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Michiel Bontenbal, Chainn, Niederlande:

"Nach der Pionierphase sind wir jetzt bereit für den nächsten Schritt"

Vor etwas mehr als fünf Jahren startete Chainn in den Niederlanden mit dem Ziel, die Lieferkette transparent, nachvollziehbar und effizient zu gestalten. "Wir wachsen jedes Jahr zweistellig und haben 2023 sogar ein extremes Wachstum erlebt. Inzwischen sind wir über die Pionierphase hinaus und bereit für den nächsten Schritt", sagt Geschäftsführer Michiel Bontenbal. In diesem Jahr tritt das Unternehmen erstmals als Aussteller auf der Fruit Logistica auf.

Chainn sorgte 2018 mit einer speziell entwickelten App für Aufsehen, die es Nutzern in der Lieferkette ermöglicht, in Echtzeit über den Status des Produkts informiert zu werden. So können sie genau verfolgen, ob das Produkt bereits verkauft wurde, auf Lager ist oder auf dem Weg zum Kunden. Auch die Kosten für beispielsweise Inspektion, Kühlung oder Lagerung werden transparent gemacht. Sobald ein Produkt verkauft ist, wird der Preis sichtbar.

Echtzeit-Einblicke
"Diese Transparenz war für den Obst- und Gemüsesektor etwas komplett Neues. So kann beispielsweise unser spanischer Zucchiniproduzent genau sehen, was hier passiert. Einen Teil seines Handels kontrolliert er auf Programmbasis und fakturiert selbst. Aber er hält immer einen zusätzlichen Vorrat bereit, um im Tageshandel zu verkaufen. Dank unserer Plattform kann er sehen, was passiert und sieht genau, welche Kosten und Einnahmen gemacht werden. Früher war er seinem Schicksal ausgeliefert. Jetzt kann er in Echtzeit mitverfolgen."

"Die App, mit der wir damals gestartet sind, hat für uns viele Türen geöffnet. Und wir entwickeln die App weiter. Dafür haben wir heute einen festen Programmierer. Gleichzeitig kann man eine schöne App haben, aber das Versprechen wird erst im täglichen Geschäft eingelöst. Die App ist mehr ein Werkzeug geworden, um unser Geschäft zu betreiben, als ein USP. Menschen kommunizieren schließlich nicht nur über die App. Es geht also vor allem um das Gesamtpaket", erklärt Michiel.

Inhaber sind weiterhin für den Einkauf verantwortlich
"Die Transparenz, die wir anstreben, ist immer noch sehr wichtig, besonders von den Lieferanten. Auf der Kundenseite sehen wir vor allem einen wachsenden Bedarf an Fachwissen. Das Schöne ist, dass die Gründer und Eigentümer - Evert Jan van Vliet, Kees van den Heuvel, Leo van de Heuvel und Pieter de Jong - immer noch für Produktgruppen verantwortlich sind. Unsere Spezialisten sind also Spezialisten geblieben. Und das Gemüsehändlerhandwerk bleibt ein Handwerk. Wo man oft sieht, dass die Inhaber eine andere Position bekommen und das Wissen in den Hintergrund tritt, sind sie bei uns voll im kommerziellen Team integriert und bilden auch junge Talente aus."

"Auch bei unserem Produktsortiment glauben wir fest an Spezialisierung. So macht etwa die Hälfte unseres Produktumsatzes Zitrusfrüchte aus Übersee aus, womit wir derzeit vielleicht der größte Akteur auf dem Markt sind. In der Wintersaison konzentrieren wir uns stark auf spanisches und marokkanisches Gemüse. Etwa zehn Prozent des Umsatzes besteht aus Wassermelonen, die wir jedoch nicht aus Übersee beziehen", fährt Michiel fort.

"Die Melonen werden wirklich unsere dritte Säule, wobei wir uns auf europäische Melonen konzentrieren. Supermärkte warten nicht unbedingt auf einen Lieferanten, der das gesamte Paket liefert. Man muss vor allem Wissen liefern und den Supermarkt entlasten können. Von den Produkten, die wir führen, wissen wir alles, das macht uns sofort wertvoll für unsere Kunden. Wir würden keine Lieferkette starten, wenn wir keinen Mehrwert bieten würden."

Tageshandel als zusätzlicher Service
"Im Zitrusimport werden viele Vereinbarungen auf Tages- oder Wochenbasis getroffen. Bei Gemüse sieht man wieder mehr Langzeitverträge. Die Art und Weise macht keinen Unterschied, wir handeln kaum, sondern verbinden Erzeuger mit Abnehmern in Europa, wobei der Tageshandel vor allem ein zusätzlicher Service ist, um dem Produzenten bei seiner gesamten Ernte zu helfen", erklärt Michiel.

War es nicht oft die Aufgabe des Handels, "klüger zu sein" und dadurch ein paar Cent Marge zu machen? Michiel bekommt davon Gänsehaut. "Schon die Annahme, klüger zu sein, impliziert, dass Erzeuger dumm sind und man sie überlisten könnte. Daran glaube ich nicht. Wenn man sich die heutigen Produzenten ansieht, sieht man Unternehmer, von denen viele Handelsunternehmen lernen können. Wir streben eine offene Zusammenarbeit und fairen Handel an."

Nächste Phase
"Jetzt gehen wir mit unserer Plattform in die nächste Phase. Die Prozesse werden immer weiter digitalisiert, sodass unsere Leute ihre Hände freihaben für ein Stück Wissen und Beratung. Bei der Gründung haben wir uns bewusst für einige Länder entschieden. Jetzt wollen wir uns ab dem kommenden Herbst immer mehr auf den deutschen Markt konzentrieren, dafür haben wir ein spezielles Team aufgebaut. Auch die verarbeitende Industrie ist für uns ein sehr wichtiger Bereich", fährt Michiel fort.

Auf die Frage, ob das Geschäftsmodell von Chainn inzwischen Nachahmer auf dem Markt findet, antwortet Michiel: "Man sieht, dass sich Unternehmen die Rosinen herauspicken. So stoßen große Handelsunternehmen ihre logistischen Aktivitäten ab. Andere kleine Unternehmen entscheiden sich wiederum für Spezialisierung. Wir finden das nicht schlimm, im Gegenteil, wir hoffen, dass diese effizienten Verbindungen zum neuen Standard werden. Wir sind ehrgeizig und wollen einen Einfluss auf den Markt haben. Das ist nur möglich, wenn der Großteil des Marktes auf diese Weise operiert."

Chainn ist Aussteller auf der Fruit Logistica: Halle 1.2, Stand B-34

Weitere Informationen:
Michiel Bontenbal
Chainn
+31 (0)88 222 1009
michiel@chainn.nl
www.chainn.nl