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''Ein Gewinner wie der Kanzi, das passiert nur alle zehn Jahre''

Kanzi feiert 25-jähriges Bestehen

Vielleicht denken Sie, wenn sie an Äpfelsorten denken an die Klassiker, wie die Jonagold und die Granny Smith. Aber die richtigen Apfelfans haben bestimmt auch die Kanzi schon mal probiert. Der belgische Apfel mit dem universitären Ursprung feiert jetzt das 25-jährige Bestehen, so meldet KU Leuven.

Man kann den Kanzi ruhig als einen Designapfel bezeichnen. Ein luxuriöser Apfel, extra für den trendbewussten aber qualitätsbewussten Konsumenten. Er ist deshalb auch etwas teurer: manchmal über drei Euro pro Kilo. Aber dafür bekommt man Qualität, laut des Professors Wannes Keulemans der Abteilung Biosysteme der Fakultät Bio-Ingenieurswissenschaften. "Kanzi ist swahili für 'verborgener Schatz'. Der Kanzi ist ein knackiger und saftiger Apfel. Die Bilanz zwischen süß und sauer ist gut und der Apfel sieht appetitlich aus: rosarot und glänzend. Und Kanzi behält die Qualität sehr lange."



Der Kanzi ist die am meisten angepflanzte neue Apfelvarietät in Europa. Man baut ihn inzwischen auch in den Vereinigten Staaten, Südamerika, Australien und Neuseeland an. Keulemans hat an der Entwicklung der Kanzi mitgearbeitet. "Ich arbeitete in der Obstverdlung, vor allem Pflaumen, und habe den Baumzüchter Johan Nicolaï kennengelernt. Er war auf der Suche nach einer neuen, exklusiven Apfelsorte. Wir haben zusammen viel gereist um überall Veredlungsprojekte zu besuchen. Dann haben wir uns entschieden es einfach selber zu machen."

Süßsaure Schwester
Keulemans hat zusammen mit Nicolaï mit den Kreuzungen angefangen und 1992 entstand Kanzi. "Es ist ein belgisches Kind mit neuseeländischen Eltern: dem Gala und dem Braeburn, auch zwei zuverlässige Äpfel. Diese Eltern haben noch andere interessante Kreuzungen hervorgebracht: der Jazz-Apfel ist zum Beispiel ein Bruder oder Schwester des Kanzi."

"Ein großer Vorteil des Kanzi ist die gute Fruchtqualität, die ist sehr konstant. Man kann ihn sehr lange aufheben. Das ist wichtig wenn man den Apfel im Regal haben möchte. Ein Minus des Kanzi ist die Empfindlichkeit für Obstbaumkrebs im Obstgarten. Das ist eine Pilzkrankheit, bei der die Infektion dafür sorgt, dass die Zellen absterben und die Saftströme in den Zweigen gestört werden. Der Pilz kann möglicherweise auch die Früchte angreifen, aber da gibt es mit den richtigen Anbaumaßnahmen eine Lösung."

Wannes Keulemans: Ein Gewinner wie der Kanzi, das passiert nur alle zehn Jahre. Aber mit den Einsichten der Genetik erhöht man die Chance.

Eine Kreuzung machen ist ein Schritt, aber dann liegt noch keine neue Apfelsorte im Laden. "Zuerst macht man eine Kreuzung und dann beurteilt man die Nachkommen. Die besten Nachkommen vermehrt man mittels Pfropfen. Nach der Pflanzung der Bäume dauert es noch zwei Jahre bevor sie die ersten Früchten tragen. Die maximale Produktion dauert noch einige Jahren. Dann muss man die Läden und Supermärkte überzeugen. Zwischen der Kreuzung und der Entscheidung eine neue Sorte zu vermarkten liegen zwölf bis fünfzehn Jahren. Und erst fünf Jahre später liegt der Apfel im Laden."

Nur Mitglieder

Dazu hat man 2000 den Spin-Off Better3Fruit gegründet und schon ziemlich bald, ab 2005 war der Kanzi erhältlich. Aber man kann keinen Kanzi-Baum im Garten pflanzen. Die Kanzi ist eine Clubsorte: das bedeutet, dass die Sorte patentiert ist. Die Sorte wird laut eines Clubsystems mit einer beschränkten Zahl von Erzeugern angebaut. "Die Erzeuger haben Probleme in den Jahren wo die freien Sorten schlecht funktionieren. Das Clubsystem sorgt dafür, dass die Einkünfte aus den Kanzi-Äpfeln stabiler sind."


Kanzi ist swahili für 'verborgener Schatz'

Laut Keulemans kommen weitere neue Varietäten auf den Markt. Genetische Forschung wird eine wichtige Rolle spielen. "Wir sammeln die Informationen über die wichtigen Gene: nicht nur was die Farbe und den Geschmack betrifft, sondern auch für Eigenschaften wie Krankheitsresistenz oder Qualitätssicherung während der Lagerung. Better3Fruit wird dieses Wissen innerhalb von fünf Jahren für die Veredlungsprogramme einsetzen. Ein Gewinner wie der Kanzi, das passiert nur alle zehn Jahre. Aber mit den Einsichten der Genetik erhöht man die Chance."

Quelle: KU Leuven
Erscheinungsdatum: