Der Durchzug von DANA hat in mehreren Gemeinden der Provinz Valencia ein apokalyptisches Szenario hinterlassen. Mehr als 200 Todesopfer wurden bereits gezählt, und es kursieren Zahlen über weitere 1.900 Vermisste.
Die Überschwemmungen, die sintflutartigen Regenfälle, der Hagel und die starken Winde werden auch erhebliche Verluste im Gartenbau verursachen, vor allem beim Anbau von Zitrusfrüchten, Kakis, Gemüse und Trauben in den Regionen La Ribera, Utiel-Requena, L'Horta, Hoya de Buñol, Camp de Túria und La Serranía.
Auch die Schäden an der Infrastruktur sind enorm: Landstraßen wurden weggeschwemmt, Grundstücke durch Wasser und Schlammlawinen zerstört, Packstationen sind vorübergehend unbrauchbar und viele Hektar Anbaufläche stehen noch immer unter Wasser und sind nicht zugänglich. Ein Teil der Ernte wird verloren gehen, und die Bäume drohen durch das Ersticken der Wurzeln abzusterben.
Da genaue Schadenszahlen noch ausstehen, schätzt der spanische Kakiverband die Ernteverluste in mehreren Gebieten auf über 70 Prozent. Diese Schäden beeinträchtigen nicht nur die Ernte der laufenden Saison, sondern gefährden auch die Erträge der kommenden Jahre, da viele Bäume strukturelle Schäden erlitten haben. Auf die Region Valencia entfallen fast 70 Prozent der spanischen Kakiexporte.
Erdrutsche an Straßen. Foto von EuropaPress.
Nach Angaben der Erzeugerorganisationen haben auch die Zitruspflanzen erhebliche Schäden erlitten, insbesondere die frühen und mittelspäten Sorten.
Solidarität der valencianischen Erzeuger
Obwohl Tausende Hektar Anbaufläche stark beschädigt wurden, räumen die Landwirte vorrangig die Trümmer in den bewohnten Gebieten. Sie beseitigen Schlamm, Fahrzeuge und andere Materialien und retten sogar Menschen mit ihren Traktoren und Baggern.
Mancherorts waren die Landwirte zusammen mit Nachbarn und örtlichen Unternehmen sogar als erste vor Ort, um den in ihren Häusern eingeschlossenen Menschen zu helfen und die Straßen zu reinigen. "Ich konnte mir noch nicht ansehen, wie die Felder aussehen. Als Erstes müssen wir die Häuser und Straßen in Ordnung bringen", sagte ein Gärtner aus Picanya.
Staus von 30 Kilometern Länge in Valencia
In Valencia kam es am Montag und Dienstag zu Staus auf den Hauptzufahrtsstraßen Richtung Stadt. Viele Straßen sind immer noch unpassierbar. Die wenigen Sanierungsarbeiten an der Infrastruktur, die bereits durchgeführt wurden, dienen hauptsächlich dazu, den Einsatzkräften die Durchfahrt zu ermöglichen.
Kilometerlange Staus in Valencia. Foto von EuropaPress.
Botschaft des valencianischen Unternehmens Sanifruit
"Als Betroffene von DANA, die unsere Gemeinde Chiva verwüstet hat, möchten wir zunächst einmal sagen, dass es allen Mitarbeitern von Sanifruit gut geht", so Javier und Erica Biel.
"Das Unternehmen hat materielle Schäden erlitten, aber wir haben mit all unseren Kollegen, mit der Schaufel in der Hand, alles getan, um unseren Betrieb so schnell wie möglich wieder aufzunehmen. Seit dem gestrigen Dienstag sind wir wieder betriebsbereit und bieten unseren nationalen und internationalen Kunden Dienstleistungen an."
"Es sind schwierige Tage, aber wir müssen stark sein und zusammenarbeiten, um voranzukommen. Unsere besondere Aufmerksamkeit gilt jetzt den Menschen in der Nachbarschaft, die Angehörige verloren haben oder ohne Obdach sind. Und wir richten ein Wort des Dankes an alle Solidaritätsbekundungen, die wir erhalten haben: Telefonanrufe, Nachrichten und all die spontane Hilfe, die an unsere Gemeinde geschickt wurde. Das gibt uns Kraft und Zuversicht, um weiterzumachen", sagen Javier und Erica Biel.
Andalusien: Schäden in Almería und Málaga
In Andalusien wurden nach Angaben der andalusischen Regionalregierung in Almería etwa 5.000 Hektar Gewächshäuser beschädigt. In Málaga war vor allem der Anbau von Zitrusfrüchten betroffen. In anderen Provinzen wie Jaén, Córdoba, Granada und Huelva haben die Regenfälle dem Gartenbau eher genutzt.
In Huelva waren die Niederschläge in Gemeinden wie Aljaraque, wo am 1. November fast 150 mm Regen fielen, aber auch in Cartaya, Gibraleón und Punta Umbría erheblich. "Für den Erdbeersektor überwiegt der Vorteil des Regens den Nachteil der Überschwemmungs- und Sturmschäden", sagte Manuel Alfaro, Geschäftsführer von El Pilonar.
"Normalerweise sind wir um den 20. Oktober mit dem Pflanzen fertig, aber dieses Jahr haben die Baumschulen die Pflanzen etwas später geliefert und wir waren bis zum 31. Oktober mit dem Pflanzen beschäftigt. Daher waren viele Pflanzen noch nicht mit Plastikfolie bedeckt und der Schaden ist daher geringer", so Alfaro.
Alarmstufe Rot auch in Katalonien
Auch Katalonien war Anfang dieser Woche betroffen, wo auf einigen Straßen in Barcelona und am Flughafen El Prat Überschwemmungen gemeldet wurden.