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Marc Evrard (BFV) über die Suche nach einer Alternative für den russischen Markt

''Strikte Anbaubedingungen beschränken die Ausfuhr größerer Volumen nach China''

In den Jahren vor dem Boykott hat Russland manchmal sogar bis 50 Prozent der belgischen Conference-Birnen gekauft. "Ein Volumen von etwa 100 Millionen Kilo gewinnt man nicht einfach zurück. Deshalb arbeiten wir tüchtig daran, um den Anteil sowohl auf den bestehenden als auf den neuen Märkten zurückzugewinnen, obwohl es sich vielleicht um zehn Märkte handelt von zehn Millionen Kilo oder zwanzig Märkte von fünf Millionen Kilo. Zum Glück beobachten wir, was den Birnenexport betrifft, sowohl weit weg als ganz nahe ein stetiges Wachstum", schlussfolgert der Kommerzielle Direktor Marc Evrard der Belgischen Obst Versteigerung (BFV).



Wenn es sich um die Birnenausfuhr nach Bestimmungen außerhalb der EU handelt, ist die Conference das absolute Paradepferd. Sonst vermarktet die BFV innerhalb von Europa auch die Sweet Sensation, Doyenné du Comice und Triomphe de Vienne-Birnen. "Vorteil der belgischen, aber auch der niederländischen Erzeuger ist die Region; wir sind imstande die Conference-Birne sehr produktiv anzubauen. Die Birne hat einige einzigartige Eigenschaften wie die gute Haltbarkeit und sie ist außerdem einer der schmackhaftesten Birnen der Welt. Die Birne ist preistechnisch wegen unserer hohen Produktivität interessant. Das ist ein Vorteil im Vergleich zu den südamerikanischen und südeuropäischen Ländern, wo man aus Kostengründen auf andere Produkte umschaltet, oder wie in Argentinien meistens der Fall ist, mit dem Anbau aufhören", erzählt Marc.

Zunehmender Export Conference-Birnen nach Deutschland
"Positiv ist, dass die Ausfuhr der Conference-Birnen nach Deutschland aus Belgien und den Niederlanden wächst. Zudem beobachten wir, dass die Einzelhändler ihr Kaufverhalten vorher viel mehr auf den Saisonstart und auf das Saisonende der Südhalbkugel richteten. Jetzt wollen sie länger mit Conference weitermachen", fährt der Kommerzielle Direktor fort. Er ist mit dem momentanen Birnenexport zufrieden. "Innerhalb von Europa läuft der Verkauf ziemlich gut. Die Preisbildung ist recht stabil. Wir haben in Belgien viele kleine Größen der Conference zur Verfügung, der Mangel an kleinere Größensortierungen in den Niederlanden gleicht das aber aus."



"Wir exportieren auch immer mehr außerhalb der EU. Weiß-Russland ist inzwischen zu einer großen Absatzbestimmung herangewachsen und auch der Export nach Norwegen und den anderen skandinavischen Ländern zeigen schöne Wachstumszahlen. Belgien hat dieses Jahr zum ersten Mal einen Marktzugang in Brasilien. Die Ausfuhr ist für die erste Saison ziemlich positiv gelaufen. Es ist ein großes Land mit einer zersplitterten Einzelhandelslandschaft und die Konsumenten sollen die Conference-Birne auch noch kennenlernen. Die verkauften Volumen sind noch beschränkt, aber für das erste Jahr sind wir zufrieden. Wir haben nicht auf einmal einen Ersatz für den russischen Markt, wir müssen es mit mehreren Absatzländern auffangen."

Schon seit einigen Jahren ist die BFV mit den Conference-Birnen aktiv auf dem chinesischen Markt und dieser Export wächst jährlich. "China ist ein komplexes Land, aber inzwischen haben wir es geschafft um sowohl die kleineren Obstläden, als auch die größeren E-Commerce-Kanäle, Großhandel und Einzelhändler zu bedienen. Im Laufe der Jahren haben wir schon viele chinesischen Konsumenten erreicht, aber viele Chinesen haben wir noch nicht erreicht, also machen wir in den kommenden Jahren weiter mit den Verkostungen in den Läden. Alle Konsumenten in China erreicht man eben nicht so schnell wie in Liechtenstein", lacht Marc. "Die Ausfuhr der belgischen Birnen nach China ist eine Erfolgsgeschichte, aber es gibt noch viele weiteren Möglichkeiten. Wichtig für den chinesischen Markt ist der gute Geschmack der Birne, sie sollte einen hohen Brix-Gehalt haben, denn mit dem Geschmack können wir uns von den Birnen der anderen Herkünfte unterscheiden."



Länder- und kundenspezifische Anforderungen
Kann China innerhalb von etwa fünf Jahren eventuell zum größten Exportmarkt der belgischen Birnen werden? Marc antwortet: "Da kann man schwer Vorhersagen machen. Wir konkurrieren in China mit den Conference nicht nur mit anderen Birnensorten, sondern auch mit anderen Obstsorten wie Kirschen, Kiwis und Ananas. Zum Glück sehen wir ein stetiges Exportwachstum. Die Käufer kennen die Birne und die Truval-Marke gut. Wir sind stolz auf unsere Marketingbemühungen, die Früchte tragen. Vorläufig können wir wegen der beschränkten Anbaufläche für den Export nach China noch keine größeren Volumen ausführen. Das gilt aber nicht nur für den chinesischen Markt. Auch für Deutschland, die VS und Kanada haben wir Länder- und kundenspezifische Anforderungen zu erfüllen. Es gehört zu unseren Aufgaben, um möglichst optimal darauf einzuspielen. Als größter Anbieter der Conference-Birnen weltweit haben wir eine große Verantwortung Richtung der Erzeuger und der Abnehmer."

Inzwischen hat die Belgische Obst Versteigerung auch die exklusiven Rechte in Belgien für den Verkauf der Red Conference gekauft. "Wir befinden uns noch früh im Evaluierungsprozess, aber die ersten Schlussfolgerungen sind positiv. Wir haben viele Gründe um zu glauben, dass die Produktivität, der Geschmack und die Haltbarkeit vergleichbar sind mit der grünen Conference. Wir schauen mal wie diese neue Birnensorte sich in der kommenden Saison hält. Danach braucht es Zeit bevor die Produktion in Gang gekommen ist. Die roten Birnen sind vor allem außerhalb Europas sehr beliebt, deshalb hat die Sorte eine Chance um ein schönes Nischen-Produkt zu werden. Vorteilhaft ist, dass die Erzeuger den Anbau der Conference-Birnen kennen und deshalb ist es einfacher sie zu überreden diese Sorte anzubauen", erählt Marc.

Optimale Verwaltung der Jonagold-Anbauflächen
Was die Äpfel betrifft ist in Belgien die Lage des Exports nach fernen Ländern dieses Jahr sehr ruhig. "Die Vorräte sind sehr beschränkt und wegen Knappheiten auf dem einheimischen Markt bleibt die Mehrheit momentan in Belgien. In der Auswahl der Apfelvarietäten schauen wir auch wie wir auf dem einheimischen Markt ein spezifisches Apfelsortiment anbieten können. Das passiert zum Beispiel mit Sorten wie Belgica und Kizuri, aber auch mit den besseren Jongagold-Sorten. In Belgien ist der Jonagold sehr beliebt; er ist ein Klassiker. Wir beschäftigen uns mit einer Optimalisierung der Verwaltung der Anbauflächen. Auf dem belgischen Markt werden etwa 40-60 Millionen Kilo Jonagold verkauft, aber in einer Spitzensaison sind wir imstande 170 Millionen Kilo zu produzieren. Bestimmt für bestimmte Sortierungen, die vorher in Osteuropa gut verkauft wurden , wird der Absatz komplizierter."

"Sonst unterscheiden wir uns Übersee gut mit dem Joly Red-Apfel, den wir zusammen mit unseren Kollegen aus Margraten vermarkten. Dieser Apfel ist extra für die asiatischen Märkte entwickelt. In Ländern wie Vietnam und Indien wird sie als ein Spitzen-Apfel betrachtet, den man jahrrund schätzt. Inzwischen setzen wir aus Belgien über 10.000 Tonnen Äpfel in Indien ab. Die Frage ist, ob wir diese Chancen auch bekommen wenn kommende Saison andere Produktionsländer, namentlich Polen, eine Rekordernte haben. Diese Länder entwickeln den Anbau, die Verarbeitung und die Verpackung weiter und sie haben einen beträchtlich niedrigeren Selbstkostenpreis als Belgien und die Niederlande. So hat jede Saison seine Herausforderungen", beschließt Marc.

Für weitere Infomationen:
Marc Evrard
Belgische Fruitveiling
Montenakenweg 82
3800 Sint-Truiden - België
+32 11 69 34 11
www.bfv.be
Erscheinungsdatum: