Ein Großteil der Betriebe des Bio Kartoffel Erzeuger e.V. (BKE) hat die diesjährigen Rodungen abgeschlossen. Immer wieder hatten die Landwirte und Landwirtinnen in dieser Saison mit der wechselhaften Witterung zu kämpfen. Josephine Hardt, Geschäftsführerin des Vereins, zieht ein Zwischenfazit zur Ernte 2023.
„Die Rohwarenerträge auf den Betrieben sind durchwachsen ausgefallen. Viele Landwirte und Landwirtinnen haben durch ihr hohes fachliches Knowhow bestmöglich auf die Wetterkapriolen reagieren können und eine durchschnittliche Ernte eingefahren. Trotzdem bleiben die Qualitäten vielerorts durch Fraßschäden, Rhizoctonia und Drycore beeinträchtigt. Auch das hohe Maß an Übergrößen und die starke Belastung mit Fäulnisbakterien lassen die Nettomengen geringer ausfallen“, beschreibt Josephine Hardt die Situation auf den Betrieben. „Entscheidend ist nun, wie die Partien aus dem Schwitzprozess kommen und wie sich dann die Qualitäten der eingelagerten Ware präsentieren“, so Hardt weiter.
„Dennoch gehen wir davon aus, dass bis Mitte des kommenden Jahres heimische Bio-Kartoffeln für den Handel verfügbar sein werden“, resümiert Hardt die diesjährige Ernte. Risikobereitschaft für Langzeitlagerung heimischer Ware muss entlohnt werden. Fast 70 % der über 5.150 ha Bio-Kartoffelanbaufläche im BKE sind für die Vermarktung über den Lebensmitteleinzelhandel bestimmt. Durch hohe Investitionen in modernste Kühllagertechnik können die Betriebe des Vereins seit Jahren ganzjährig heimische Bio-Kartoffeln bereitstellen. „Trotz der anhaltenden Kostensteigerungen in der Produktion haben unsere Mitgliedsbetriebe alles dafür getan, die Kartoffeln auch in diesem Jahr sicher einzulagern, um bis Mitte nächsten Jahres ein gutes Bio-Produkt liefern zu können“, berichtet Hardt.
„Spätestens zur Lieferung der ersten Lagerpartien brauchen wir dann aber ein deutliches Zeichen aus der Vermarktung, dass die Zusatzkosten und das hohe Risiko der Betriebe bei einer ganzjährigen Lagerung der heimischen Ware entlohnt werden!“, fordert die Geschäftsführerin des Vereins. „Die Landwirte und Landwirtinnen erwarten eine Wertschätzung ihrer Leistung, auch von den Handelspartnern. Bio soll erschwinglich für die Konsumierenden sein, aber gleichzeitig auch auskömmlich für die Erzeugerebene!“
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