Auch im hohen Norden befindet man sich bereits in der diesjährigen Kohlernte. „Blumenkohl, Brokkoli sowie Rot- und Weißkohl werden bereits geerntet: Ab nächster Woche kommt auch der Wirsing hinzu, wonach wir das komplette Sortiment aus neuer Ernte liefern können“, berichtet Hannes Nagel, Geschäftsführer der Nagel Gemüseversand GmbH & Co KG mit Sitz im Herzen der nördlichen Anbauregion Dithmarschen.
Die derzeitige Hitzewelle habe den Saisonverlauf wohl ein wenig herausgezögert: „Ab 25 Grad wächst der Kohl in der Regel langsamer, bei über 30 Grad wird das Wachstum der Kulturen teilweise komplett gestoppt.“ Angesichts der leicht sinkenden Temperaturen werden nun große Mengen erwartet, da einige Sätze zusammen erntereif werden könnten, heißt es weiter. „Wir rechnen damit, dass wir bis Ende der Woche vor allem große Mengen an Blumenkohl ernten werden.“
Guter Markt für Blumenkohl und Brokkoli, schwache Preise bei Weiß- und Rotkohl
Die Notierungen für Blumenkohl seien in der Regel hoch und stabil, Brokkoli befindet sich preislich im üblichen Rahmen, was allerdings nicht zur aktuell schwachen Erntequote passt, die aufgrund der Dürreperiode entstanden ist. Nagel rechnet daher mit hoher Nachfrage beim Brokkoli. Rot- und Weißkohl sei laut Nagel hingegen eine absolute Schwachstelle. „Direkt nach dem Corona-Ausbruch verzeichnete der Markt eine extrem hohe Nachfrage. Ab Mitte April hat sich das Geschehen komplett gedreht, weswegen sich die Lagerware aufgestaut hat.“ Diese Situation zieht sich preistechnisch bis heute durch: Die Erzeugerpreise für Sackware liegen bei 10 Euro/100 kg, Steigenware (6-er/15kg) schwankt um die 15 Euro/100kg, wobei selbst zu diesen Preisen ein Angebotsüberhang besteht.
Der Sommerkohl sei im Vergleich zur Lagerware im Winter nach wie vor ein überschaubarer Absatzbereich. „Zu Beginn der Saison greifen viele Großmarktkunden noch auf Lagerkohl statt neuerntige Ware zurück, aufgrund der besseren Festigkeit und Fruchtgröße. Ab August wird zwangsläufig auf die neue Ernte umgestellt, obwohl immer noch Lagerware erhältlich ist.“ Die Preise für die neue Ernte schließen jedoch an die alte an.
Stetige Erweiterung der Anbaukapazität
Das Familienunternehmen Nagel ist ein wachsender Gemüsebau- und Handelsbetrieb in Friedrichskoog und verfügt über eigene Verpackungs- und Lagerkapazität sowie Logistik. „Bis Ende September starten wir in die Lagersaison, ab Jahreswechsel sind wir auch in der Lage Kunden im Ausland – vorwiegend Skandinavien und Osteuropa – entsprechend zu bedienen“, schildert Nagel den Saisonablauf.
Im Vorfeld zur neuen Saison hat man großzügig in Verpackung, Ernte- und Anbautechnik investiert. Auch die Anbaukapazität konnte in den letzten zwei Jahren erheblich gesteigert werden. „2018 hatten wir insgesamt 65 ha Gemüseanbaufläche, letztes Jahr waren wir bei 95 ha. Dieses Jahr wird eine Gemüsefläche von rund 130 ha bewirtschaftet, davon u.a. 60 ha Blumenkohl & Brokkoli und 45 ha Weißkohl“, heißt es schließlich.
Weitere Informationen:
Nagel Gemüseversand GmbH & Co.KG
Hannes Nagel
Koogstr. 33
D-25718 Friedrichskoog
Tel. +49 4854 - 93 66
Fax +49 4854 - 93 68
[email protected]
www.nagel-gemueseversand.de/