ergänzende Rolle."
Türkische Feigen im LEH
Die türkische Feige habe sich in den zurückliegenden Jahren zum festen Bestandteil der saisonalen Fruchtauswahl behaupten können, betont Gürbüz des Weiteren. "Obwohl wir uns überwiegend der Belieferung des Großhandels widmen, finden die türkischen Feigen auch immer mehr ihren Weg zum deutschen LEH, was an für sich eine erfreuliche Entwicklung ist. Andererseits gibt es im Fruchthandel immer wieder neue Trendprodukte: Vor 15 Jahren konnten wir beispielsweise Unmengen an türkischen Zuckeraprikosen vertreiben, weil die Frucht damals neu war. Mittlerweile ist aber leider die Luft raus."
Bilder: Efendi Fruchthandels GmbH
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Hüseyin Gürbüz
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