"Verlust Russland wiedergutgemacht durch holländischen Einzelhandel"
Schöne grüne, glatte Birnen
"Eine neue Saison steht uns bevor. Der Vorteil in diesem Jahr ist die unglaublich gute Qualität. Ich denke, dass wir seit Jahren nicht so eine gute Ernte gehabt haben. Wir hatten genug Wasser und dadurch stehen uns nun schöne grüne, glatte Conference Birnen zur Verfügung. Die Birnen können wir überall absetzen und haben die Möglichkeit, ganzjährig anzubieten. Momentan haben wir noch prächtige nordholländische Conference Birnen aus Lager. Das Klima in den Benelux Ländern ist für den Birnenanbau einzigartig in Europa."
Birnen der alten Ernte
Auf dem Apfelmarkt sieht es anders aus, kann uns der Exporteur erzählen. "Der polnische Apfelanbau ist dank der Subventionen aus Brüssel unglaublich gestiegen. Mit den Jonagold-artigen Sorten haben wir daher große Probleme. Die Elstar können wir auf dem lokalen Markt gut absetzen, aber der Export wird immer schwieriger. Deutschland ist inzwischen selbstversorgend und kann man nur die ersten zehn Tage der Saison beliefern. Danach wechselt man dort auf eigene Produktion. Und Skandinavien wird hauptsächlich durch Polen beliefert."
Boykott nicht erwartet
Der Händler wirft sich im Nachhinein nicht vor, dass er zu abhängig von Russland war. "Es war ein Wachstumsmarkt. Die russischen Supermärkte kauften direkt ein, ohne Zwischenhändler und auch wirtschaftlich ging es gut. Ich habe den Boykott absolut nicht erwartet. Was mich wohl überrascht, ist, dass der Sektor die schlechte Situation so über sich ergehen läßt. Erzeuger beklagen sich, aber alles läuft weiter. In Polen wird eine riesige Obstproduktion mit europäischen Fördermitteln gestartet und wir nehmen das einfach so hin. Das, obwohl die Basis für den Obsthandel darin liegt, das Landwirte ihr Brot verdienen können."
"Ich bin froh, dass wir den Wechsel zum Einzelhandel geschafft haben. Die Supermärkte sind doch der Kanal, wohin die größten Mengen verkauft werden. Und man kann gute Vereinbarungen treffen. Aus Supermarktsicht besteht die Nachfrage nach Partnern, die mitdenken. Man möchte deutlich informiert werden. Um an Supermärkte liefern zu können, ist es sehr wichtig, um von den frühen bis späten Gebieten die richtigen Sorten festzulegen. Hierbei ist mein Hintergrund als Obstanbauer von Vorteil", sagt Aart.
Dass Supermärkte Vereinbarungen mit Umweltorganisationen treffen, ist ihm sicherlich nicht entgangen. "Was mich wundert, ist, dass der Sektor vor vollendete Tatsachen gestellt wurde, anstatt, dass Gespräche stattgefunden haben. Man kann viel wollen, es muss anbautechnisch auch möglich sein. Und die niederländischen Obsterzeuger sind schon sehr 'sauber'. Wenn man sieht, wie im Ausland gearbeitet wird, überrascht es mich, wie hoch die Normen in Holland liegen", erklärt Aart. Er bietet momentan noch kein biologisches Obst an, aber sieht, dass die Nachfrage steigt.
Kirsche aus der Betuwe
Ein anderer Einsatz des Unternehmens ist die Promotion der Kirsche aus der Betuwe. Aart, Sohn eines Landwirtes, verfügt über ein überdecktes Kirschfeld von 20 Hektaren. "Früher hatten wir zum Ende der Baumobstsaison immer eine ruhige Periode. Das gibt es nun nicht mehr. Es war eine Entdeckungsreise, um die Kirschen auf die richtige Weise an den Einzelhandel zu liefern, aber wir haben viel davon gelernt und freuen uns nun auf eine steigende Nachfrage. Inzwischen gehen 90% unserer Kirschen an niederländische Supermärkte. Neben eigenem Anbau kaufen wir zusätzlich bei Erzeugern, Versteigerungen und anderen Handelshäusern. Ich mache den Einkauf komplett selbst und weiß daher sehr gut, welche Kirschen ich kaufe."
"Wir setzen uns zu 100% ein für die Werbekampagnen unserer Kirschen. Dieses Jahr war ich sogar in einem Fernsehprogramm zu sehen. Desweiteren haben wir am 30. und 31. Juli die offenen Kirschtage organisiert. Das hat viel Publikum angezogen", berichtet Aart. Inzwischen ist die Kirschsaison wieder vorbei. "Es muss innerhalb einiger Wochen passieren. Die Wetterumstände waren nicht ideal, aber die Kilo's waren gut und wir haben gut verkauft. Die Preise für bestimmte Sorten auf der Versteigerung dürften meiner Meinung nach ab und zu etwas höher sein. Wir nehmen die Herausforderung gern an, um in den kommenden Jahren den Konsumenten noch mehr leckere Kirschen aufzutischen."
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