In diesem Jahr steht Ungarn nach Angaben der Nationalen Landwirtschaftskammer (NAK) und der Ungarischen Gemüse- und Obsthandelsorganisation (FruitVeB) die niedrigste Birnenernte der letzten zehn Jahre bevor. Das Land verzeichnet einen kontinuierlichen Rückgang der Birnenanbaufläche und des Produktionsvolumens, wobei in diesem Jahr mit einem weiteren Rückgang gerechnet wird. Derzeit werden Birnen auf einer Fläche von 1.886 Hektar angebaut, wobei zahlreiche landschaftliche Varianten zu finden sind. Das Ertragspotenzial ist jedoch rückläufig, was durch die Überalterung der Obstgärten und die Verschlechterung des Pflanzengesundheitszustands noch verstärkt wird.
Während Schäden durch Frühlingsfrost weitgehend vermieden werden konnten, konnten sich die Birnenplantagen den anschließenden Herausforderungen durch Hitze und Trockenheit nicht entziehen. Nach kurzen, intensiven Regenfällen im Mai folgte eine anhaltende Trockenperiode, die mit Bedrohungen durch den Birnenblattfloh einherging. Eine ausreichende Bewässerung erwies sich als entscheidende Voraussetzung für eine passable Ernte, die aufgrund des frühen Frühlings und der anschließenden heißen, trockenen Bedingungen auch um drei Wochen vorgezogen wurde. Die Qualität der Früchte ist ausgesprochen uneinheitlich und hängt stark von der technologischen Ausstattung der Obstgärten und der fachkundigen Pflege ab. Darüber hinaus zwang die frühe Ernte die Pflücker, bei extremen Temperaturen zu arbeiten, während die Kühlhäuser Mühe hatten, den Zustrom überhitzter Früchte aufzunehmen.
Was die Schädlingsbekämpfung betrifft, so bleibt die Birnenblattlaus ein ernstzunehmender Gegner, wobei der Kampf durch den schrittweisen Rückzug von Pestiziden noch verschärft wird. Der Sektor hat auch mit einem Arbeitskräftemangel zu kämpfen, der besonders während der Erntezeit akut ist, sowie mit einer schrumpfenden Erzeugerbasis, ohne dass Anzeichen für neue Marktteilnehmer oder einen Generationswechsel erkennbar sind.
Quelle: Handelsmagazin