Der Avocadomarkt steht derzeit aufgrund des großen Angebots aus Peru unter Druck. Dennoch wird erwartet, dass sich die Preise bis zum Jahresende leicht erholen werden, zum einen aufgrund des rückläufigen Angebots und zum anderen aufgrund der steigenden Nachfrage in Europa während der Wintermonate.
"Wir machen große Fortschritte bei unserer Produktivität und streben an, unsere Ernte im nächsten Jahr zu verdoppeln", sagen Santiago Quintero, kaufmännischer Leiter, und Ferney García, technischer Leiter des kolumbianischen Unternehmens Palta Hass by Boreas. Das Unternehmen strebt an, während der Haupternte Ende dieses Jahres zehn Container zu versenden. Das Wachstum ist auf die volle Produktionskapazität der Plantagen im Osten von Antioquia, Kolumbien, zurückzuführen. Diese Region profitiert von regelmäßigen Niederschlägen und einem stabilen Klima, was kontinuierliche Ernten ermöglicht.
Die wichtigsten Absatzmärkte sind Deutschland und die Niederlande, aber das Unternehmen will auch in die Vereinigten Staaten expandieren. "Die USA sind für uns ein wichtiges Ziel, nicht nur wegen der Nähe, sondern auch wegen der operativen Vorteile", so Santiago. "Darüber hinaus erwägen wir Märkte wie Chile und Argentinien für kleinere Größen, wobei Europa und Nordamerika weiterhin im Mittelpunkt stehen."
Im Bereich Qualität hat das Unternehmen in Ernährung, Pflanzenschutz und Reifekontrolle investiert, um Avocados mit einem hohen Fettgehalt und einer cremigen Textur zu liefern, die den Verbrauchern schmecken. Dennoch gibt es Herausforderungen: "Der europäische Markt verlangt Nachhaltigkeit, bestraft uns aber für kosmetische Mängel, die die innere Qualität nicht beeinträchtigen", betont Ferney.
"Weltweit und insbesondere in Europa stehen die Preise aufgrund des Überangebots aus Peru unter Druck. Dennoch erwarten wir ab Januar 2026 eine Erholung. Wir hoffen, dass die geringeren Lieferungen aus Peru und die hohe Nachfrage während des europäischen Winters unsere Gewinnmargen verbessern werden", fügt Santiago hinzu.
Auch in Kolumbien gibt es Hindernisse. Neben dem internationalen Überangebot besteht Unsicherheit über die Importzölle der USA und die Auswirkungen eines neuen Steuerdekrets auf die Exportmargen. Darüber hinaus haben politische Unruhen und Proteste zu logistischen Verzögerungen geführt. "Trotz dieser Herausforderungen setzen wir uns weiterhin für einen stabilen Geschäftsbetrieb ein", versichert Santiago.
Im Umweltbereich arbeitet das Unternehmen daran, sich an das unvorhersehbare tropische Klima anzupassen und einen nachhaltigen Anbau zu gewährleisten. "Wir möchten, dass unsere Praktiken nicht nur internationalen Standards entsprechen, sondern auch das Wohlergehen der Erzeuger und der lokalen Wirtschaft fördern", heißt es abschließend.
Weitere Informationen:
Santiago Quintero und Ferney García
Palta Hass by Boreas
Kolumbien
Tel.: +57 3102 989 916
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