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Sandor Makai (Makai Frucht) zum ungarischen Obstbau:

"Die Gesamtschäden sind derzeit schwierig zu pauschalisieren"

Der ungewöhnlich kalte April hat auch im zentraleuropäischen Raum tiefe Spuren hinterlassen. Etwa in Ungarn, einem der bedeutendsten Anbauländer Europas in Bezug auf Steinobst. Trotz dem schleppenden Saisonauftakt sei von einem schlechten Erntejahr vorerst keine Rede, bestätigt Sandor Makai (r), Geschäftsführer von Makai Frucht und Großlieferant des Wiener Großmarktes, auf Nachfrage.

Zur Ergänzung der einheimischen Produktion importiert Österreich zu dieser Jahreszeit Spargel und Erdbeeren aus dem Nachbarland Ungarn. "Noch sind beide Produkte aufgrund der Witterung nur in bescheidenen Mengen verfügbar, erst im Laufe der KW 20 werden voraussichtlich größere Partien eintreffen", so Makai.


Bei den Marillen rechnet man derzeit mit 70% Ausfall.

Kleinere Kirschenerträge mit guter Qualität
Zudem startete die Ernte wetterbedingt verspätet: Erste Erdbeeren aus beheizten Tunnelanlagen trafen erst am 10. April ein, der erste Spargel nur wenige Tage früher. "Erste Freilanderdbeeren erwarten wir erst Ende Mai. Normalerweise wird die Saison dann Mitte/Ende Juni beendet, dieses Jahr wäre eine Saisonverlängerung nach hinten raus nicht auszuschließen."


Süßkirschen aus ungarischem Anbau.

Das bedeutendste Umsatzstandbein der ungarischen Agrarwirtschaft seien aber nach wie vor die Steinfrüchte, vor allem Kirschen, Aprikosen und Zwetschgen. Auch hier müsse man laut Makai mit einer Verspätung von circa 10 Tagen rechnen. "Im Hinblick auf den kalten April rechnen wir mit kleineren Erträgen bei den Süßkirschen, die einzelnen Früchte entwickeln sich hingegen hervorragend. Dementsprechend gehen wir vorerst von guten Fruchtqualitäten aus. Ein ähnliches Bild gibt es bei den Marillen, hier wird der Ertrag um 70% unter dem Durchschnittsniveau liegen", erläutert Makai.

Verlängerung der Zwetschgensaison
Zum genauen Ausmaß der Frostschäden bei den Steinfrüchten möchte Makai derzeit noch keine Aussagen treffen. "In den östlichen Anbaugebieten gibt es kaum Schadensmeldungen, im Süden beobachten wir hingegen größere Schäden. Auch hier sind die Sachschäden allerdings von Ort zu Ort unterschiedlich", schildert Makai.


Frostschutz im ungarischen Steinobstanbau

Außer Kirschen und Marillen bilden Zwetschgen das dritte große Umsatzstandbein der ungarischen Steinobstexporte. Auch in dieser Kategorie seien die Gesamtschäden zur Zeit kaum zu pauschalisieren. Makai: "Aus längerfristiger Sicht erproben wir nun einige neue Spätsorten im Anbau, damit wir die Saison eventuell nach hinten raus verlängern können. Letztes Jahr konnten wir das Vermarktungsfenster schon etwas länger - etwa bis Ende Oktober/Mitte November - durchziehen."


Erfrorene Blüten 

Schwierige Vermarktungslage
Der Fruchtexperte betreibt eine eigene Steinobstplantage im Südosten Ungarns und vermarktet seine eigene Ware und die vieler Erzeuger in unterschiedlichen Regionen direkt am Wiener Großmarkt. "Die Corona-Auflagen und insbesondere die Gastro-Schließung machen uns sowohl am inländischen Markt als auch im Exportgeschehen zu schaffen. Durch die kleineren Mengen um diese Jahreszeit sind Nachfrage und Angebot dennoch etwa im Gleichgewicht. Wenn bald die größeren Mengen auf den Markt stoßen, könnte es aber spannend werden", heißt es abschließend. 

Weitere Informationen:
Makai Frucht Kft.
Makai Sándor
+36-30-202-6416
Laxenburger Str. 365.
1230 Wien (Großmarkt) 
makaisanyi@gmail.com 
http://www.makaifrucht.webtelek.hu/