Es ist angerichtet: Die Spargelfelder im Schrobenhausener Land sind größtenteils bereits mit Folien belegt. Geholfen bei dieser Vorbereitung auf die kommende Spargelzeit haben die ersten Saisonanarbeiter. Der große Schwung wird zum Ende des Monats erwartet - unter strengen Auflagen, wie die Chefin des Spargelerzeugerverbandes Südbayern, Claudia Westner, zum Donau Kurier sagt.
"Wir sind froh, dass es endliche klare Richtlinien gibt", sagt Claudia Westner auf Anfrage. Nun könnten die etwa 65 Spargelerzeuger im Schrobenhausener Anbaugebiet, denen Westner vorsteht, nur noch hoffen, dass es auch dabei bleibe und nicht kurzfristig neue Änderungen gebe. Die Auflagen, von denen Westner spricht, haben es zum Teil in sich, zum anderen waren Teile bereits bekannt (wir berichteten). Vor allem mit mehr Bürokratie durch die Auflagen rechnet die Spargelerzeugerchefin. Mit einer gewissen Fassung trägt die Landwirtin aus Haslangkreit es trotzdem, denn es gehe um die Gesundheit aller. Um die der Saisonarbeiter genauso wie um die der einheimischen Mitarbeiter, so Westner.
Baden-Württemberg: Bauern fürchten erneute Einreisestopps
Vergangenes Jahr begann die Erdbeer- und Spargelernte wegen fehlender Erntehelfer mit Stress für die Anbauer. Auch in der bevorstehenden Saison könnte es kritisch werden. Laut süddeutschem Branchenverband VSSE sind die ersten Helfer zwar da, dennoch schwebe über allem die Sorge, dass es wegen der Corona-Mutationen zu Einreisestopps kommen könne. "Im Notfall wieder auf Einheimische zurückzugreifen, könnte diesmal schwieriger sein, weil viele in ihre Jobs zurückkehren", sagt VSSE-Vorstand Simon Schumacher im Interview mit der Badischen Zeitung.
Die Einreise aus Osteuropa sei im Gegensatz zum vergangenen Jahr einfacher, da sie diesmal auch mit Bus oder Auto möglich sei. Der Anstieg der Arbeitslosenquote seit Pandemiebeginn in Rumänien und Polen werde sich voraussichtlich positiv auf die Erntehelferverfügbarkeit auswirken, schätzte er. In deutschen landwirtschaftlichen Betrieben seien jetzt Antigen-Schnelltests erlaubt. Zur Einreise werden je nach Herkunftsland bestimmte Papiere und ein Arbeitsvertrag benötigt. Helfer, die über Slowenien, Tschechien oder die Slowakei einreisten, bräuchten zum Beispiel einen negativen Corona-Test. Die Anmeldung der Arbeitskräfte über eine extra dafür vorgesehene Internetseite müsse jedoch vereinfacht werden, sagte Schumacher. Die Eingabe, für die die Betriebe zuständig sind, dürfe bislang maximal drei Tage vor Einreise getätigt werden, für jeden Helfer einzeln.
Weitere Informationen:
www.vsse.de
http://www.spargel.de/