Domitille Hue hat vor fast sechs Jahren den Familienbetrieb in Carcans (Neu-Aquitanien) übernommen. Ursprünglich hatte die junge Frau andere Ziele, entschied sich dann aber nach der Pensionierung ihres Vaters für den Spargelanbau und hat seitdem nicht mehr zurückgeschaut. Als autodidaktische Unternehmerin konnte Domitille der Domaine de Coutin neues Leben einhauchen und die Innovationen des Unternehmens vervielfachen.
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Heute verfügt der Betrieb über drei Spargelplantagen. Die 11 Hektar, die 2014 gepflanzt wurden, und die 10 Hektar im Jahr 2016 stehen unter Vertrag mit Maïsadour. Die dritte Anpflanzung von 9 Hektar, die 2017 angelegt wurde, wird jedoch eigenständig verwaltet, um eine Reihe von Projekten durchzuführen, wie z. B. den Aufbau einer Verpackungsanlage vor Ort und die Einrichtung eines Lagers für den Direktverkauf ab Hof.
Domitille Hue
Arbeit anders managen
Zusätzlich zu diesen neuen Bestrebungen weiß Domitille, dass die Sicherung der Nachhaltigkeit ihrer Ernte ein gutes Arbeitsmanagement erfordert. Die traditionellen Schwierigkeiten im Zusammenhang mit den Arbeitskräften sind der Erzeugerin nicht fremd, aber die Teams, mit denen sie heute arbeitet, sind geschult, loyal und qualifiziert. "In den letzten Jahren haben wir direkt mit einem Netzwerk spanischer Saisonarbeiter zusammengearbeitet, die für die Spargelsaison kommen, sobald die Wein- und Olivenernte vorbei ist. Es handelt sich um eine schwierige, sehr körperliche Arbeit, die viel Fleiß und ein gewisses Know-how erfordert. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass die Arbeitskräfte untergebracht werden und eine angemessene Entlohnung erhalten."
Als Europäer werden die spanischen Arbeitskräfte nach den französischen Vorschriften bezahlt. Sie sind oft befreundet oder kommen aus derselben Familie, und der Teamleiter ist für ihre Einstellung zuständig. "Eine gute Atmosphäre innerhalb der Gruppe ist wichtig, denn die Arbeitskräfte müssen drei Monate lang rund um die Uhr zusammenarbeiten. Wir versuchen auch, die Parität so weit wie möglich zu respektieren, denn eine Gruppe ist in der Regel besser zu führen, wenn einige Frauen dabei sind. Ansonsten lassen wir sie sich selbst organisieren, damit sie sich so wohl wie möglich fühlen und unter optimalen Bedingungen arbeiten können."
Spargelanbau
Ein System, das alle einbezieht. Qualifizierte, befähigte und loyale Arbeitskräfte können sich nur positiv auf die Ernte auswirken, sowohl was die Menge als auch was die Qualität angeht. "Heute kennen einige von ihnen den Spargel wirklich in- und auswendig. Sie sind im Laufe der Jahre so effizient geworden, dass sie auch zu einem Ideengeber geworden sind. Wir sehen, wie engagiert und begeistert sie Jahr für Jahr wiederkommen."
Ernte
Derzeit werden die Arbeiter nach Stunden bezahlt, aber Domitille plant, auf eine Bezahlung pro verkaufbarem Kilo umzustellen. "Es ist ein sehr interessantes System, weil es den Arbeitskräften die Möglichkeit gibt, mehr zu verdienen und gleichzeitig die Qualität des Spargels erheblich zu verbessern. Bei anderen Betrieben ist der Anteil des Spargels der zweiten Kategorie durch dieses System von 40% auf 15% gesunken, was für ein Unternehmen einen erheblichen Wertzuwachs bedeutet."
Neue Verpackungsstation vor Ort
Letztes Jahr eröffnete Domitille eine neue Verpackungsstation für den Spargel aus der Parzelle von 2017 auf dem Gelände. Diese wichtige Entwicklung hat den Betrieb zu einem bedeutenden Arbeitgeber werden lassen. Nicht weniger als 40 Personen arbeiten derzeit während der Saison. Diese Investition ermöglicht es dem Unternehmen, seinen Kunden Spargel in optimaler Frische zu liefern. "Nach der Ernte wird der Spargel in Wasser mit einer Temperatur von 1°C getaucht, um ihn vorzuwaschen und abzukühlen, damit das Wachstum gestoppt und die Haltbarkeit verbessert wird. Die Verträge mit Maïsadour werden per LKW abgewickelt, und der Rest wird direkt zur Verpackungsstation gebracht."
Neue, direktere und den aktuellen Trends entsprechende Vertriebswege
Eine weitere wichtige Initiative von Domitille ist die Einrichtung eines Ladens für den Direktverkauf auf dem Bauernhof. "Das läuft sehr gut, und auch hier sind alle beteiligt. Durch die Reduzierung der Zwischenhändler können wir ein frischeres und preiswerteres Produkt anbieten. Außerdem können wir auf diese Weise andere lokale Produkte wie Eier, Erdbeeren und sogar Brotaufstriche anbieten."
Domitille bietet eine breite Palette von Spargel an, die alle Bedürfnisse abdeckt, vom weißen Spargel der ersten Kategorie bis hin zum grünen Spargel, kürzer oder mit Spitze, sowie Spargel mit kleinen Mängeln, der auch den weniger Wohlhabenden gefällt. Die Direktvermarktung trägt somit zur Aufwertung der gesamten Produktion bei, die in diesem Jahr besonders hochwertig ist. "Die Winterkälte hat es uns ermöglicht, einen sehr qualitativen Spargel zu erhalten, sowohl was den Geschmack als auch was das Aussehen betrifft. Wir haben vor allem großkalibrigen und normalen Spargel. Das einzige Problem ist, dass wir große Produktionsspitzen haben, die wir für die Produktion und die Vermarktung bewältigen müssen."
Christelle, Verantwortliche für den Direktverkauf, und Domitille
Die Erzeugerin möchte ihren Kunden noch mehr Service bieten, indem sie in eine Maschine investiert, die den Spargel automatisch schält. Eine kleine Revolution, die nicht unbemerkt bleibt und auch den Verbrauchern wertvolle Zeit spart. Der Laden läuft im Moment sehr gut. Der Lockdown war eine große Chance für den Betrieb, seine Vertriebskanäle weiter zu diversifizieren. "Die Corona-Krise hat uns dazu gebracht, Lösungen zu finden, um den Spargel zu unseren Kunden zu bringen. So haben wir ein Hauslieferungssystem eingerichtet, das kürzlich durch ein Drive-Through-System ersetzt wurde."
Jeden Freitag wird der Spargel von Domaine de Coutin an die Geschäfte in Bordeaux geliefert, sehr zur Freude der Kunden, die aufgrund der steigenden Benzinpreise eher zu Fuß gehen, das Fahrrad benutzen oder auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen müssen.
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Für weitere Informationen:
Domitille Hue
SCEA Coutin
SCEA Hestia
Route de Lacanau
33121 Carcans
Tél. : 06 22 03 62 80
Domaine.coutin@gmail.com
coutin@orange.fr