"Trotz der Krisen und Herausforderungen der letzten Jahre liegen wir im Plan und können wir mit dem Jahr 2022 insgesamt zufrieden sein", sagt Jörg Moser, geschäftsführender Gesellschafter der biosanica GmbH, die sich auf Bio-Trockenapfelprodukte spezialisiert hat. "Es stand uns ausreichend Rohware zur Verfügung, während die Energiepreise sich wieder auf höherem Niveau stabilisiert haben." Auch die Saison 2022/2023, die am 1. September 2022 begann und zum 31. August 2023 endet, lief bislang gut. "Die neue Saison beginnt dann wieder mit der neuen europäischen Ernte im September."
Katharina Gebhardt, Geschäftsführer Jörg Moser, Daniel Stieger und Anna Schuster von biosanica auf der Biofach 2023
Marginale Preisanhebung
Sowohl aus Polen als auch aus Deutschland konnte ausreichend Rohware bezogen werden. "Trotz vereinzelter Probleme mit Schorf waren die Qualitäten für uns ausreichend, zumal wir in der Regel Klasse II-Äpfel zur Verarbeitung verwenden. Die Preise haben sich 2022 nur leicht nach oben bewegt. Dabei spielten jedoch klassische Gründe eine größere Rolle, unabhängig von bestehenden Krisen. Die Energiekosten pendeln sich allmählich wieder ein. Höhere Kosten können wir lediglich aufgrund des gestiegenen Mindestlohns und der Logistik verzeichnen, allerdings auch nur in geringem Ausmaß", sagt Moser.
"In Zeiten, in denen die gesamte Wertschöpfungskette hinsichtlich der Margen, Deckungsbeiträge usw. stark unter Druck gerät, wäre es ratsam zu versuchen, entlang der Kette miteinander zu kommunizieren. Dadurch können Synergien geschaffen werden, um neue Wege zu beschreiten", plädiert Moser. Das System wäre optimierbar, um nicht zwingend neue Kapazitäten schaffen, sondern bestehende Kapazitäten effizient nutzen zu können. "Der Druck von allen Seiten ist so groß, dass man auch in Standorten wie Deutschland stärker über Prozessoptimierungen nachdenken und es entsprechend umsetzen muss", so Moser.
Die Nachfrage habe sich wieder erholt. "Mit der Spitze der Pandemie kam der Umsatzeinbruch. Die Nachfrage hat sich aber im letzten Jahr wieder stabilisiert. Was uns allerdings im Bio-Markt fehlt, sind die Wachstumsraten aus den Jahren 2010-2020. Uns kommt aber die steigende Nachfrage nach Bio-Verbandsware zugute. Hier sind wir seit Jahren der präferierte und leistungsstärkste Produzent in Deutschland. Das Produktsegment 'Herkunft Deutschland' ist allerdings stark abhängig von den jeweiligen Programmen im Lebensmittelhandel/Diskont."
Bei der Trocknung arbeite man noch hauptsächlich mit Gas. "Elektrische Energie funktioniert in diesem Bereich nicht wirklich. Wasserstoff und weitere Alternativkraftstoffe sind für die Trocknung theoretisch denkbar, in der Praxis müsste diese Technik aber noch weiterentwickelt werden. In der Zukunft wird es aber sicherlich neue Prozesse geben, zumal sie im Sinne der Nachhaltigkeit sogar vonnöten sind." Hierzu schlägt Moser vor, dass Verarbeitungsbetriebe ihre Fabriken in die Nähe von Produktionsbetrieben verlegen sollten, sofern möglich. "Einerseits habe ich dadurch Kosten eingespart und andererseits aufgrund der kurzen Distanz auch im Sinne des Klimaschutzes einen Beitrag geleistet."
Als Hauptherausforderung für die Branche sieht er den steigenden Wettbewerb aus größeren Gebieten, allen voran aus Osteuropa. "China und Südamerika spielen aktuell eine geringere Rolle. Den Druck spürt man eher aus osteuropäischen Ländern. Was sich positiv entwickelt, ist der Trend in Richtung Verbandsware aus deutscher Herkunft. Das Konvergenzabkommen zwischen den Verbänden stellt sicher, dass entsprechende Mengen für den Lebensmittelhandel/Diskont bereitgestellt werden können und von Verbänden auch abgenommen werden. Zudem versuchen alle Beteiligten, Preise in der Prozesskette für Verbandsware umzusetzen, die die deutsche Verbandsware braucht. Der Preis für die klassische Lufttrocknung, wie wir sie betreiben, ist für alle entlang der Kette auf jeden Fall akzeptabel."
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