Nach einem verzögerten Start für Spargel und Erdbeeren ging die Spargelsaison dementsprechend erst am vergangenen Wochenende nach dem Johannistag zu Ende. Detlev Köster, Geschäftsführer der Johann Köster GmbH & Co. KG, sprach mit FreshPlaza darüber als auch über den aktuellen Stand von Steinfrüchten sowie Vermarktungs- und Verpackungstrends.
Rechts: Detlev Köster. Foto: Johann Köster GmbH & Co. KG
Günstige Erdbeeren, breites Steinobstsortiment
"Erdbeeren sind ja mittlerweile recht günstig, weil es aktuell einfach zu viel Ware gibt, zumal die Saison auch recht spät angefangen hat. Die Erdbeeren vom Süden und vom Norden sind etwa zeitgleich auf den Markt gekommen. Nach anfänglich sehr hohen Erdbeerpreisen haben wir mittlerweile sehr günstige Preise," so Köster.
Zum Beginn der Saison sah die Situation allerdings noch etwas anders aus: "Wir hatten ja extrem hohe Erdbeerpreise im April und Mai. Wir waren bei unseren Erdbeeren zwischen 3,00 und 4,50 Euro für eine 500g-Schale. Das hing mit der starken Nachfrage bei einer geringen Menge zusammen. Es sind gerade solche Feiertage wie etwa Pfingsten oder Christi Himmelfahrt, die die Kundschaft stärker zum Kauf anregen."
Preisniveau wie im Vorjahr außer bei Kirschen
Auch sein Betrieb blieb von den Wetterschwankungen im April und Mai nicht verschont. Dennoch gab es auch einige positive Trends. "Der Spargel war bei uns dieses Jahr sehr angesagt. Mittlerweile sind vor allem Erdbeeren und Steinobstsorten wie Nektarinen, Pfirsiche, Aprikosen oder Kirschen äußerst beliebt. Das Sortiment ist momentan etwas breiter und zum Glück hat unser Betrieb nun auch wieder mehr zu tun."
"Sobald die Saison beginnt, sind Produkte wie Nektarinen, Pfirsiche, Aprikosen und Kirschen natürlich besonders gefragt, weil der Verbraucher sich über Produkte freut, die wieder neu auf den Markt kommen." Auch zu diesen Preisen kann Köster bereits eine Prognose aufstellen: "Von den Preisen her bleiben Nektarinen, Pfirsiche und Aprikosen auf dem Niveau vom Vorjahr. Da haben wir keine großen Preissprünge zu erwarten. Kirschen könnten wiederum etwas teurer werden als letztes Jahr."
Verändertes Kaufverhalten und der LEH als Wohlfühloase
"Das Kaufniveau hat sich generell sehr geändert. Die Kunden sind jetzt vor allem auf die Zeit um das Wochenende herum fokussiert," meint Köster. "Montage und Samstage sind sehr starke Tage. Unter der Woche - sprich: dienstags bis donnerstags - gibt es mittlerweile eher ruhigere Tage. Ich habe das Gefühl, dass dieses Kaufverhalten sich durch die Pandemie noch etwas verstärkt hat."
Rechts: Knoblauch von Johann Köster GmbH & Co. KG
Köster beobachtet gleichzeitig auch eine sich wandelnde LEH-Kultur. "Der LEH versucht mehr und mehr, aus seinen Geschäften so etwas wie eine Wohlfühloase zu schaffen, damit der Kunde sich während seines Aufenthalts wohlfühlt und gerne darin verweilt. Der LEH hat sich in den letzten 30 Jahren stark verändert. Er stellt sich immer mehr auf den Verbraucher ein und dieser will sich natürlich auch aufgehoben fühlen."
Einsatz von Pfandsystemen und Pappe statt Plastik
"Bei den Verpackungen versuchen wir immer häufiger auf Plastik zu verzichten. Das Meiste wird sowieso schon in Pappe oder Papier geliefert. Wir setzen aber auch auf Pfandsysteme wie etwa auf die bekannten EPS-Kisten, wo die Kisten nach einem bestimmten Prinzip herein- und heraustransportiert werden. Es ist bei uns schon fast so wie im Getränkebereich." Köster erkennt darin auch einen zunehmenden Trend. "Manche Produkte wie etwa Paprika aus Spanien oder aus Holland werden noch in der Pappe geliefert. Pappe kann man gut recyclen, das ist dann auch schön nachhaltig. Man muss einfach weg vom Plastik. Und da geht der Trend auch zunehmend hin. Ob wir das zu 100% hinkriegen, wird sich noch zeigen. Das hängt wiederum auch vom Verhalten der großen Unternehmen ab."
Rechts: Johann Köster GmbH & Co. KG
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