Seit nunmehr drei Wochen werden in der Region Rhein-Main fleißig Hokkaido-Kürbisse geerntet. Doch es zeichne sich eine sehr schwache Vermarktungssaison ab, teilt uns Eduard Schendel, Vorstandsmitglied und Vertriebsleiter der OGZ Rhein-Main eG, mit. "Kürbis interessiert momentan keinen Menschen, was bei Tagestemperaturen von 38 Grad absolut verständlich ist. Zudem sind auch die Erträge aufgrund der andauernden Hitze nicht besonders üppig, weshalb wir insgesamt eher ein schwaches Kürbisjahr erwarten."
Die OGZ Rhein-Main eG hat ihre Kürbisproduktion im letzten Jahrzehnt mehrfach erweitert und bietet sowohl konventionelle als auch biologische Speisekürbisse an. Außer der bewährten und handelsüblichen Hokkaido-Sorte wird ebenfalls der Butternut-Kürbis gerodet. "Insbesondere bei den Bio-Hokkaido schaut die Ertragsprognose leider sehr schlecht aus, im konventionellen Geschehen gab es bisher genug Ware. Insgesamt müssen wir dennoch mit einem frühzeitigen Saisonende im Dezember rechnen, während wir deutsche Kürbisse normalerweise bis in den Januar hinein anbieten können", schildert Schendel die momentane Versorgungslage.
Stangenbohnen-Anbau auf dem Rückzug
Neben Kürbissen nimmt nun auch die heimische Bohnenernte sukzessive Fahrt auf. Schendel: "Insbesondere bei den Stangenbohnen stehen wir immer in direktem Wettbewerb mit Spanien und Marokko. Auch in dieser Produktsparte sind die Erträge im Allgemeinen eher durchwachsen, weshalb die Ware recht hochpreisig gehandelt wird. Diese hohen Preise sind gerade im Hinblick auf den hohen Arbeitsaufwand im Anbau dringend notwendig, um kostendeckend arbeiten zu können." Auch aus längerfristiger Sicht sei die Tendenz im heimischen Bohnenanbau eher negativ, ergänzt Schendel. "Der deutsche Anbau wurde in den zurückliegenden Jahren massiv reduziert, in unserem Einzugsgebiet wurde die Produktion hingegen nur minimal zurückgerudert."
Zuckermais wird vorwiegend in 2er-Flowpacks vermarktet.
Zuckermais: Massive Ernteeinbußen prägen das Geschehen
Abgerundet wird das sommerliche Gemüse-Angebot der OGZ durch Zuckermais, der sich im letzten Jahrzehnt zum festen Bestandteil des heimischen LEH durchsetzen konnte. Auch hier seien die Vorzeichen Schendel zufolge eher düster. "Am Anfang waren die Erträge recht erfreulich, doch die Witterung hat sich in den letzten drei Wochen massiv auf den Bestand ausgewirkt, weshalb wir Ausfälle um bis zu 25 Prozent hinnehmen mussten bei hohen, stabilen Notierungen. Ähnlich wie bei den Kürbissen deuten die jetzigen Umstände auf ein frühzeitiges Saisonende bis Mitte September hin."
Im Gegensatz zu den Stangenbohnen stamme die Konkurrenz in Sachen Zuckermais nicht aus Südeuropa, sondern hauptsächlich aus dem benachbarten Ausland. "Österreichische und ungarische Chargen sind vorwiegend auf Großmärkten vertreten, im LEH sind die Niederlande ein starker Konkurrent. Dennoch ist der deutsche Handel bestrebt während der heimischen Saison deutsche Ware anzubieten. Generell scheint der große Boom allerdings hinter uns zu liegen, denn die Anbaufläche ist in den letzten Jahren nahezu gleich geblieben", fährt Schendel fort.
Bilder: Obst- und Gemüsezentrale Rhein-Main eG
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Eduard Schendel
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