In den wichtigsten Kirschanbaugebieten Spaniens verzögert sich die Ernte in diesem Jahr. Die Temperaturen sind niedriger als üblich, und an einigen Stellen hat der Regen Schäden verursacht. Vor allem die frühen Sorten im Jerte-Tal haben darunter am vergangenen Wochenende gelitten.
"Wir liegen im Jerte-Tal etwa zwei Wochen hinter dem Zeitplan", sagt Mónica Tierno, Direktorin der Agrupación de Cooperativas del Valle del Jerte (dt.: Vereinigung der Genossenschaften des Jerte-Tals). "Und das ist nicht nur hier so. In fast allen Anbaugebieten Spaniens – und auch anderswo in Europa – beginnt die Ernte später als üblich."
"Die ersten extrafrühen Partien haben wir bereits vorsichtig gepflückt, aber der Regen vom vergangenen Wochenende hat an einigen Stellen zu Rissen in den Früchten geführt. Der Schaden ist zwar begrenzt, aber es kommt zu weiteren Verzögerungen", erklärt Tierno.
Daher sind derzeit nur sehr wenige Kirschen auf dem Markt erhältlich. Und das bei einer gerade sehr hohen Nachfrage. "In den vergangenen Jahren war es anders: Durch die Hitze und Trockenheit reiften die Kirschen immer früher. Viele Händler haben sich an Lieferungen Anfang Mai gewöhnt. Die Nachfrage ist also da, man kann es kaum erwarten, loszulegen."
Derzeit wird nur spärlich geerntet. Aber laut Tierno wird sich das Tempo mit steigenden Temperaturen erhöhen. "Ab nächster Woche erwarten wir größere Mengen. Zunächst konzentrieren wir uns auf den Binnenmarkt. In etwa zwei Wochen beginnen wir mit dem Export."
Obwohl ein früher Start kommerziell oft vorteilhaft ist, blickt Tierno dennoch positiv auf den Rest der Saison. "Wir erwarten einen durchschnittlichen bis hohen Ertrag mit schönen Größen. Sobald die Ernte in Gang gekommen ist, sehen wir der Zukunft zuversichtlich entgegen."
Auch in anderen Ländern ist die Lage schwierig. In der Türkei und Griechenland hat Nachtfrost erhebliche Schäden angerichtet. Daher wird erwartet, dass die Preise im Juni, wenn das Angebot seinen Höhepunkt erreicht, relativ stabil bleiben. "Wenn es irgendwo zu Lieferengpässen kommt, versuchen wir diese zu füllen, natürlich erst, nachdem wir unsere Stammkunden beliefert haben", so Tierno.
Im April unterzeichneten Spanien und China ein Exportprotokoll für Kirschen. Damit geht ein langgehegter Wunsch in Erfüllung. "Der Kirschenanbau in Spanien wächst weiter, daher ist jeder neue Absatzkanal willkommen", sagt Tierno. "Wir sind eine der Organisationen, die sich registrieren lassen, um nach China liefern zu können. Dieser Prozess erfordert strenge Kühlmaßnahmen und andere Kontrollen."
Die Vorgehensweise ist vorsichtig: "Wir möchten klein anfangen, mit guter Qualität, und dann Schritt für Schritt expandieren. So bauen wir einen stabilen und zuverlässigen Export nach China auf."
Weitere Informationen:
Mónica Tierno Díaz
Agrupación de Cooperativas del Valle del Jerte
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