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Stefan Seischab bietet Petersilie aus eigener Produktion und im Winter aus Italien, sowie Rhabarber aus Eigenproduktion an

"Ich denke, dass der Trend tendenziell künftig mehr in Richtung Gewächshausanbau gehen wird"

Die Lage ist für viele Gemüseerzeuger aktuell sehr angespannt, weiß Stefan Seischab (r), Geschäftsführer des Gemüsebau Seischab aus Nürnberg. "Die Kosten steigen in die Höhe, während die Verkaufspreise gleichbleiben", so Seischab. Mit uns sprach er unter anderem über seine Petersilie, sowie über die Sorgen, die er sich angesichts der aktuelle Lage mache.

Hohe Nachfrage nach Rhabarber
"Rhabarber lässt sich aktuell sehr gut verkaufen, obwohl die Ernte für gewöhnlich erst im April anfängt. Wir verkaufen täglich 200kg an den Großhandel. Die Preise sind im Vergleich zum letzten Jahr gleich geblieben. Die Qualität ist dafür aber besser als im Vorjahr, da der Rhabarber dieses Jahr viel Sonne abbekam", so Seischab. Allerdings wäre der Preis 2021 am Großmarkt kontinuierlich hoch, da die Angebotslage relativ niedrig war - im LEH dagegen wie die Jahre zuvor. Die Ernte begann in der KW 12.

"In ein bis zwei Wochen werde ich auch größere Mengen anbieten können und dementsprechend den Lebensmitteleinzelhandel beliefern. Vermarktet wird der Rhabarber in eigenen Knoblauchsland-Kisten an den Großhandel. Für den LEH und Discounter wird die Ware ebenfalls in den besagten Kisten transportiert, aber in Flowpack-Verpackungen verkauft."

Durchwachsene Petersilien-Qualität 
Petersilie kann Stefan Seischab über das ganze Jahr anbieten. Aktuell bezieht er sie aus Italien, wobei die Qualität relativ durchwachsen sei. "Sobald ich wieder mit meiner eigenen Produktion anfange, wird sich das auch ändern. Zumal ich mein Anbauverfahren geändert habe, da sich bei uns in der Umgebung sehr viele Gemüsebaubetriebe befinden und ein entsprechend hohes Infektionsrisiko durch Bakteriose und Pilze herrscht", sagt Seischab.

Im Oktober 2021 hat Stefan Seischab eine Erntemaschine von Hortech für Petersilie gekauft, um Arbeitskosten einsparen zu können. Auf diese habe er ursprünglich sechs Monate warten müssen. Die Wartezeit verlängerte sich erneut, da Hortech Schwierigkeiten hatte mit der Produktion der Maschine. "Dadurch verschiebt sich natürlich alles. Außerdem habe ich noch eine Abpackmaschine gekauft, weil unsere Kunden gerade im Kräuterbereich von Bündelware auf Flowpack umgestiegen sind. Das heißt, dass die Kräuter mit 25g in Folie verkauft werden", teilte Seischab uns mit. 

Der Preis für die Verpackungsmaschine sei allerdings um ca. 20% gestiegen. "Ich hatte Glück, dass ich im November 2020 genügend Dünger gekauft habe, da auch in diesem Segment der Preis erheblich gestiegen ist. Damals habe ich für einen Doppelzentner ungefähr ein Viertel des aktuellen Preises bezahlt.“

Zukunft der Gewächshausproduktion
Ob es künftig mehr Gewächshausware geben wird, liege dem Geschäftsführer zufolge letzten Endes am Verhalten der Endverbraucher. So kenne er drei Betriebe, die Salate aus der Hydroponikproduktion verkaufen, die auch bereits in Supermarktregalen zu finden seien. "Im Sommer wird sich dann zeigen, ob die Verbraucher bereit sind, die entsprechenden Preise zu zahlen. Ich denke aber schon, dass der Trend tendenziell künftig mehr in Richtung Gewächshausanbau gehen wird. Die Hydroponik- und Vertical Farming-Produktion sind aktuell zwar noch sehr teuer. Sollte das allerdings künftig rentabler werden, so kann man auf kleiner Fläche deutlich mehr anbauen", resümiert er. "In Deutschland werden die Anbauflächen jährlich reduziert, wobei die Waren ja trotzdem noch verfügbar sein sollen. Daher wäre es von Vorteil, wenn man auf einer kleineren Fläche um das Dreifache produzieren kann.“

Während er die letzten Jahre rückblickend als relativ entspannt ansah, so mache er sich aktuell große Sorgen. "Ich weiß nicht, was ich machen soll, wenn die Kosten steigen, aber meine Preise so bleiben sollen. In unserer Branche steigt einfach alles: Lohn-, Verpackungs-, Produktionskosten, etc. Außerdem haben wir auch viel Flächenfraß, da die drei umliegenden Städte Fürth, Erlangen und Nürnberg immer mehr Flächen für die Schaffung von Wohnraum benötigen", teilt er uns abschließend mit.  

Weitere Informationen:
Stefan Seischab
Gemüsebau Seischab
Am Knappsteig 41
90427 Nürnberg
Telefon: 0911 936910
E-Mail: info@seischabgemuese.de   
Webseite: www.seischabgemuese.de     
Instagram: @gemuesebau_seischab