Spargelbetriebe wechseln von Weiß nach Blau
Nachdem wegen der Witterungsbedingungen einige frühe Gartenbaukulturen in Brandenburg hohe Ausfälle zu verzeichnen haben, verbinden sich nun mit der Heidelbeere große Hoffnungen. Die gehen vor allem dann auf, wenn möglichst viele Brandenburger und Berliner in den kommenden Wochen selbst mit Hand anlegen (Selbstpflücke) oder die Direktvermarktung der Betriebe in Hofläden beziehungsweise an Straßenverkaufsständen unterstützen.
Die Kulturheidelbeere (Vaccinium myrtillus Ericaceae) hat in den vergangenen zehn Jahren in Brandenburg und weltweit Karriere gemacht. Der Verbrauch steigt, besonders in Amerika und in Europa. In Europa hat der Anbau zwischen 2005 und 2012 von 4.000 auf 10.000 Hektar zweieinhalbfach zugelegt. Das ist vor allem auf die Flächenausdehnung in Spanien, Portugal, England, Niederlande, Polen (3.000 Hektar) und Deutschland zurückzuführen. In Deutschland wurden 2016 immerhin auf 2.710 Hektar Heidelbeeren angebaut.
Mit 239 Hektar in 20 Betrieben (2015 166 Hektar) war die Heidelbeere 2016 die zweitwichtigste Strauchbeerenart (Sanddorn 350 Hektar) in Brandenburg. Allein im Landkreis Potsdam-Mittelmark werden auf 199 Hektar Heidelbeeren kultiviert.
Der Spargelhof Buschmann&Winkelmann in Klaistow wurde bereits am 1. Januar 1990 gegründet. Ab 2004 begann der Ausbau des eigentlichen Spargelbetriebs zum Erlebnishof. Der Betrieb bewirtschaftet über 1.000 Hektar, davon 800 Hektar Spargel, 25 Hektar Erdbeeren, 150 Hektar Heidelbeeren, 35 Hektar Kürbisse und beschäftigt ganzjährig 75 feste Mitarbeiter (darunter Bäcker, Fleischer, Köche, Tischler, Forstwirte) sowie saisonal 250 bis 300 deutsche Arbeitskräfte als Kraftfahrer, Verkäufer, Servicepersonal, weiterhin 900 polnische und rumänische Erntehelfer beziehungsweise Saisonhilfen in der Sortierhalle und für die Verpackung.
Quelle: mlul brandenburg