Paprikasaison in Sizilien gestartet

FreshPlaza hat mit Carmelo Calabrese, einem Agrobusiness-Experten, gesprochen, um mehr über die sizilianische Paprikasaison 2018/19 zu erfahren. Calabrese hat einen Abschluss in Agrarwissenschaften und betreibt eine Firma in der Provinz Ragusa, die repräsentativ für den fortschrittlichsten sizilianischen Gartenbau ist.

Carmelo Calabrese

"Erst haben wir im Juni und Juli mit Transplantationen auf offenem Feld gearbeitet, so dass wir zwischen Mitte September und November ernten konnten. Trotz der geringeren Produktionskosten waren wir jedoch nicht wettbewerbsfähig genug. Deshalb haben wir uns im Juli und August für Transplantationen in Polytunneln entschieden und Ende September und Oktober in Gewächshäusern. Wir können jetzt zwischen Ende Oktober und Mai einen längeren Zeitraum der Ernte einplanen. Die letzten Erntearbeiten können bis Ende Juni dauern, und die Erzeugnisse sind im Allgemeinen für die verarbeitende Industrie bestimmt."

Paprika in Polytunneln

"Wir haben 35 Hektar, die ausschließlich für Paprika genutzt werden. Die Tunnel umfassen 25 Hektar, während wir weitere 10 im Gewächshaus haben. Unsere Paprika spiegeln die Eigenschaften des typischen sizilianischen Anbaus wider. Sie sind vom Typ Lamuyo und vom Typ Kalifornien normalerweise in den Farben rot und gelb; die Preise variieren von € 0,70 kg bis € 0,90 pro kg, aber das wird sich schnell stabilisieren, sobald die Saison begonnen hat", sagt Calabrese.

Gelbe Paprika

Die Produktion befindet sich noch in der Anfangsphase und alles läuft bisher laut Erwartung. Wenn keine besonderen Probleme auftreten, wird die Saison ausgezeichnet. Der Hauptkonkurrent für die italienischen / sizilianischen Produkte ist definitiv Spanien, das große Mengen exportieren kann.

"Die Paprika, die in Italien erhältlich sind kommen hauptsächlich aus Spanien und teilweise aus den Niederlanden und sind vom quadratischen Typ. Ein wesentlicher Teil besteht aus dem Lamuyo- und dem kalifornischen Typ, die oft mit dem Italienischen verwechselt werden, wenn es keine Herkunftsangaben gibt. Die italienische Produktion ist nicht ausreichned, um die Inlandsnachfrage zu decken, deswegen müssen die Verbraucher auch spanischen Paprika kaufen", erklärt Calabrese.

Rote Paprika

Italienische Paprika werden meist auf dem Inlandsmarkt verkauft, da ausländische Verbraucher Clovis, d. h. quadratischen Paprika, bevorzugen. Ein Teil von Sizilien ist der Paprika-Produktion Licata (AG) gewidmet, wo sie in Polytunneln angebaut werden. Im Südosten der Insel werden Paprika in Gewächshäusern angebaut. Die Produktionsflächen sind im Vergleich zum Vorjahr stabil.