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Bio Fruchtgemüse Produzenten e.V. zur Anhebung des Mindestlohns

"Natürlich sind weitere Preissteigerungen in diesen Zeiten eine Zumutung"

Der Bio Fruchtgemüse Produzenten e.V. (Bio.Fru.Pro) distanziert sich ausdrücklich von Forderungen, bei der geplanten Mindestlohnerhöhung Ausnahmen für den Gemüsebau zuzulassen. Vorschläge dieser Art werden unserer sozialen Verantwortung nicht gerecht und machen es unmöglich, qualifiziertes Personal zu gewinnen. Auf der Preisebene konkurrenzfähig war der Bio-Anbau noch nie.

Der Anbau von Tomaten, Gurken oder Paprika erfordert ein überdurchschnittlich hohes Maß an Handarbeit, wodurch die Branche von der geplanten Erhöhung wirtschaftlich besonders getroffen wird. Dies wiegt umso schwerer, da die heimischen Betriebe im europäischen Wettbewerb weiter benachteiligt werden. Eine spanische Tomate wird für 8,37 EUR pro Stunde geerntet, hierzulande derzeit für 12,82 EUR und ab 2027 für 14,60 EUR.


Aufbau der Bewässerung auf dem Betrieb Zell (l) und Gurkenernte auf dem Betrieb Ackerlei.

"Aber machen wir uns ehrlich: Konkurrenzfähig gegenüber den billigen Importen aus Ländern wie Spanien oder Marokko ist der regionale Gemüsebau – biologisch genauso wie konventionell – schon lange nicht mehr", sagt Michael Schudde, Geschäftsführer von Bio.Fru.Pro. "Wenn sich Verbraucherinnen und Verbraucher für unsere Produkte entscheiden, dann weil sie deren Qualität schätzen und ihnen ihre Region am Herzen liegt. Hier dürfen wir keine Kompromisse machen – und das geht nur mit qualifizierten Mitarbeitern, die fair bezahlt werden."

Im Schnitt entfallen 40 Prozent der Produktionskosten von Bio-Fruchtgemüse allein auf die Löhne. Um die Lohngerechtigkeit im Betrieb zu wahren, muss mit dem Mindestlohn auch das gesamte Lohngefüge angehoben werden – was bis 2027 zu einer gemittelten Lohnkostensteigerung von über 15 Prozent führt. Spiegelt sich diese Entwicklung nicht in den Produktpreisen wider, werden zahlreiche Betriebe gezwungen sein, aufzugeben.


Pflege von Paprika bei BioLesker.

'Preissteigerungen sind Zumutung'
"Natürlich sind weitere Preissteigerungen in diesen Zeiten eine Zumutung", erklärt Rudolf Dworschak, Vorstand von Bio.Fru.Pro. "Und natürlich würden wir kurzfristig wirksame Entlastungen bei den Lohnnebenkosten oder der Besteuerung begrüßen. Am Ende vertrauen wir aber fest darauf, dass Verbraucher, Politik und Handel den Wert von regional produziertem Bio-Gemüse, sozialer Gerechtigkeit und einer intakten Umwelt erkennen, fördern und honorieren."

Importe garantieren günstige Verbraucherpreise und ein ganzjähriges Angebot an Frischgemüse. Gleichzeitig erhöhen sie jedoch die Abhängigkeit von internationalen Lieferketten, deren Risiken in den vergangenen Jahren sehr deutlich geworden sind. Demgegenüber steht der regionale Bio-Anbau für Versorgungssicherheit und höchste Qualitätsstandards auf allen Ebenen.


Tomatenpflanzung auf dem Biohof Kirchweidach.

Weitere Informationen:
Michael Schudde
Bio.Fru.Pro
Tel: 0176 60030043
[email protected]
www.biofrupro.de

Erscheinungsdatum: