Die Tomatenernte in Igdir, einer Stadt im Südosten der Türkei, die für ihre landwirtschaftliche Produktion bekannt ist, geht weiter. Tomaten aus Igdir haben einen einzigartigen Geschmack und Textur und werden mit 0,5 USD pro kg verkauft. In Igdir gibt es etwa 700 Hektar Tomatenfläche und die jährliche Produktion beträgt rund 26.000 Tonnen.
Die Tomatenernte hat auch in Silifke, Mersin, einer Stadt im Süden der Türkei begonnen. Die jährliche Tomatenproduktion in Mersin beträgt rund 300.000 Tonnen in einer Produktionsfläche von 2.400 Hektar und 50% der Produktion wird exportiert. Die Erzeuger haben auch angefangen, andere Produkte wie Zucchini, Paprika und Erdbeeren in der Gegend anzubauen.
Trotz der Tomatenernte, die in verschiedenen Regionen der Türkei beginnt, sind die Tomatenpreise auf dem lokalen Markt immer noch sehr hoch. Der Verkaufspreis beim Erzeuger in der Türkei beträgt im Durchschnitt etwa 0,60 USD pro kg, während der Verkaufspreis im Einzelhandel bei etwa 1,75 USD pro kg liegt. Die Einzelhändler weisen darauf hin, dass die hohen Preise nicht nur für Tomaten gelten sondern dass es bei allen frischen Früchten und Gemüse auf dem Markt einen Preisanstieg gibt.
Allerdings sind die Erzeuger auch extrem frustriert über die hohen Preise im Einzelhandel und können nicht herausfinden, warum und wie die Preise so stark steigen, nachdem das Produkt ihren Betrieb verlässt. Die Erzeuger in Isparta argumentieren, dass ihr Verkaufspreis etwa 0,50 USD pro kg und der Preis im Einzelhandel bis zu 1,75 USD pro kg beträgt. Die Erzeuger fordern den Staat auf, einzugreifen und diese Situation zu korrigieren, die sowohl den Erzeugern als auch den Verbrauchern schadet.
Letztes Jahr wurde die Tomate beim Produzenten mit 0,18 USD pro kg verkauft. In diesem Jahr verdoppelte sich der Preis beim Erzeuger aufgrund höherer Produktionskosten. Importartikel wurden teurer, da der Wert der türkischen Währung schnell fiel. Die Erzeuger gehen davon aus, dass die Preise nächstes Jahr noch weiter steigen werden, denn auch die Lohnkosten werden aufgrund steigender Löhne in der Türkei möglicherweise um 50% höher sein.
Die Erzeuger weisen auf die hohen Gewinnspannen der Großhändler und anderer Zwischenhändler als Hauptgrund für die große Differenz zwischen den Erzeuger- und Einzelhandelspreisen hin und unterstreichen, dass der Staat eine gewisse Kontrolle auf die Großhändler ausüben muss, um das Wohlergehen der Konsumenten und Erzeuger zu gewährleisten. Die Erzeuger fügen hinzu, dass die Großhändler mit den Produkten mehr verdienen als die Erzeuger selbst und dies als extrem unfair empfinden.
Ein weiterer wichtiger Punkt, auf den die Erzeuger hingewiesen haben, ist, dass ein Teil der Erhöhungen der Kosten für importierte Produktionskosten übertrieben ist und weit über dem Fall der türkischen Währung liegt. Sie vermuten, dass die Düngemittelhersteller versuchen, ihre Preise durch den Rückgang der türkischen Währung zu erhöhen, aber die türkische Währung ist im letzten Jahr höchstens um 50% zurückgegangen, während sich die Düngemittelpreise verdreifacht haben.
Tomaten, die in Isparta angebaut werden, sind auch ein wichtiges Exportgut, wo mehr als 50% der Tomaten nach Israel, der Ukraine, Russland, Saudi-Arabien, Irak und anderen arabischen Ländern verkauft werden.
Der Vorsitzende des Handelsmarktes von Antalya, Ali Candir, warnte die Verbraucher vor den Tomatenpreisen und sagte voraus, dass diese in den kommenden Oktoberwochen über 1,75 USD je Kilo steigen werden. Ali Candir wies auf einen Mangel aufgrund der Tuta-absoluta-Krankheit hin, und dass die Tomaten Gewächshaustomaten seien, dies als zusätzlicher Grund für die steigenden Produktionskosten.
Quelle: Gundemkibris / Ekonomi Haber / Sozcu / Hurriyet / Memurlar / Haberler / Samsun Haber